Gladbach erlebt nerviges Jubiläum Roses Wechsel-Dilemma gegen Leverkusen
Mönchengladbach - Leverkusens Trainer Peter Bosz (56) hatte den drei Borussia-„Büffeln“ Respekt gezollt – und seine Mannschaft in Gladbach mit drei Innenverteidigern ins Spiel geschickt.
Erst fünf Minuten waren rum, als Borussias gefürchtete Offensivwucht um ein Drittel dezimiert wurde: Breel Embolo (23) musste nach einem Tritt von Kai Havertz (20) gegen seinen Unterschenkel behandelt und wenig später ausgewechselt werden.
Rose klagt: „Wie schon so oft diese Saison“
Es war der 24. verletzungsbedingte Wechsel bei Borussia in dieser Saison. Später wurde noch ein nerviges Jubiläum daraus, weil in der Schlussphase auch Tobias Strobl (30) angeschlagen vom Platz musste.
Gladbach-Coach Marco Rose (43) sagte nach der 1:3-Pleite: „Ich konnte, wie schon so oft diese Saison, nicht so wechseln, wie ich das mir vorstelle. Ich muss relativ häufig auf Dinge reagieren, die nichts mit Taktik zu tun haben, sondern mit Verletzungen.“
Strobl-Verletzung sorgt für weiteren Wechsel
Zuerst war gegen Bayer sein „Büffel“-Plan geplatzt. Erstmals seit Anfang Oktober hatte Rose dafür seine Startelf unverändert gelassen im Vergleich zum vorherigen Spiel. Dann musste er nach Strobls Aus mit einem weiteren Wechsel nachjustieren, um einen anderen Plan zu retten.
Zur zweiten Halbzeit hatte Rose, durchaus erfolgreich, auf eine Dreierkette umgestellt und Strobl nach hinten gezogen. Bedeutete in der 76. Minute: Ramy Bensebaini (25) rückte vom Flügel nach links in die Dreierkette, Oscar Wendt (34) kam für Marcus Thuram (22) und nahm Bensebainis Position ein.
Herrmann, Raffael und Traoré auf der Bank
In Vor-Corona-Zeiten wäre das Kontingent damit sowieso ausgeschöpft gewesen. Doch nach drei einzelnen Wechseln ging auch in Zeiten, in denen insgesamt fünf erlaubt sind, nichts mehr – weil jeder Trainer nur drei Gelegenheiten hat, um zu tauschen. Also saßen Patrick Herrmann (29), Raffael (35) und Ibrahima Traoré (32) trotz des Rückstands bis zum Ende auf der Bank.
„Natürlich hätte ich gerne noch mehr Frische und Wucht gebracht. Das bedeutet aber, dass ich Spieler rausnehmen muss. Plea ist momentan in einer Top-Verfassung und immer für ein Tor gut“, sagte Rose. Die Verletzungen hätten „ihr übriges getan“. „Ich musste jedes Mal darauf reagieren und konnte nicht strategisch so wechseln, dass es für mehr Frische reicht.“
Mehr als die Hälfte seiner unfreiwilligen Wechsel musste Rose in dieser Saison spätestens zur Pause vornehmen. Insgesamt erwischte es Tony Jantschke (30, fünfmal) am häufigsten. Im Herbst hatte es in sechs Spielen hintereinander eine Verletzung in der laufenden Partie gegeben.
Indirekt zum Glück gezwungen wurde Rose selten: Ein paar Vorlagengeber hat er bei verletzungsbedingten Wechseln gebracht, aber noch keinen Torschützen. Lars Stindl (31) hatte als Embolo-Ersatz so viel Zeit, das zu ändern, wie kein Borusse zuvor in dieser Saison: Seine Einwechslung in der zwölften Minute war die früheste unter Rose.
Alle verletzungsbedingten Wechsel bei Borussia in der Saison 2019/20:
- Sandhausen: Hofmann ausgewechselt (46. Minute) – Embolo eingewechselt
- Mainz: Elvedi (45.+2) – Jantschke
- Düsseldorf: Jantschke (52.) – Elvedi
- Istanbul: Plea (46.) – Raffael
- Augsburg: Plea (53.) – Embolo
- Augsburg: Lainer (60.) – Elvedi
- Augsburg: Ginter (81.) – Wendt
- Frankfurt: Embolo (35.) – Stindl
- Frankfurt: Jantschke (46.) – Beyer
- Dortmund: Bensebaini (30.) – Wendt
- Leverkusen: Thuram (65.) – Stindl
- Leverkusen: Hofmann (80.) – Bénes
- Rom: Jantschke (29.) – Hofmann
- Bremen: Kramer (34.) – Hofmann
- Bremen: Bénes (59.) – Neuhaus
- Union: Elvedi (61.) – Strobl
- Bayern: Plea (64.) – Herrmann
- Wolfsburg: Lainer (46.) – Beyer
- Hertha: Jantschke (71.) – Beyer
- Schalke: Jantschke (85.) – Strobl
- Leipzig: Kramer (29.) – Strobl
- Augsburg: Thuram (46.) – Plea
- Dortmund: Zakaria (36.) – Jantschke
- Leverkusen: Embolo (12.) – Stindl
- Leverkusen: Strobl (76.) – Bénes