Kein Acker, sondern feinstes Grün Selbst gegnerische Trainer beneiden Borussia
Mönchengladbach - Was für viele Arbeitnehmer der Schreibtisch ist, ist für Gladbachs Profis der Rasen. Es ist der Hauptarbeitsplatz der Fohlen. Bei Borussia sorgen Chef-Greenkeeper Georg „Schorsch“ Vievers und seine Kollegen dafür, dass das Spielfeld im Borussia-Park und die Trainingsplätze möglichst top in Schuss sind.
Dafür gibt es sogar hin und wieder ein Lob der gegnerischen Trainer. „Als Pál Dárdai mal mit Hertha hier war, hat er gefragt, wie wir zu so einer Jahreszeit einen so guten Platz haben. Da war er völlig perplex“, verrät Vievers im aktuellen „Fohlenpodcast“ im Gespräch mit Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz (49).
Gladbach: Rasen kann sich im Bundesliga-Vergleich sehen lassen
Auch Wolfsberg-Coach Gerhard Struber (43), der den Borussen mit seiner Mannschaft zum Europa-League-Auftakt eine 0:4-Heimpleite bescherte und mittlerweile in England trainiert, war voll des Lobes. „Marco Rose muss sich glücklich schätzen. Das ist ja ein Traum hier“, zitiert Vievers den österreichischen Trainer rückblickend. In der vergangenen Saison schafften die Borussen es mit ihrem Rasen sogar erstmals unter die ersten Drei der Liga.
Ausschlaggebend dafür ist ein Ranking der DFL (Deutsche Fußball Liga), das sich unter anderem aus den Punkten, die die beiden Mannschaftskapitäne und der Schiedsrichter nach jedem Bundesliga-Spiel vergeben müssen, zusammensetzt. Die Punkte reichen von einem (sehr schlecht) bis hin zu fünf Punkten (exzellent). Daneben entscheidet noch eine dreiköpfige Fachjury der Deutschen Rasengesellschaft (DRG e.V.) über die Wahl zum „Pitch of the year“.
Hinter dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund schaffte es der Borussia-Park in der vergangenen Spielzeit auf den dritten Rang. Wobei Vievers eines klarstellt: „Man muss unterscheiden: Die Kollegen in Wolfsburg und Dortmund haben jeweils einen Hybridrasen. Wir haben Naturrasen. Also hatten wir den besten Naturrasen-Platz der Bundesliga in der Saison 2018/19.“
Gladbach: 15 Mitarbeiter kümmern sich um die Grünflächen
Die Arbeit des insgesamt fünfzehnköpfigen Teams, das auch für die Außenlagen auf dem gesamten Gelände rund ums Stadion zuständig ist, zahlt sich also aus. Die spielfreie Zeit in der Corona-Krise haben die Greenkeeper bislang genutzt, um einen Großteil der vorhandenen Trainingsplätze komplett zu bearbeiten.
„Lediglich zwei Plätze und die Athletikfläche haben wir ausgelassen. Wir werden sehr wahrscheinlich keine richtige Sommerpause haben. Deswegen haben wir die Zeit jetzt genutzt und drei Wochen richtig Vollgas gegeben“, sagt Vievers.