Virkus mit kurioser Anekdote
Gladbach-Spieler weinte bei Borussia-Wechsel
Was für eine Geschichte! Dass der Weg in den Profifußball nicht leicht ist, ist kein Geheimnis. Ein aktueller Borussia-Spieler wollte als Jugendlicher den Schritt nach Gladbach aber gar nicht erst antreten.
Ein Gespräch mit Roland Virkus (57), einige Tränen im Auto – und ein Machtwort seines Vaters. Die Geschichte eines langjährigen Gladbach-Spielers ist im Nachhinein durchaus kurios.
Borussia Mönchengladbach:
Korb heulte, weil er zu Borussia sollte
Als Roland Virkus, damals noch in der Fohlen-Jugend verantwortlich, den Vater des erst 14 Jahre alten Julian Korb (mittlerweile 31) anrief und ihm mitteilte, dass Borussia Mönchengladbach an dem Talent vom MSV Duisburg interessiert sei, sagte Korb senior: „Finde ich gut, aber das wird schwierig.“
Das musste der damalige Trainer der U15-Jugendmannschaft von Borussia dann auch erfahren. Julian und seine Eltern saßen mit dem heutigen Fohlen-Manager im Büro und Virkus redete eine Stunde auf die Familie ein. Das erzählt er in der siebten Folge der Funk-Serie „Traumberuf: Fußballprofi“.
Für Korb endete das erste Treffen mit seinem Förderer mit vielen Tränen. Erst im Auto ließ er durch seinen Vater überzeugt und schloss sich dem Traditionsverein an. Eine Entscheidung, die sich gelohnt hat: Innerhalb von fünf Jahren stieg er zu den Profis auf. Auch da hatte Virkus seine Finger im Spiel.
Lucien Favre (66) fragte ihn „Glauben Sie, er kann Bundesliga?“, erinnert sich der gebürtige Mönchengladbacher. Der Plan des langjährigen Borussia-Trainers: Er wollte Korb als Rechtsverteidiger einsetzen – nachdem der Spieler zuvor auf der Sechserposition ausgebildet wurde. Die Antwort von Virkus: „Könnte gehen.“
Als Roland Virkus dann einen Urlaub in Abu Dhabi genoss, staunte er nicht schlecht, als er den Fernseher einschaltete. Korb spielte auf der großen Bühne. Von da an war er hinten rechts eine Waffe unter Favre, absolvierte 99 Spiele für Borussia Mönchengladbach.
Erst 2017 verließ der gebürtige Essener Borussia wieder und wechselte für drei Millionen Euro zu Hannover 96. Im Juli 2023 kehrte Korb zurück an den Niederrhein. Von Holstein Kiel wechselte er zur zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach und ist dort absolute Stammkraft – er soll bei der Fohlen-Zweitvertretung als Führungsspieler Verantwortung übernehmen.
Für Virkus entwickelte sich Korb im Laufe der Jahre am Niederrhein zum „Vorzeigespieler“. Der Start in seine Zeit bei Borussia war für Korb zwar nervenaufreibend, hat sich aber zweifelsohne gelohnt.