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Von Leo Bach (lb)

Teil zwei der Serie Borussia-Verstärkung aus dem Ausland? Fünf Offensiv-Optionen für die Fohlen

Reda Khadra im roten Reims-Trikot kämpft um den Ball mit Angelo Fulgini im schwarzen Lens-Trikot. Es regnet.

Zwei Spieler im Borussia-Visier? Reda Khadra (l.) und Angelo Fulgini (m.) im Zweikampf am 18. Februar 2024.

Nicht nur in Deutschland lauern vielversprechende Offensiv-Optionen!

Für Borussia Mönchengladbach gilt es in dieser Saison, eine sorgenfreie Spielzeit im gesicherten Mittelfeld über die Bühne zu bringen – die Schmach im DFB-Pokal so gut wie möglich vergessen zu machen. Im Sommer könnten die nächsten Kader-Veränderungen folgen.

Gladbach: Transfer-Plan steht – das sind Optionen aus dem Ausland

Zuletzt berichtete die „Rheinische Post“, dass Borussia plant, der ähnlich  wie Alassane Plea (30) den Fohlen zusätzliche Kreativität verleihen kann – und den Routinier entlastet.

Nach einer Knochenprellung fehlt Plea den Fohlen weiterhin. Die Kreativität in der Offensive ist durch den Ausfall des Franzosen massiv eingeschränkt.

Bereits seit Mitte Januar plagt sich der Franzose mit der Fußverletzung herum – sein Fehlen hat ein Kreativloch bei den Fohlen verursacht. Plea kann schlichtweg nur schwer ersetzt werden.

Wie wichtig ein Ersatz wäre, spürt Borussia aktuell mehr denn je – In den letzten Jahren hat sich Gladbach immer wieder im Ausland bedient, gerade Offensivspieler aus Frankreich gerieten immer wieder in den Fokus.

GladbachLIVE hat Pleas Stärken genauer unter die Lupe genommen – und Alternativen aus den internationalen Profi-Ligen herausgesucht, die als Kandidaten für diese Rolle infrage kommen könnten. Die Übersicht zu den nationalen Kandidaten gibt es ebenfalls bei GladbachLIVE.

Wichtig dabei: Es geht es nicht darum, bei welchen Spielern aktuell konkretes Interesse besteht, sondern ist ein auf Statistiken und Spielerdaten basierendes Gedankenspiel – wobei kurioserweise einer dieser Profis Medienberichten zufolge ohnehin schon bei Borussia auf dem Zettel stand.

Reda Khadra (22) – Stade Reims

Reda Khadra im roten Trikot von Stade Reimes.

Reda Khadra im Trikot von Stade Reimes am 28. Januar 2024.

Ein Deutscher unter dem Radar! Der in Berlin geborene Offensiv-Spieler kommt aus der Jugend von Borussia Dortmund. 2020 wechselte er nach England zu Brighton & Hove Albion. Nach mehreren Leih-Stationen auf der Insel holte ihn Stade Reims im vergangenen Sommer für 1,9 Millionen Euro in die Ligue 1. 

Khadra überzeugt vor allem durch seine Tiefenläufe, Dribblings und in Eins-gegen-Eins-Situationen. Ebenso wie Alassane Plea (3,23) erreicht er Top-Werte bei schusserzeugenden Aktionen pro 90 Minuten (3,24) – er ist also auch ein Spieler, der seine Mitspieler in Szene zu setzen weiß.

Bei Lens stand er in der Ligue 1 bisher in 24 Spielen 19-mal auf dem Platz, siebenmal durfte der zentrale Offensivmann von Beginn an ran. Sollte Borussia ihm eine bessere Einsatz-Perspektive aufzeigen können, ist ein Wechsel nicht undenkbar. Aktuell wird sein Marktwert auf zwei Millionen Euro taxiert.

Muhammed Cham (23) – Clermont Foot

Muhammed Cham im roten Trikot von Clermont Foot am Ball.

Muhammed Cham im Einsatz für Clermont Foot am 12. November 2023.

Den Fußball in Deutschland kennt Muhammed Cham bereits: Von 2008 bis 2019 spielte der offensive Mittelfeldspieler bei deutschen Jugendmannschaften. Vom TuS Ricklingen wechselte er zu Hannover 96. Er blieb in Niedersachsen und arbeitete sich von der U17 des VfL Wolfsburg bis zur Zweitvertretung der Wölfe hoch. 

Nach mehreren Kurz-Stationen spielt er seit Juni 2022 für Clermont Foot in Frankreich. In 24 Einsätzen traf Cham zweimal und legte vier Tore auf. Der Österreicher bietet einen ähnlichen Spielstil wie Plea an – ebenso wie der Gladbach-Profi schießt Cham gerne aufs Tor, verteilt die Bälle aber auch an seine Kollegen. 

Im Schnitt spielt der zweifache Nationalspieler Österreichs 5,65 progressive Pässe pro Spiel und damit sogar mehr als Plea (4,98). Vermehrt wird der Wiener im offensiven Mittelfeld, hin und wieder aber auch im zentralen Angriff eingesetzt. Sein Marktwert beläuft sich auf rund sechs Millionen Euro – besonders günstig wäre er also nicht, aber ein Spieler mit Potenzial für die Zukunft und gegebenenfalls eine Marktwert-Entwicklung. 

