Made in Gladbach England, Schweiz, Italien: „Pappkameraden“ werden zum Exportschlager
Mönchengladbach - Wer es in dieser Saison – zumindest virtuell – noch in den Borussia-Park schaffen wollte, hatte bis zum vergangenen Freitag die Gelegenheit dazu. Seitdem ist die Bestellfrist für die „Pappkameraden“ abgelaufen.
Etwa 22.000 Bestellungen sind beim Gladbacher Fanprojekt eingegangen. Die „Pappkameraden“ mit dem Siegel „Made in Mönchengladbach“ entwickeln sich in der Fußballwelt zum Exportschlager.
Nach GladbachLIVE-Infos wurden mittlerweile etwa 15.000 Aufsteller im Stadion befestigt. Bis zum letzten Heimspiel gegen Hertha BSC (27. Juni, 15.30 Uhr) sollen es dann endgültig alle „Pappkameraden“ auf die Ränge im Borussia-Park geschafft haben.
Gladbachs „Pappkameraden“: Vorbild für Premier League und Serie A
Und es gibt immer mehr Nachahmer: Die Sport1-Talkrunde „Doppelpass“ setzt mittlerweile auf Pappzuschauer. Und international sollen sich bald auch weitere Fußball-Stadien mit virtuellen Fans füllen. Der Grasshopper Club Zürich, der in der zweiten Schweizer Liga spielt, hatte bereits Anfang Mai verkündet, dass eine ähnliche Aktion geplant sei. Inzwischen können die Fans dort eine Pappfigur bestellen, die dann bei den restlichen Heimspielen der Saison im Stadion stehen wird.
In Italien startete Lazio Rom den Aufruf an die Fans, sich so einen Platz im Olympiastadion zu sichern. Auch auf die Insel sind die „Pappkameraden“ übergeschwappt. Der Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion hat seine Fans nun unter dem Motto „Fan in the Stand“ dazu aufgerufen, sich für 20 Pfund ein Exemplar mit dem eigenen Konterfei zu sichern.
Am 20. Juni, wenn Brighton im Heimspiel zum Liga-Neustart auf den FC Arsenal trifft, sollen dann die ersten Anhänger auf der Osttribüne im Falmer Stadium stehen. Auch hier sollen – offenbar ganz nach dem Gladbacher Vorbild– Teile der Einnahmen gespendet werden.
Fanprojekt: Hohe Spendensumme dank der „Pappkameraden“
Die Spendensumme des Fanprojekts Mönchengladbach ist mit den Bestellungen der vergangenen Monate immer weiter angewachsen. Jeweils zwei Euro sollen pro „Pappkamerad“, der in Anlehnung an das Gründungsjahr des Vereins für 19,00 Euro erworben werden konnte, an die Aktion „Borussen helfen Borussen“ und die Borussia-Stiftung gehen.
Weitere 2,50 Euro gehen direkt an das Fanprojekt, das so die Jobs seiner festangestellten Mitarbeiter in der Corona-Krise retten will. Doch bevor die Endabrechnung gemacht werden kann, sind die Helfer des Fanprojektes noch einige Tage damit beschäftigt, die Bestellungen abzuarbeiten, um jeden Fan rechtzeitig vor dem Saisonende im Stadion zu platzieren.