Da lacht sich ganz Köln schlapp Roses Rotations-Murks beschert Gladbach bittere Derby-Haue
Mönchengladbach - Plötzlich ist doch Karneval in Köln! Gladbach verdaddelte am Samstagabend im Topspiel das Prestige-Duell gegen den 1. FC Köln. Erste Niederlage für den VfL im neuen Jahr. Die Fohlen gehen im 92. Bundesliga-Derby gegen den Rheinland-Rivalen mit 1:2 baden. Was für eine Blamage für Borussia!
- Gladbach kassiert Voll-Blamage gegen den Rivalen Köln
- Roses Rotations-Plan auch angesichts der Leistung ein Mega-Flop
- Kölner revanchieren sich mit Eckfahnen-Jubel im Borussia-Park
Der Champions-League-Achtelfinalist spielte gegen den Abstiegskandidaten aus der Domstadt, der nicht einmal in Bestbesetzung auflaufen konnte, total schwach. Unfassbar, diese Nichtleistung, die Gladbach womöglich bereits das Ticket zur Champions League kosten könnte.
Gladbach: Borussia-Trainer Rose gratuliert Kölnern fair zum Sieg
Und VfL-Trainer Marco Rose muss sich fragen lassen, was er sich in so einem wichtigen Spiel bei dieser Aufstellung gedacht hatte. Statt im Derby mit der vollen Kapelle zu spielen, setzte er zig Stars wie Plea, Thuram, Elvedi oder Hofmann auf die Bank. Das rächte sich.
Den Kölnern reichte eine Top-Einstellung und Kampf, um schlappen Fohlen den Derby-Streich zu spielen.
Rose sagt zu seinem Rotations-Murks nach dem Schlusspfiff: „Gratulation an Köln. Sie haben das gemacht, was man in so einem Spiel machen muss. Ich muss auch sagen, dass wir da den Kölnern auch die Tore geschenkt haben. Die Leistung hat nicht gereicht, um das Spiel zu gewinnen.“
Zu viel rotiert Herr Rose? „Ich kenne den Kader, deshalb haben wir nicht das Spiel verloren. Es ging um Haltung. Wir schenken zwei Tore her. Da wird es schwer. Wir haben den Sieg verpasst und müssen wieder Boden gutmachen.“
Gladbachs Christoph Kramer: „Wenn wir etwas aus diesem Spiel lernen: Wir müssen jedes Spiel annehmen, ob es Champions League oder Liga ist. Wir sind in zwei Szenen nicht da gewesen. Natürlich tut es weh, wenn die Kölner hier in unserem Stadion mit der Eckfahne jubeln. Aber das haben wir bei ihnen auch gemacht.“
Kramer sagte zudem: „Das ist keine Wechselfrage. Das ist ergebnisabhängig, dann ist das mit den Wechseln Quatsch.“
Im niederrheinischen Dauerregen setzte es für die Gastgeber gleich nach Anpfiff eine kalte Dusche. Schiri Christian Dingert hatte das Derby zwischen den Rheinland-Rivalen gerade erst angepfiffen, da zappelte der Ball auch schon im Borussen-Tor. 135 Sekunden hatte das gerade einmal gedauert.
Kölns Rexhbecaj kam am Gladbacher Strafraum zum Abschluss, Schuss, Lainer fälschte den Ball noch ab, Keeper Sommer ohne Chance, drin, 0:1. Köln führte im Derby. Und bei dieser Aktion zeigte sich, dass die Rotations-Aktion von Fohlen-Coach Rose nicht spurlos am Team vorbeigegangen war.
Borussia tat sich im Anschluss weiter schwer gegen den FC, in der Offensive ging nicht viel zusammen. Bis die Kölner pennten, Stindl zu viel Platz hatte und Nationalspieler Neuhaus in Szene setzen konnte. Der zog aus rund 17 Metern ab, Kölns Mere fälschte ab, Treffer, 1:1. Wieder ein Billard-Tor, dieses Mal konnte FC-Schlussmann Horn nur zuschauen.
Der Gladbacher Ausgleich führte allerdings nicht dazu, dass das Spiel in Sachen Unterhaltung weiter Fahrt aufnahm. Durchgang eins entpuppte sich in der Folge weiterhin als zähe Kost, Gladbach tat sich gegen tief stehende Kölner bis zum Pausenpfiff schwer, konnte keine große Torchance mehr herausspielen.
In Durchgang zwei änderte sich das Bild nicht. Es schüttete weiter in Strömen, Gladbach kam nicht auf Touren. Und musste den Ausfall von Zakaria verkraften, der ohne Fremdeinwirkung verletzt raus musste.
Stindl sorgte für die erste Offensivaktion, doch dessen Schuss sauste weit drüber. Weiter Borussia: Embolo hatte die Führung auf dem Schlappen, doch Kölns Mere war zur Stelle.
Andere Seite: Gladbach wollte klären, Lainer hatte einen Blackout, schenkte Rexhbecaj den Ball, der tunnelte aus spitzem Winkel auch noch Sommer, 2:1 für den 1. FC Köln.
Gladbach kann in der Schlussphase nicht mehr das Spiel drehen
Die Geißböcke hatten nun Oberwasser: Duda auf dem Weg zur Vorentscheidung, satter Schuss, doch Sommer entschärfte das Geschoss.
Rose reagierte, wechselte, doch das brachte nichts mehr. Zu spät. Die Rotations-Nummer entpuppte sich als Voll-Flop. Die Chance, im Königsklassen-Rennen einen wichtigen Schritt zu machen, fast schon verschenkt. Und ganz Köln lacht sich über diese überhebliche Rose-Borussia schlapp. Über den ersten Sieg am Niederrhein seit 2016.