Personalsorgen vor Duell in Freiburg Wie löst Borussia das Abwehr-Problem?
Mönchengladbach - Am Samstag (15.30 Uhr) tritt Borussia Mönchengladbach zum Auswärtsspiel des 10. Bundesliga-Spieltags beim SC Freiburg an. Eine schwierige Aufgabe für die Fohlen, die zum letzten Mal vor 13 Jahren im Breisgau gewinnen konnten.
„Freiburg ist lauf- und spielstark“, hob Borussia-Trainer Marco Rose (44) in der Pressekonferenz vor dem Match hervor. Das sei es, was den Gegner immer wieder so unangenehm mache. An Borussias Herangehensweise ändere das aber nichts. „Wir wollen unserem Spiel treu bleiben, auch mit dem Wissen, dass wir momentan stark beansprucht sind. Das macht uns stark, das gibt uns Halt und Kraft“, so Rose.
Allerdings: Die starke Beanspruchung der vergangenen Wochen, in der Borussia nahezu alle drei Tage ein Spiel absolvieren musste, macht sich derzeit im Kader der Fohlen immer mehr bemerkbar.
Borussia mit vielen Ausfällen in der Abwehr
Neben dem Ausfall von Mittelfeldspieler Jonas Hofmann (28, Muskelbündelriss) muss Rose daher vor dem Spiel in Freiburg besonders in der Abwehr einige Personalsorgen verkraften. Das hatte sich schon vor dem Match gegen Inter Mailand unter der Woche angedeutet, als mit Ramy Bensebaini (25, positiver Covid-19-Test) und Nico Elvedi (23, muskuläre Verletzung) gleich zwei Abwehrspieler ausfielen. Nach der Partie kam dann auch noch "Fußballgott" Tony Jantschke (30, Knieverletzung) hinzu.
Die Hoffnung, dass einer der zuletzt angeschlagenen Akteure am Wochenende zurück in den Kader kehren könnte, dämpfte Rose in der Pressekonferenz vor dem Spiel nun auch. „Nico ist gegen Freiburg noch nicht dabei. Tony ist sehr fraglich“, betonte Rose.
Bensebaini befinde sich zwar nicht mehr in Quarantäne und sei „grundsätzlich auf einem ganz anständigen Weg“, wie Rose erklärt. „Aber er ist auch noch nicht wieder im Trainingsbetrieb“, so der VfL-Coach. Somit kann mit seiner Rückkehr in den Kader wohl gegen Freiburg noch nicht gerechnet werden.
In der Abwehr der Fohlen wird es so tatsächlich eng. Hinzu kommt: Auch Linksverteidiger Oscar Wendt (35) ist momentan am Limit, spielte seit dem Ausfall Bensebainis in jeder Partie. Auch Matthias Ginter (26) hat dauerhafte Belastung. Fest stehe, dass für die Partie beim SC Freiburg kein Spieler der U23 in den Profikader aufrücken werde, so Rose. Aber wer besetzt dann die offenen Positionen in Borussias Abwehrreihe?
Rose: „Bei Jordan fehlt noch einiges an Prozenten“
Ein möglicher Kandidat für die Innenverteidigung, wäre Jordan Beyer (20), der zuletzt von einer Covid-19-Erkrankung zurückgeworfen wurde, mittlerweile aber einige Einsatzminuten bei Borussias U23 bekam. Aber: Auch was seine Personalie angeht, klang der Fohlen-Trainer alles andere als zuversichtlich.
Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor der Auswärtspartie beim SC Freiburg:
„Wir erleben Jordan ja jeden Tag und sind ganz froh, dass er jetzt wieder fix mit dabei ist, über einen längeren Zeitraum wieder trainiert hat und Teileinsätze bei der U23 hatte“, sagt Rose, merkt aber gleichzeitig an: „Trotzdem kann man das bis hierhin nicht wegdiskutieren. Sein Weg in diesem Jahr war schwierig bisher. Wir sind froh, dass er gerade wieder auf dem Weg ist, stabil und gesund zu bleiben. Was das jetzt für morgen bedeutet, kann ich noch nicht so genau sagen. Fakt ist aber natürlich, dass da auch noch einiges an Prozenten fehlt.“
Dass Beyer über 90 Minuten mit Abwehrchef Ginter die Innenverteidigung bildet – also eher unwahrscheinlich. Weitere mögliche Optionen für die Abwehr wären die beiden Rechtsverteidiger Michael Lang (29), der allerdings in den Planungen von Rose seit der Leih-Rückkehr aus Bremen bislang nahezu keine Rolle spielte, und Kaan Kurt (18), der allerdings in der Bundesliga noch keine Erfahrung hat.
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Andreas Poulsen wäre eine Möglichkeit für die linke Abwehrseite. Allerdings hatte er zuletzt wegen einer Schulter-Operation monatelang gefehlt. Der optimale Ersatz wäre wohl Mamadou Doucouré (22), der als gelernter Innenverteidiger eigentlich perfekt geeignet wäre, um Elvedi und Jantschke zu ersetzen. Um den Gesundheits-Zustand des Franzosen muss jedoch weiter gerätselt werden, da er zuletzt weder bei den Profis, noch bei der U23 im Kader stand und auch auf dem Trainingsplatz schon länger nicht mehr gesichtet wurde.
Wahrscheinlich also, dass Rose eine andere Lösung für die Abwehr suchen wird. Bereits nach der ersten Halbzeit gegen Inter Mailand musste Jantschke verletzt ausgewechselt werden. Für ihn brachte Rose Denis Zakaria (24) und stellte dann auf eine Dreierkette um. Möglich, dass diese Variante auch für die Partie in Freiburg erste Wahl ist.
Allerdings: Auch Zakaria ist nach seiner fast neunmonatigen Verletzungspause noch nicht wieder bei einhundert Prozent. Wie Rose das Problem in der Abwehr letztendlich lösen wird, bleibt also abzuwarten. Fest steht aber: Die Aufgabe, endlich wieder einen Sieg in Freiburg zu holen, ist durch die angespannte Personallage sicherlich nicht einfacher geworden.