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Von Leo Bach (lb)

EM-Qualifikation gegen Israel Gladbach-Star überragt bei U21-Kantersieg – Ansage an Fohlen-Konkurrent

Die deutsche U21-Nationalmannschaft bei der Nationalhymne.

Zwei Fohlen mit dem Adler auf der Brust: Luca Netz (l.) und Rocco Reitz (m., oben) bei der Nationalhymne am 26. März 2024.

Diese Vorstellung erinnerte an einen der ganz Großen!

Die Länderspielpause ist gestartet: Nur wenige Profis weilen noch in den Gefilden des Borussia-Parks, gleich zehn Fohlen sind für ihre Nationalmannschaften unterwegs. So auch Luca Netz (20) und Rocco Reitz (22), die in der EM-Qualifikation die U21 des DFB vertreten sind. Beim jüngsten Erfolg am Mittwochabend gegen Israel (4. September 2024, 5:1) stach einer von ihnen heraus.

DFB-U21 feiert Kantersieg – EM-Quali in der eigenen Hand

In der Bundesliga-Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane (45) musste Reitz zuletzt vorerst auf der Bank Platz nehmen. Der Mittelfeld-Youngster hatte in der Startelf beim 2:0-Sieg im Ruhrpott gegen den VfL Bochum (31. August) das Nachsehen gegenüber Zugang Philipp Sander (26), den Borussia im Sommer von Aufsteiger Holstein Kiel verpflichtet hatte.

In der VfL-Zentrale entwickelt sich ein Konkurrenz-Kampf um den Platz neben Sechser Julian Weigl (28), je nach Spielsystem scheint Sander unter Seoane die Nase leicht vorn zu haben. Die Länderspielpause nutzte Reitz für sich und gab seinem neuen Konkurrenten mit einer starken Vorstellung direkt mal eine Ansage für die kommenden Borussia-Partien mit. Ein Spieler in dieser Form gehört auch in der Bundesliga nicht auf die Bank.

Schon in der fünften Minute des Quali-Spiels gegen Israel eröffnete die deutsche U21-Truppe das Toreschießen, eingeleitet durch einen Traumpass von Reitz. Der Gladbach-Dauerbrenner hob den Ball mit viel Gefühl aus dem Halbfeld vor das Tor und fand dort Hannover-Talent Nicolo Tresoldi (20), der frei vor dem Kasten nur noch einschießen musste.

Nur wenige Minuten später knüpfte Reitz genau dort an, wo er aufgehört hatte. In der eigenen Hälfte hatte der 22-Jährige viel Platz, schaute sich genau um und sah den schnellen BVB-Stürmer Karim Adeyemi (22) starten. Mit einem wunderschönen hohen Steilpass à la Toni Kroos (34) – der im Sommer seine Karriere beendete und eine große Lücke beim DFB hinterließ – setzte Reitz seinen Mitspieler perfekt in Szene, sodass dieser im Strafraum genug Zeit hatte, um den gegnerischen Keeper per Lupfer zu überwinden (14.).

Die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo (45) blieb im ersten Durchgang das überlegene Team, Reitz hätte in der 34. Minute per Distanzschuss sogar die Chance auf einen eigenen Treffer gehabt, Torhüter Niv Eliasi (22) reagierte aber glänzend.

Die anschließende Ecke brachte Luca Netz (20) rein, der ebenso wie Fohlen-Kollege Reitz die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand. Beim Standard wurde der erste Kopfballversuch noch geblockt, der Ball landete dann aber erneut vor den Füßen von Tresoldi, der aus kürzester Distanz auf 3:0 stellte.

Die weiteren Tore erzielten Adeyemi (61.), Niv Yehoshua (19) für Israel (64.) und Ansgar Knauff (22, 90.+4). Durch den überzeugenden 5:1-Sieg, der im ungarischen Györ ausgetragen wurde, steht die DFB-Auswahl nach sieben Spielen mit 19 Punkten auf dem ersten Platz ihrer EM-Quali-Gruppe.

Das Ticket für das Turnier in der Slowakei 2025 scheint greifbar nah. Am Dienstag (10. Septemer, 18 Uhr) haben es die Di-Salvo-Schützlinge in der eigenen Hand. Gewinnt die U21 gegen Estland, wäre ihnen der Gruppensieg sicher und damit auch die Qualifikation für die Europameisterschaft.

Rocco Reitz wird darauf bauen, sich erneut in Bestform zu zeigen.  Die Borussia-Bosse werden ihn dabei genau im Auge behalten und freuen sich sicherlich über die Form ihres Youngsters. Trainer Seoane wird am 14. September (15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Stuttgart ins Grübeln um die Startelf kommen, merkt aber auch: Konkurrenzkampf ist gut.