Mamma mia! War das in Ordnung vom Schiri? Gladbach verliert gegen Inter
Mönchengladbach - Mamma mia, Borussia! Für Gladbach beginnt in der Champions League das große Zittern. In der Gruppe B kassierten die Fohlen am Dienstagabend gegen Inter Mailand im Borussia-Park eine 2:3-Pleite.
Gladbach muss nun richtig zittern
Zwar ist der VfL vor dem letzten Spieltag weiter Gruppenerster. Aber: Durch die Niederlage von Real Madrid bei Schachtar Donezk (0:2) ist in Sachen Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse noch alles offen. Gladbach muss am letzten Spieltag zu Real Madrid, kann dort noch das Ticket für die K.o.-Runde samt einer UEFA-Prämie von rund zehn Millionen Euro verlieren.
Aber: Platz drei, das Trostpflaster Europa-League-Endrunde, ist Gladbach nicht mehr zu nehmen. Was war das für eine packende Europapokal-Schlacht unter Flutlicht im Borussia-Park: Die Fohlen taten sich im niederrheinischen Dauerregen zunächst richtig schwer gegen das italienische Top-Team.
Mailand trat von Anfang an aggressiv und zielstrebig auf. Und kam gleich zu Chancen. Martinez hätte zwei Mal einnetzen können, zwei Mal rettete Jantschke. Inter drückte weiter. Schuss Young – das war knapp. Nächster Anlauf: Gagliardini brach auf dem Flügel durch, satter Abschluss aus spitzem Winkel, Sommer bekam den „Tunnel“, 1:0 für Mailand.
Und: Inter machte weiter: Martinez hätte auf 2:0 stellen können, doch Sommer verhinderte per Glanztat die frühe Vorentscheidung. Und Borussia? Kam allmählich ins Rollen, die Hausherren schlugen zurück. Schuss Lainer, Glanztat Inter-Keeper Handanovic. Jetzt kam richtig Schmackes rein. Thuram mit Großchane – nicht drin. Dann wurde Stindl im Strafraum gelegt, aber das reichte nicht zum Elfer.
Sekunden vor dem Halbzeitpfiff kam dann der Fohlen-Punch. Flanke Lazaro, Plea war im Zentrum zur Stelle, per Kopfball stellte der Franzose auf 1:1. Pause.
Und es ging nach dem Seitenwechsel gleich weiter mit dem munteren Schlagabtausch. Ecke Stindl, Thuram kam frei zum Kopfball – vorbei. Das war ein dickes Ding. Gegenschlag Inter: Martinez zog ab, patsch, Pfosten. Irres Spiel. Noch mal Inter: Lukaku aus spitzem Winkel, drin, 2:1 Mailand. Inter biss erneut zu, Lukaku machte es, 3:1. Doppelpack.
Gladbach kam zurück. Plea traf, 2:3. Plea traf auch zum 3:3, aber Schiri Danny Makkelie (Niederlande) ließ nach Video-Beweis den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht zu. Es folgten große Tumulte an der Seitenlinie, Gladbach fühlte sich um ein Tor betrogen. Entsetzen auch beim übertragenden TV-Sender DAZN! Experte Sandro Wagner: „Unfassbar, dass dieses Tor nicht anerkannt wurde. Das ist ein klares Tor gewesen. Embolo hat Handanovic nicht die Sicht genommen.“
Nutzte am Ende aber nichts mehr. Inter gewann dank des Schiedsrichters dieses atemberaubende Europapokal-Duell. Oder? Der Sender „Sky“ zeigte wiederum eine Einstellung, in der Gladbachs Embolo Millimeter bei Pleas Schuss im Abseits stand. Allerdings: DAZN hatte zuvor die Bilder gezeigt, die sich der Unparteiische am Spielfeldrand angeschaut hatte. Dabei wurde diese Einstellung nicht gezeigt. Trainer Marco Rose sagte später, was er zu diesen Bildern den Unparteiischen gesagt hatte: „Schöne Weihnachten!“
Und: Dass vor Inters Treffer zum 1:2 Gladbachs Thuram offenbar klar gefoult worden war, auch das sei in diesem Kontext erwähnt. Zumindest waren sich die DAZN-Kommentatoren auch da einig.