Fabricio (23) – UD Levante

Fabricio lacht und läuft vom Tor weg.

Fabricio nach einem Tor für UD Levante am 3. Oktober 2023.

Levante spielt in der zweiten spanischen Liga und aktuell sieht es nicht so aus, als würde die Mannschaft aus Valencia um den Aufstieg mitspielen. Für das Talent Fabricio könnte ein Wechsel in eine europäische Top-Liga im Sommer der nächste Schritt sein. 

Der junge Brasilianer erzielte in 14 Liga-Spielen vier Tore und steuerte eine Vorlage bei. Plea ähnelt er in seinem Zug zum Tor und den Qualitäten im Abschluss. Während Plea eher der Spielmacher-Typ ist, ist Fabricio mehr zweite Spitze als ein Spieler fürs kreative Zentrum. 

Dennoch bietet der Mittelstürmer eine interessante Transfer-Option für Borussia. Fast jeder dritte Schuss (Schnitt 0,29) findet bei ihm den Weg ins Tor – der zweitbeste Wert in der Liga. Seine Qualitäten in der Box hat er also bereits bewiesen und ein großes finanzielles Risiko müsste Gladbach für ihn nicht eingehen: Sein geschätzter Marktwert liegt bei „günstigen“ 700.000 Euro.

Was die beiden Offensiv-Akteure ebenfalls verbindet: Ihre Mitspieler suchen sie dort, wo es gefährlich werden kann. Im offensiven Drittel führt Fabricio pro Spiel 18,6 Aktionen durch. Plea wird dort in 90 Minuten etwa 20,5 Male eingesetzt. Wenn der Franzose ausfällt, braucht es also einen Spieler, der eine ähnliche Präsenz im vordersten Sektor ausstrahlt.

Angelo Fulgini (27) – RC Lens

Angelo Fulgini dribbelt mit dem Ball im gelben Lens-Trikot.

Angelo Fulgini im Trikot von RC Lens am 16. Dezember 2023.

Ein alter Bekannter aus der Bundesliga könnte ebenfalls in den Borussia-Fokus rücken!

Angelo Fulgini wird bei Lens in dieser Saison nicht glücklich. Der ehemalige Mainz-Profi stand in 29 Pflichtspielen nur 14-mal in der Startelf und traf erst zweimal. Beide Treffer gelangen ihm in der Champions League gegen Sevilla. 

Sollte seine Einsatz-Quote so schwach bleiben, wäre eine Luftveränderung im Sommer nicht unwahrscheinlich. Erst dann würde Fulgini auch finanziell eine Option für einen Plea-Ersatz darstellen. Im Sommer wechselte der offensive Spieler, der sowohl die französische als auch die Staatsangehörigkeit der Elfenbeinküste besitzt, nach einer Leihe für rund sieben Millionen Euro endgültig von Mainz zu Lens.

Spezialität der beiden Spieler sind unter anderem Steilpässe. Beide Franzosen schafften es jeweils schon viermal in die Top-Ten der heimischen Ligen, was Pässe in den Lauf angeht. Fulgini überzeugt durch ähnliche Übersicht und Pass-Stärke wie Plea, würde also ins Profil passen.

Sergio Arribas (22) – UD Almeria

Sergio Arribas im Trikot von Almeria. Im Hintergrund kommt Toni Kroos angelaufen.

Sergio Arribas im Duell mit Toni Kroos am 21. Januar 2024.

Wenn ein Spieler die Jugendmannschaften von Real Madrid durchläuft, ist das stets ein Zeichen für außerordentliches Talent! 

Sergio Arribas hat die Zweitvertretung der Königlichen, die Castilla, im August verlassen und ist für etwa sechs Millionen Euro zu UD Almeria gewechselt. Beim Verein aus Andalusien läuft es sportlich gar nicht. Nach 27 Spieltagen holte Almeria nur neun Punkte, das Team belegt den letzten Platz in La Liga. Der Abstieg scheint fast unausweichlich, auch wenn er rein rechnerisch noch nicht besiegelt ist. 

Lichtblick bei den Spaniern ist in dieser Saison ganz klar Sergio Arribas. Mit sechs Toren und zwei Vorlagen ist der Neuzugang Top-Scorer im Verein. Meist wird er als hängende Spitze eingesetzt, kann aber auch als Außenstürmer agieren. 

Arribas ist ein abschlussfreudiger Spieler, der aber auch seine Mitspieler einzusetzen weiß. Ähnlich wie Khadra und Plea überzeugt der 22-Jährige durch schusserzeugende Aktionen in seinem Spiel: 3,61 Mal pro Spiel bedient er seine Kollegen so, dass sie zum Abschluss kommen und damit im Schnitt noch häufiger als Plea oder Khadra. 

Änlich wie bei Maximilian Wöber (26) ist der Spieler eigentlich finanziell nicht zu stemmen, könnte aber eine Option für eine Leihe werden, wenn sein Verein die Klasse nicht halten kann. Sollte der Spieler sich wünschen, weiterhin erstklassig in Europa zu spielen, könnte das Leihgeschäft eine spannende Möglichkeit für alle Seiten werden, wie es auch bei Wöber mit seinem Arbeitgeber Leeds United der Fall war.