Keine Karten für Fohlen-Fans Gladbachs Top-Spiel beim BVB findet vor 10.000 Zuschauern statt
Mönchengladbach - Gladbach startet vor einer „Rekordkulisse“ in die neue Bundesliga-Saison. Borussia ist am Samstag (18.30 Uhr) zum Top-Spiel bei der Namenscousine aus Dortmund zu Gast. Bereits am Dienstagmorgen waren Gerüchte durchgesickert, dass der Borussen-Gipfel womöglich, trotz der Coronakrise, vor bis zu 16.000 Zuschauern stattfinden könnte. Das wäre im Rahmen der Pandemie dann so etwas wie neuer Geisterspiele-Rekord.
Entscheidung für Saisonstart mit Fans am Dienstag gefallen
„Ich würde mir den Samstagabend definitiv freihalten!“ – wurde Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) in diesem Kontext von der „Bild“ zitiert. Der 61-Jährige weiter: „Ich kann es nicht versprechen, aber es könnte ja sein, dass wir es bis dahin hinkriegen und man dann per Losverfahren dabei ist. Ich denke, 20 Prozent wären auf jeden Fall verantwortbar.“
Nun haben sich die Aussagen von Dortmunds Geschäftsführer bestätigt. Wie die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa) inzwischen mitteilte, verständigten sich die Bundesländer auf eine 20-prozentige Auslastung der Bundesliga-Stadien zum Saisonstart. Die Regelung gilt auch für andere Sportarten. Die Chefs der Staatskanzleien einigten sich außerdem auf einen sechswöchigen Testbetrieb mit Zuschauern unter Corona-Bedingungen.
Die BVB-Arena hat eine Kapazität von 81.365 Plätze im Liga-Betrieb - rund 16.000 Zuschauer sind demnach möglich. Dortmund belässt es zu Beginn aber wohl vorerst bei 10.000 Zuschauern. „Wir dürfen sehr froh sein, und ich möchte mich bei allen aus der Politik bedanken, die an der heutigen Entscheidung mitgewirkt haben“, sagt Watzke den „Ruhr Nachrichten“.
Watzke: „Werden jetzt rund um die Uhr arbeiten“
Gleichzeitig betonte der 61-Jährige, dass die Entscheidung der Politik, Fans auf den Tribünen bundesweit wieder zulassen zu dürfen, auch eine Verpflichtung sei, der Borussia Dortmund gerecht werden müsse. Der Klub werde daher in den kommenden Tagen alles dafür tun, das Sicherheitskonzept für das Bundesliga-Topspiel gegen die Fohlen zu gewährleisten. „Keine Frage, das wird in dieser kurzen Zeit bis zum Samstag nicht leicht, aber wir werden jetzt rund um die Uhr arbeiten“, erklärte Watzke.
Trotz der Rückkehr der Zuschauer müssen weiterhin bestimmte Vorgaben eingehalten werden. Um mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können, werden Tickets nur personalisiert verkauft. Fans der Gästemannschaften werden vorerst nicht zugelassen. Außerdem muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.
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Dazu beitragen sollen insbesondere eine Reduktion der maximalen Zuschauerauslastung, eine Entzerrung der Besucherströme durch eine Segmentierung bei Ein- und Auslass, ein Verbot des Ausschanks und Konsums von alkoholhaltigen Getränken sowie ein Zutrittsverbot für erkennbar alkoholisierte Personen, wie es in einem Beschluss heißt.
Im konkreten Beispiel für die Partie der Gladbacher in Dortmund bedeutet das: Die Mehrheit der Zuschauer muss aus der Stadt Dortmund kommen, die restlichen Tageskarten werden ausschließlich an BVB-Fans aus NRW vergeben. Dies hat der BVB mit den örtlichen Gesundheitsbehörden abgestimmt, um möglichen Infektionsketten leichter nachgehen zu können. Alle Tickets, auch die der VIP-Gäste, müssen personalisiert, Ordner speziell geschult, Sitzplatzabtrennungen installiert und Einbahnstraßen durch sanitäre Anlagen geführt werden. Keine leichte Aufgabe, Watzke ist aber sicher, dass dies bis zum Spiel am Samstagabend gelingen wird: „Wenn wir diese Möglichkeit bekommen, dann werden wir das auch hinkriegen.“
Borussia spielte im Pokal vor 300 Fans
In der ersten DFB-Pokal-Runde hatten sich einige Vereine mit den Zuschauerzahlen bereits langsam vorantasten können. Beim Duell zwischen Hansa Rostock und dem VfB Stuttgart waren 7.500 Zuschauer im Ostseestadion. Dynamo Dresden besiegte den HSV vor rund 10.000 Fans. Gladbach hatte das Pokalduell gegen Oberneuland hingegen vor 300 Zuschauern austragen müssen.