„Schade, wenn man vergisst, wo man herkommt“ Effenberg rügt Eberl für jüngste Gladbach-Spitzen
Stefan Effenberg (54), Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, hat am Freitag (30. Dezember 2022) in seiner Kolumne bei „t-online“ zu den jüngsten Äußerungen des ehemaligen Fohlen-Managers Max Eberl (49) Stellung bezogen. Der ehemalige deutsche Nationalspieler wünscht sich mehr Respekt von Eberl gegenüber der Borussia.
Ex-Gladbacher Effenberg lässt kein gutes Haar an jüngsten Eberl-Äußerungen
Stefan Effenberg, Ex-Spieler von Borussia Mönchengladbach, hat in sich seiner Kolumne bei „t-online“ zum ehemaligen VfL-Sportdirektor Max Eberl geäußert.
Für dessen jüngste Äußerungen zeigt „Effe“ dabei kein Verständnis. Zwar gibt der 54-Jährige an, Eberl sein neues Engagement bei RB Leipzig und die damit verbundene Rückkehr in die Bundesliga „von Herzen“ zu gönnen, er betont aber auch, dass Eberl seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Borussia aus Mönchengladbach, hätte mehr Respekt entgegenbringen sollen.
„Eberls Äußerungen zu seinen drei Lieblingsklubs haben mir aber nicht gefallen“, stellte Effenberg klar. „Das kam auch in Gladbach sicher überhaupt nicht gut an und ist nicht fair dem Klub gegenüber, bei dem er zu einem guten Manager wachsen konnte. Schade, wenn man vergisst, wo man herkommt. Eberl sollte der Borussia dankbar sein und hätte sich die Aussagen sparen können.“
Mit seinen Aussagen bezieht sich der ehemalige Gladbacher und heutige Fußball-Experte auf Äußerungen Eberls, die er im Rahmen einer Podiumsdiskussion beim parlamentarischen Abend in der Vertretung des Freistaates Sachsen getätigt hatte. Als er nach seinem Traumverein gefragt wurde, nannte Eberl nicht nur einen Klub: „Ich habe drei Traumvereine. Einer ist RB, einer im Süden Deutschlands und einer in England.“
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Zwar ging Eberl bei seinen Ausführungen nicht genau darauf ein, welche Klubs er neben Leipzig meint. Auffällig war jedoch: Gladbach zählte der ehemalige Fohlen-Manager definitiv nicht dazu – zum Ärger zahlreicher Borussia-Fans, die sich auf Social Media Luft machten.
Effenberg gab zudem zu bedenken, Eberl habe nach seiner Auszeit aus gesundheitlichen Gründen bei seinem neuen Arbeitgeber in Leipzig zwar „ganz andere Voraussetzungen als in Gladbach und kann zeigen, dass er ein Topmanager ist. Aber genau daran wird er jetzt auch gemessen. Er muss Erfolge liefern.“
Zuletzt hatte Eberl in einem Gespräch mit „Sportbild“ klargestellt, dass er mit den „Roten Bullen“ durchaus den Gewinn der Meisterschaft anstrebe. „Es lohnt sich, um eine Chance zu kämpfen, auch wenn sie sehr gering erscheint.“
Seine Entscheidung, nach seiner Auszeit ausgerechnet bei dem von vielen als Konstrukt angesehenen „Brauseklub“ anzuheuern, hatte der 49-Jährige zuvor bei seiner Vorstellung mit folgenden Worten gerechtfertigt: „Du musst dich nur gegenüber dem, der dir im Spiegel entgegenschaut, rechtfertigen. Ich habe richtig Lust auf den Kontrast, nachdem ich bei einem sehr alten Verein gearbeitet habe, jetzt bei einem sehr jungen Verein arbeiten zu dürfen. RB Leipzig ist für mich ein Verein, bei dem ich richtig Lust habe, etwas zu entwickeln.“
Eberl hatte von 1999 bis 2005 für die Fohlen gespielt, danach war er zuerst als Nachwuchskoordinator, ab 2008 dann als Sportdirektor der Gladbacher im Einsatz.
Im Januar 2022 war Eberl aus gesundheitlichen Gründen von seinem langjährigen Amt zurückgetreten. „Ich habe keine Kraft mehr, um diesen Job zu machen. Das hat nichts mit verletztem Stolz zu tun, nichts mit Frust oder mit Liebe – ich bin einfach erschöpft und müde“, so Eberl in seiner Abschieds-Pressekonferenz.
Seit Anfang Dezember ist er als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig im Amt. In Gladbach habe er „eine großartige Zeit“ gehabt und dem Klub viel gegeben. Jetzt wolle er aber den Blick nach vorn richten. „Das andere Kapitel ist jetzt geschlossen“, sagte Eberl zuletzt auf seinen Ex-Klub angesprochen.