Die angebliche Zahl der Angebote, die vermeintliche Ablösesumme, der designierte Nachfolger, mögliche Domino-Effekte und doch kein Borussia-Basta – die aktuelle Achterbahnfahrt im Sommer-Theater könnte kaum wilder sein.

Die Faktenlage ist weiterhin: Yann Sommer ist auch am Dienstagnachmittag (17. Januar 2023) offiziell noch Torhüter von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. 

Einen Winter-Transfer des 34 Jahre alten Torhüters haben weder die Borussen noch Rekordmeister Bayern München, der den Schweizer Nationalspieler als Ersatz für den verletzten Stammkeeper Manuel Neuer (36) verpflichten will, bislang verkündet.

Gladbach: Bleibt das Borussia-Basta in der Causa Sommer bestehen?

Das Tauziehen hinter den Kulissen ist, wie GladbachLIVE ausführlich berichtete, weiter im Gange.

Und erneut ist aus der Münchner Ecke zu hören, dass der Transferpoker um Sommer sich als zähe Angelegenheit entpuppe.

Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn (53) sagte am Dienstag beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Offenbach: „Wir werden in aller Ruhe eine Entscheidung treffen, werden genau überlegen, was da eine richtige Lösung sein kann.“

Ein angebliches Bayern-Angebot deutlich über Sommers Marktwert (fünf Millionen Euro) soll Gladbach ausgeschlagen haben.

Bayern hat durch den Neuer-GAU kurz vor dem Bundesliga-Restart ein gravierendes Personal-Problem. Den Münchnern stehen derzeit mit Sven Ulreich (34) und Johannes Schenk (20) keine Top-Leute von internationaler Klasse auf der Torwart-Position zur Verfügung.

Es sei noch nichts spruchreif, so Oliver Kahn mit Blick auf die Torwartplanungen für den weiteren Saisonverlauf.

Jüngst sind Gerüchte über ein Bayern-Angebot für Sommer in Höhe von acht Millionen Euro plus eine Million an möglichen Bonuszahlungen ins Pokerspiel gebracht worden.

Ob die Münchner bereit sind, noch mehr zu bieten, oder eine andere Lösung stärker ins Visier nehmen, ist offen. Ob Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt ein Kandidat sein könnte, sagte Kahn nicht.

Nach GladbachLIVE-Informationen soll es im vergangenen Jahr, bereits vor Neuers Ski-Unfall, einen losen Informations-Austausch zwischen den Bayern und dem Management von DFB-Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen (30/FC Barcelona) gegeben haben. 

Darüber zu sprechen, so Kahn, mache „relativ wenig Sinn. Wir können noch fünf andere Namen in den Ring schmeißen“. Man werde sich alles in Ruhe anschauen und dann eine Entscheidung treffen.

Sommers Vertrag bei der Borussia läuft zum 30. Juni 2023 aus.

Mit einem Winter-Transfer könnte Gladbach noch eine Ablösesumme für den Schweizer kassieren, bräuchte aber einen Ersatz.

Kandidat soll Sommers Landsmann Jonas Omlin (29) vom HSC Montpellier sein.

Montpellier steckt in der französischen Liga allerdings im Abstiegskampf und dürfte nur schwer von einem Transfer zu überzeugen sein.

Sollten die Franzosen in dieser Situation ihren Torwart ziehen lassen, dann wohl nur gegen eine satte Entschädigung. Omlin hat einen Marktwert von sieben Millionen Euro und einen Kontrakt bis 2024.

Heißt: Ein Schnäppchen-Transfer wäre Omlin für eine durch die Corona-Krise wirtschaftlich bis ins Mark getroffene Borussia aus Mönchengladbach sicherlich nicht.

(DPA/AM)