Allan Simonsen (70), Yann Sommer (33) und Patrik Andersson (51) – sie zählen zu den erfolgreichsten Legionären in Gladbachs Vereinsgeschichte. In einem könnte Marcus Thuram (25) sie aber in dieser Woche übertrumpfen. 

Gladbach-Star Thuram kann bei der WM Borussia-Geschichte schreiben 

25 Minuten Spielzeit bekam Marcus Thuram im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft am Mittwoch (14. Dezember 2022) gegen Marokko von seinem Nationaltrainer Didier Deschamps (54). 

Es war sein vierter Einsatz bei der laufenden WM – der Stürmer von Borussia Mönchengladbach hat sich zur Deschamps' erster Offensiv-Option von der Bank gemausert. Ein Einsatz im WM-Finale gegen Argentinien am Sonntag (18. Dezember, 16 Uhr), das wäre zweifelsohne Thurams bisheriges Karriere-Highlight.

Sollte der 25-Jährige auch nach dem Endspiel jubeln können, würde auch die Freude am Niederrhein groß sein. Auch bei Borussia wird gebannt auf das Finale geblickt – denn es könnte zu einem Novum in der Vereinshistorie kommen.

Seit 1930, mittlerweile also 92 Jahren, werden Fußball-Weltmeisterschaften ausgetragen. In der Zeit wurden sechs Gladbach-Spieler Weltmeister, während sie das Trikot der Fohlenelf trugen.

Aber: Alle kamen aus Deutschland! Beim VfL spielten in den vergangenen Jahrzehnten einige Star-Spieler aus Europa – zum Beispiel Allan Simonsen, der in seiner Zeit bei Borussia zu „Europas Fußballer des Jahres“ gekürt wurde, oder Yann Sommer, Borussias ausländischer Spieler mit den meisten Einsätzen.

Keinem von ihnen war es aber vergönnt, die WM-Trophäe in die Höhe zu recken. Fünf von sechs Borussia-Weltmeister gehörten zur deutschen Weltmeistermannschaft 1974.

Berti Vogts (75), „Hacki“ Wimmer (77), Jupp Heynckes (76), Rainer Bonhof (70) und Wolfgang Kleff (76) feierten gemeinsam den WM-Titel im eigenen Land vor mittlerweile 48 Jahren.

Christoph Kramer (31) beendete 2014 eine 40 Jahre andauernde Borussia-„Durchstrecke“ ohne Weltmeister, als er zum deutschen Aufgebot beim Titelgewinn in Brasilien zählte.

Nun kann Thuram in Katar aus Borussia-Sicht das halbe Dutzend vollmachen und darüber hinaus der erste Gladbach-Weltmeister werden, der diesen Erfolg nicht mit dem DFB feiert. Ein Sieg ist der Franzose noch vom Eintrag in die Borussia-Geschichtsbücher entfernt.