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Von Daniel Thiel

Gegen Wolfsburg noch anders Neues Fohlen-Problem? Borussia-Sportdirektor Schmadtke mit Klartext

Nils Schmadtke steht am Spielfeldrand.

Nils Schmadtke, hier am 6. Oktober 2023, ist seit Sommer bei Borussia Mönchengladbach als Sportdirektor tätig.

Der wohl zweitgrößte Rückschlag in der noch jungen Amtszeit von Gerardo Seoane (45) – und Sportdirektor Nils Schmadtke (34) benennt ein Thema in der Fohlen-Mannschaft, das es so zuvor noch nicht gab.

In den vergangenen Wochen ging es für Borussia Mönchengladbach eigentlich stetig bergauf: Die Fohlen feierten zuletzt fünf Heimsiege in Serie und waren drauf und dran, zum ersten Mal unter Seoane einen Top-Gegner zu ärgern – mit der zwischenzeitlichen 2:0-Führung in Dortmund.

Gladbach-Sportdirektor Schmadtke reagiert nach Union-Spiel deutlich

Aufwärtstrend fortsetzen? Am Samstag (9. Dezember 2023) gab es beim 1:3 gegen Union Berlin einen klaren Rückschritt. Es war die wohl schlechteste Leistung seit der Derby-Schmach in Köln vor rund sieben Wochen.

Beim Pokal-Krimi gegen Wolfsburg (1:0 nach Verlängerung) besann sich die Fohlenelf darauf, über 120 Minuten für defensive Stabilität zu sorgen – und agierte im Spiel nach vorn sehr kontrolliert. Borussia spielte sich offensiv wahrlich in keinen Rausch, zauberte nicht.

Das war das Erfolgsrezept gegen Wolfsburg, nur vier Tage später monierte Gladbach-Sportdirektor Nils Schmadtke (34) genau das im Anschluss an den Auftritt in der Hauptstadt.

„Wir haben das Spiel nicht so angenommen, wie wir es hätten tun müssen. Es funktioniert halt nicht in der Bundesliga, wenn man denkt, dass man den Ball mit dem Außenrist oder mit der Hacke weiterspielen muss. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen“, wird Schmadtke von „Bild“ zitiert.

Das ist eine deutliche Reaktion auf den Fohlen-Auftritt in dem Spiel, das eigentlich komplett auf Kampf ausgelegt war – gegen einen Gegner, der nach 16 sieglosen Pflichtspielen in Serie ebenfalls nicht zauberte, sondern Fußball arbeitete.

Nach Ansicht von Schmadtke nahm die Fohlenelf diesen Kampf nicht an, sondern wählte überraschenderweise einen Zauber-Ansatz. Die Folge: Borussia verlor viele Bälle leichtfertig im Spiel nach vorn, lief dadurch immer wieder in Konter.

„Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir alle haben uns mehr von diesem Spiel erhofft“, fügte Schmadtke hinzu. Für die Fohlen war es die Gelegenheit, zum ersten Mal im vierten Anlauf in dieser Saison im Duell mit einem Bundesliga-Schlusslicht zu gewinnen. Es gab aber den nächsten Rückschlag!

Schon als favorisiertes Team gegen Darmstadt (3:3), Mainz (2:2) und Köln (1:3) ließ Borussia Punkte liegen – alle drei Gegner standen zum jeweiligen Zeitpunkt auf dem letzten Platz. Schönspielerei schien eigentlich ein Symptom der vergangenen Jahre zu sein – als Borussia immer wieder versuchte, Gegner mit der eigenen individuellen Qualität zu erdrücken.

Das wird Borussia in der aktuellen Kader-Zusammenstellung ohnehin nur selten gelingen – gegen einen Champions-League-Teilnehmer ist es nun krachend schiefgegangen und wurde von Nils Schmadtke auch direkt deutlich angesprochen.