Als Nachfolger für Toni Kroos? Nach DFB-Debakel: Effenberg empfiehlt Jogi Löw Gladbach-Profi
Mönchengladbach - Sorgt das 0:6-Debakel der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League gegen Spanien dafür, dass der steile Aufstieg eines Gladbach-Profis alsbald noch rasanter verlaufen könnte? Gemeint ist Florian Neuhaus.
Neuhaus als Kroos-Nachfolger?
Der 23-Jährige hatte in seinen ersten Länderspiel-Einsätzen (Türkei/Tschechien) für die DFB-Elf einen richtig guten Eindruck hinterlassen, auch gleich ein Tor erzielen können, ein weiteres verhinderte das Aluminium.
Gegen Spanien kam Neuhaus erstmals in einem Pflichtspiel für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw (60) zum Einsatz, er wurde in der Schlussphase eingewechselt – und erlebte das deutsche Fiasko auf dem Platz mit. Geht es nach dem ehemaligen Nationalspieler und Champions-League-Gewinner mit Bayern München, Stefan Effenberg (52), sollte Gladbachs Mittelfeld-Juwel in Zukunft eine tragende Rolle in der DFB-Elf übernehmen.
Und womöglich für einen Wachwechsel im zentralen Mittelfeld sorgen. Effenberg sagte dem TV-Sender „Sport1“: „Ich bin mir sicher, dass dieses Spiel ganz viele Antworten gegeben hat. Wenn Jogi Löw – und das wird er tun – dieses Spiel noch einmal im Detail auseinandernimmt, dann wird er auch zu dem Schluss kommen und die Erkenntnis gewinnen, auf wen er in Zukunft, sprich auf dem Weg zur EM, setzen und sich verlassen kann.“
Effenberg betonte weiter: „In Bezug auf Toni Kroos, ich will jetzt nicht auf Toni Kroos rumhacken – nicht, dass das falsch rüberkommt – aber ich glaube, dass müssen die Erkenntnisse sein. Weil das, was man da gesehen hat, da hat mir der Jogi Löw ja leid getan, als er auf der Bank saß und sich gedacht hat: ,Was passiert hier gerade? Ich bin wohl im falschen Film.‘ Aber jetzt hat er die Möglichkeit, Konsequenzen zu ziehen. Und die muss er personell ziehen. Nicht mit Boateng, nicht mit Hummels, nicht mit Müller, in meinen Augen, aber mit den Spielern, die er jetzt noch zur Verfügung hat.“
Effenberg, der mit Borussia Mönchengladbach 1995 den DFB-Pokal gewinnen konnte, sagte weiter: „Und warum denn nicht Neuhaus? Warum denn nicht? Warum soll‘ er nicht die Möglichkeit bekommen, mal über viele Spiele hinweg zu zeigen, dass er auch ein großes Potenzial hat. Dann muss man sich halt von dem einen oder anderen verdienten Spieler verabschieden. Punkt!“
Neuhaus, der bereits als möglicher Zugang beim FC Bayern München gehandelt wird, dürfte Effenbergs Worte sicherlich gerne zur Kenntnis genommen haben, hat nun allerdings erst einmal das Bundesliga-Duell mit Gladbach am Samstag (15.30 Uhr) im Borussia-Park gegen den FC Augsburg vor der Brust.
Rose hat mit Neuhaus gesprochen
Sein Trainer Marco Rose (44) sagt: „Ich habe mit Flo gesprochen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ihm da wegen des Spanien-Spiels etwas nachhängt. Gegen Augsburg hat er nun die Möglichkeit, sich mit Leistung und Ergebnissen wieder ein gutes Gefühl zu verschaffen.“ Neuhaus hat in Gladbach noch einen Vertrag bis 2023, sein Marktwert soll aktuell bei rund 23 Millionen Euro liegen.