„Fühlt sich richtig scheiße an” Stimmen zur Gladbacher Derby-Demütigung
Mönchengladbach - Gladbach hat im Bundesliga-Topspiel das Derby gegen den 1. FC Köln mit 1:2 verloren. Während der FC sich über wichtige Punkte im Abstiegskampf freuen darf, droht Borussia den Anschluss im Rennen um die Champions-League-Plätze zu verlieren. Unsere Redaktion hat Stimmen und Reaktionen zur Gladbacher Derby-Schmach zusammengestellt.
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Lars Stindl (Kapitän Borussia): „Es ist ärgerlich, dass wir, wie unter der Woche im Pokal, erneut einem frühen Rückstand hinterherlaufen mussten. Uns ist zwar dann im Anschluss der Ausgleich gelungen, gleich nach der Pause haben wir uns das Leben mit dem zweiten Gegentreffer wieder selber schwer gemacht. Wirklich zwingend sind wir nicht mehr geworden, weil der FC auch sehr gut verteidigt hat. Es waren viele Kleinigkeiten, die wir im Verbund nicht gut gemacht haben, deshalb haben wir das Spiel am Ende leider verloren. Wir sind darüber zutiefst enttäuscht, weil wir das Derby unbedingt für unsere Fans gewinnen wollten.“
Gladbachs Kramer spricht Klartext nach Derby-Pleite gegen Köln
Christoph Kramer (Spieler Borussia): „Wir sind zwei Mal einem doofen und vermeidbaren Rückstand hinterhergelaufen. Mit dem Gefühl, dass du unbedingt gewinnen willst, musst. Wir sind dann auch ein bisschen hektisch angerannt und haben unser Spiel nicht vernünftig durchgedrückt. Dann sieht es auch mal so aus, wie es heute ausgesehen hat. Mit vielen Flanken und Brechstangen. Die Kölner haben sich dann auch gepusht, wir waren gefrustet und sind der Musik hinterhergelaufen. Das ist natürlich nicht schön, wenn die Kölner in unserem Stadion feiern, Ob mit oder ohne Fans. Dazu ist es jetzt auch unfassbar kalt, das fühlt sich ingesamt einfach scheiße an.“
Marco Rose (Trainer Borussia): „Köln hat das Spiel so gespielt und gekämpft, wie man ein Derby spielen muss. Sie sind in den Zweikämpfen galliger und griffiger gewesen als wir. Meine Jungs sind 120 Kilometer gelaufen, aber in den entscheidenden Situationen, dort, wo man den Unterschied macht, haben wir zu oft das Nachsehen gehabt. Außerdem haben wir zwei Gegentore bekommen, die wir so nicht bekommen dürfen: Das erste haben wir schon wieder nach wenigen Minuten kassiert, als wir eigentlich in klarer Überzahl waren, aber tiefe Laufwege nicht aufgenommen haben. Wir haben dann gut darauf reagiert, vor dem 2:1 haben wir den Kölner den Ball dann aber wieder geschenkt. Anschließend sind wir hinterhergelaufen und haben auch nicht die große Menge an Torabschlüssen gehabt. Am Ende haben wir zwar nochmal richtig Druck gemacht, aber die Leistung hat heute nicht dazu gereicht, um dieses Spiel zu gewinnen.“
Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): „Wir haben am Anfang der Saison zu wenig gepunktet, diesem Start laufen wir immer noch hinterher. Umso wichtiger ist, dass wir jetzt seit ein paar Wochen konstant punkten. Für uns war es sehr wichtig, dass wir ein dominantes Zweikampfverhalten an den Tag legen. Uns war bewusst, dass unser Gegner auf Szenen lauert, in denen wir in Gegenpressing-Situationen hineinlaufen. Das wollten wir unbedingt vermeiden. Unser Motto war: Immer raus aus dem Druck. Das heißt, sofort, wenn es möglich ist, in Umschaltsituationen zu kommen. Das haben wir nicht perfekt, aber sehr gut gemacht. Daher sind wir am Ende auch der verdiente Sieger dieses Spiels.“