Lob für Gladbachs Rückkehrer Doch Rose heizt sofort den Konkurrenzkampf an
Augsburg - Es war kurz vor Weihnachten, als Ramy Bensebaini (24) zum letzten Mal für Borussia in der Bundesliga auf dem Rasen gestanden hatte. Beim 0:0 gegen Hertha BSC. Die Winterpause brachte willkommene Zeit zum Durchschnaufen für alle. Doch kurz vor dem Rückrundenauftakt wurde Bensebaini unfreiwillig zum Zuschauen verdammt: Im Training erlitt er einen Muskelfaserriss.
Ramy Bensebaini mit beeindruckendem Comeback
„Es gibt nie einen guten Zeitpunkt für eine Verletzung. Nun versuche ich eben, mir meinen Platz zurückzuerobern“, sagte er zuletzt voller Optimismus im GladbachLIVE-Interview (hier lesen Sie mehr). Mit seinem Comeback beim 3:2 gegen den FC Augsburg am Samstag hat Bensebaini eine beeindruckende Bewerbung abgegeben.
Nach einer halben Minute lag er auf dem Boden, Augsburgs Stephan Lichtsteiner (36) hatte ihn mit seiner Grätsche empfindlich an der Achillesferse getroffen. Als sich Bensebaini berappelt hatte, brachte Jonas Hofmann (27) den Freistoß herein – und in der Mitte war der Algerier schon wieder per Kopf zur Stelle. Sein erster von drei Torschüssen.
Ramy Bensebaini trifft gegen Ex-Kollege Tomas Koubek
Der zweite landete im Tor, Bensebaini spitzelte den Ball vorbei an seinem alten Teamkollegen von Stade Rennes (27), Tomas Koubek, der dabei unglücklich aussah. Später saß Bensebaini mit dem Keeper zusammen in den Katakomben, schickte via Instagram-Video eine kleine Entschuldigung: „Tut mir leid, Bruder!“ Doch der Augsburger war längst nicht der erste Bundesliga-Torwart, der sich Gladbachs Neuzugang geschlagen geben musste: Im neunten Einsatz traf Bensebaini schon zum vierten Mal.
„Ramy ist ein herausragender Fußballer, der viel, viel mitbringt. Es ist schön für uns, dass er kopfballstark ist, einen starken linken Fuß hat und vorne mit dabei ist. Vor allem, wenn wir Dreierkette spielen und er plötzlich in der Box vorne auftaucht“, sagte Trainer Marco Rose (43).
Oscar Wendt soll Ramy Bensebaini weiter fordern
Aber: Er nutzte die Gelegenheit sofort, um den Konkurrenzkampf auf der linken Seiten anzuheizen. Rose: „Trotzdem muss ich gleich wieder Oscar Wendt ins Feld führen. Er hat auch schon zwei Tore gemacht und welche vorbereitet. Ich habe drumherum den Eindruck, dass der eine oder andere vergessen wird. Ich bin froh, dass ich zwei solcher Spieler habe.“
Anders als im November beim 3:1 gegen Werder Bremen, als ihm sein Premierentor gelungen war, er aber später vom Platz flog, behielt Bensebaini bis zum Ende einen kühlen Kopf. Für ein Revanchefoul an Lichtsteiner hatte er früh Gelb gesehen. „Er hat es verantwortungsbewusst zu Ende gespielt“, sagte Rose.
Eine Einsatzgarantie fürs Spiel gegen den BVB am kommenden Samstag dürfte ihm der starke Auftritt von Auftritt nicht bescheren. Doch an guten Argumenten hat es Bensebaini nicht mangeln lassen.