Weg zur Nummer eins frei Profitiert Gladbach-Talent von Gikiewicz-Abschied?
Mönchengladbach - Bundesligist Union Berlin und Stamm-Keeper Rafael Gikiewicz (32) werden am Saisonende getrennte Wege gehen. Gladbachs Moritz Nicolas (22) könnte davon profitieren und zur neuen Saison die Nummer eins der Köpenicker werden.
Zwischen Gikiewicz und Union hatte es zähe Gespräche über eine Vertragsverlängerung gegeben (GladbachLIVE berichtete). „Nachdem wir uns in mehreren Verhandlungsrunden wirtschaftlich nicht einigen konnten, haben wir entschieden, uns auf der Torwartposition neu zu orientieren“, erklärt Oliver Ruhnert (47), Unions Geschäftsführer Profifußball.
Moritz Nicolas soll dringend Spielpraxis bekommen
Steigt Nicolas, der seit vergangenen Sommer an Union verliehen ist, also jetzt zur Nummer eins auf? Möglich ist das, denn der Leihvertrag mit Nicolas läuft offiziell bis 2021. Borussia hätte allerdings die Option, Nicolas nach dieser Saison an den Niederrhein zurückzuholen.
Zuletzt hatte Manager Max Eberl (46) betont: „Die Idee war, dass Moritz Spielzeit bekommt. Das war bis jetzt leider nicht der Fall. Wir sind aber überzeugt von ihm und müssen uns genau anschauen, wie es weitergeht.“ Gladbachs Verantwortliche wollen dringend verhindern, dass Nicolas ein weiteres Jahr auf der Bank sitzt und so wertvolle Entwicklungszeit verliert.
Moritz Nicolas: Noch keine Bundesliga-Erfahrung
Fakt ist: Die finanziellen Möglichkeiten, einen neuen Torwart mit Bundesliga-Format zu verpflichten, dürften für Union Berlin aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise begrenzt sein. Nicolas könnte sich also, falls ihm Union die realistische Chance dazu gibt, ab sofort als Nachfolger von Publikums-Liebling Gikiewicz empfehlen und unter Umständen sogar noch in dieser Saison zum Einsatz kommen. Union liegt aktuell acht Punkte vor dem Relegationsplatz und kann damit schon fast sicher für ein zweites Bundesliga-Jahr planen.
Nicolas, ehemaliger U21-Nationaltorhüter, kann bislang auf die Erfahrung von 75 Regionalliga-Partien in Gladbachs Reserve zurückgreifen. Auf höherem Niveau hat er sich bislang noch nicht beweisen dürfen – bei Union Berlin könnte es nun dazu kommen.