Nach Wackel-Auftritten und Verletzungs-Angst Gladbach-Verteidiger meldet sich stark zurück
Die Last-Minute-Niederlage bei Union Berlin am Sonntag (30. Oktober) sorgt für lange Gesichter bei Borussia Mönchengladbach. Ein Lichtblick war dabei aber der Auftritt von Nico Elvedi (25), der sein zweites Saisontor erzielte.
Gladbach: Thuram verpasst Elvedi einen Tritt in den Hintern
Manchmal gibt es als Verteidiger wohl einfach solche Tage: gut gespielt, selbst getroffen und trotzdem noch verloren. Das war der Sonntagnachmittag für Nico Elvedi.
Beim Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach bei Union Berlin stand der wie gewohnt Innenverteidiger in der Startelf der Fohlen, nur das Spiel in Freiburg verpasste er. Dabei stand hinter dem Einsatz seit Donnerstag (27. Oktober) ein Fragezeichen.
Im Training knickte Elvedi um und brach anschließend die Trainingseinheit ab, Trainer Daniel Farke (46) ließ bis Sonntag offen, ob er seinen Schweizer Innenverteidiger aufbieten können würde.
Elvedi konnte spielen und zeigte in Köpenick eine seiner besseren Saisonleistungen. Gemeinsam mit Ex-Unioner Marvin Friedrich (26) ließ er kaum etwas zu, der so gefährliche Berliner Angriff um Jordan Siebatcheu (26) und Sheraldo Becker (27) kam bis zu ihren Auswechslungen quasi nicht zum Zug.
Darüber hinaus sorgte Elvedi in der 33. Minute mit seinem zweiten Saisontor für die zwischenzeitliche Gladbacher Führung. Nach einer Ecke von Stindl stand er am Fünfmeterraum völlig blank und köpfte ein.
Beim anschließenden Jubel verpasste ihm Gladbach-Spaßvogel Marcus Thuram (25) lachend mehrere Tritte in den Hintern. Was wohl als Spaß gedacht war, hatte durchaus Symbolcharakter.
Zwar ist Elvedi der passsicherste Spieler der Bundesliga (95,2 Prozent Passquote), bei den jüngsten Niederlagen in Darmstadt und gegen Frankfurt war er jedoch immer wieder ein Unsicherheitsfaktor gewesen.
Schnelle Angreifer wie Darmstadts Braydon Manu (25) oder Frankfurts Randal Kolo Muani (23) hatte der 25-Jährige nicht unter Kontrolle. Auch beim Darmstädter Siegtreffer ließ er sich von Aaron Seydel (26) abkochen.
In Berlin bekam Elvedi nun sprichwörtlich den Hintern hoch und brachte lange Zeit die von ihm gewohnte defensive Stabilität. Sowohl bei den beiden regulären als auch den vom VAR aberkannten Gegentreffern war er ohne Schuld.
Auch wenn es nicht für einen Punkt gereicht hat, ist Elvedi augenscheinlich rechtzeitig zum Jahres-Endspurt und der anstehenden WM wieder auf dem Weg zu einer guten Form. Vielleicht gab es also nicht nur einen symbolischen Tritt in den Hintern.