„Bislang wirklich hervorragend gemacht“ Schleift Farke Gladbach-Talent zum Borussia-Star?
„Ein guter Junge. Aber ich bin kein Freund davon, die jungen Spieler zu früh zu preisen.“ Ein Satz, der in gewisser Weise an Lucien Favre (64) erinnert, allerdings vom neuen Gladbach-Trainer Daniel Farke (45) stammt.
Gesagt hat dies der Borussia-Coach nach einem souveränen 6:0-Testsieg (10. Juli 2022) der Fohlen-Elf zum Trainingslager-Abschluss in Rottach-Egern gegen Drittligist 1860 München.
Gemeint hat Farke damit Yvandro Borges Sanches. Dieser ist gerade einmal 18 Jahre jung. Ein Linksaußen, der bereits A-Nationalspieler seines Landes Luxemburg ist und schon mehrfach WM-Qualifikations-Luft im Auswahljersey geschnuppert hat.
Gladbach: Yvandro Borges Sanches klopft an die Tür von Daniel Farke
Borges Sanches präsentierte sich jüngst im Test gegen 1860 München in einer vielversprechenden Art und Weise. Nicht nur, weil er sich auch als Torschütze auszeichnen konnte.
Klar, es ist gegen die Münchner Löwen nur ein Test gewesen – nichtsdestotrotz: Sollte nach einer längeren Durststrecke mal wieder einem Offensivakteur aus den eigenen Reihen der Durchbruch bis in den Profi-Kader gelingen können, dürfte Borges Sanches diesbezüglich zu den heißesten Aktien aktuell bei Borussia Mönchengladbach zählen.
Borges Sanches ist der jüngste Profi im derzeitigen Kader von Daniel Farke. Und neben Famana Quizera (20), vom fußballerischen Ansatz her, wohl auch einer der Hochbegabtesten.
Trainer Daniel Farke hat Borges Sanches jetzt konkret auf dem Radar. Und die Art und Weise, wie Farke über den Jungspund spricht, deutet zumindest darauf hin, dass aus dem Fohlen-Stall auch mal wieder ein substanzieller und nachhaltiger Talente-Durchbruch bis in den Lizenzspielerkader gelingen könnte.
Farke sagt, angesprochen auf Borges Sanches: „Das ist Vorbereitung, das war ein Test gegen einen Drittligisten. Wenn er bei uns in der ersten Mannschaft spielen will, dann geht es allerdings auf einem anderen Niveau weiter.“
Farke betont zugleich: „Der Junge hat sich gut präsentiert. Es gibt auch keine Geschenke. Deshalb ist es gegen 1860 München kein Zufall gewesen, dass er in der Startelf gewesen ist. Alle Spieler habe die Chance, sich zu zeigen. Auch die jungen Spieler. Yvandro hat das bislang wirklich hervorragend gemacht. Also großes Kompliment an ihn.“
Der Gladbach-Trainer legt nach: „Aber es ist noch weit von einigen Dingen entfernt. Er hat noch eine Menge vor sich. Aber man muss ich auf den Weg machen – und der Junge hat sich aufgemacht. Und jetzt schauen wir mal, wie schnell er an sein Ziel gelangt.“
Lob, gepaart mit gesundem Realismus, Farke setzt auf diese Mischung.
Und nun ist es an Borges Sanches, die Chance, die ihm Trainer und Klub momentan bieten, auch zu nutzen.
Und sich dabei zugleich vor Augen zu halten: Talent alleine reicht für ganz oben nicht!
Nicht umsonst hat Gladbach-Manager Roland Virkus (55) noch vor wenigen Tagen, im exklusiven GladbachLIVE-Interview, zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gesagt: „Für einen Spieler ist das immens wichtig. Wenn du eine große Karriere machen willst, dann machst du die nicht nur, weil du fußballerisch gut bist. Sondern du solltest, um eine hohe Wahrscheinlichkeit zu bekommen, ein Top-Spieler werden zu können, an diesen Dingen auch arbeiten.“
Borges Sanches und Borussia Mönchengladbach – eine Chance für beide Parteien.
Klub und Spieler haben jeweils bereits einen Vertrauensvorschuss getätigt und sich Ende Mai auf einen Profivertrag geeinigt. „Langfristig“, heißt es dazu.
Gelingt Farke es, aus Top-Talent Borges Sanches auch einen Top-Profi zu formen?
Letzterer hat das Zeug dazu, muss allerdings noch beweisen, dass er auch die erforderliche Mentalität und Gier in die Waagschale werfen kann.