Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Achim Müller

Top-Manager nun gefordert Eberl eröffnet den heißen Verhandlungs-Poker in Gladbach

Gladbach-Manager Max Eberl hat wegen der Auswirkungen der Coronakrise nun ein knallhartes Verhandlungsprogramm vor sich.

Gladbach-Manager Max Eberl, hier im Juni bei einem Bundesligaspiel im Borussia-Park, hat wegen der Auswirkungen der Coronakrise nun ein knallhartes und intensive Verhandlungsprogramm vor sich.

Mönchengladbach - Für die Profis der Gladbacher Borussia haben es die kommenden Wochen in sich. Bis kurz vor Heiligabend hat die Fohlen-Elf zehn Pflichtspiele (Liga, Champions League, Pokal) zu absolvieren. Nicht nur das: Hinter den Kulissen haben eine Reihe der VfL-Spieler auch in den kommenden Wochen erste Entscheidungen zu treffen.

Max Eberl vor Herausforderung

Denn: In der Regel entscheidet sich im Business Bundesliga um den Jahreswechsel, wo die Reise in Sachen weitere Karriere hingehen soll. Sprich, wie soll die Zukunft aussehen. Verlängern? Wechsel? Ausstiegsklausel ziehen? Vertrag erfüllen? Fragen, die auch im Borussia-Park nun auf der Agenda stehen.

Und da hat Manager Max Eberl (47) wahrlich einiges abzuarbeiten. Um das mal zu verdeutlichen: Ende Juni 2021 laufen die Verträge dieser Spieler aus: Tobias Sippel (32), Max Grün (33), Tony Jantschke (30), Oscar Wendt (35), Lars Stindl (32) Torben Müsel (21), Ibrahima Traoré (32) und Julio Villalba (22).

Die Leihspieler Valentino Lazaro (24) und Hannes Wolf (21) sind bis 2021 ausgeliehen. Auch da gilt es, im Entscheidungsprozess den nächsten Schritt einzuleiten, sprich auszuloten, ob diese Spieler per Kaufoption gehalten werden sollen.

Eberl hat zudem noch eine weitere Fraktion, mit der bereits Sondierungsgespräche zu führen sind. Das sind die Profis, deren Verträge 2022 auslaufen, also Matthias Ginter (26), Nico Elvedi (24), Denis Zakaria (23), Jordan Beyer (20), Michael Lang (29), Patrick Herrmann (29) und (der zurzeit verliehene) Keanan Bennetts (21).

Aus der letzteren Fraktion muss Eberl noch nicht zwingend mit allen sprechen, allerdings schon mit Stars der Kategorie Ginter, Elvedi oder Zakaria. Sollten diese sich in Fragen zu einer möglichen vorzeitigen Vertragsverlängerung zurückhalten, wird Eberl sich Gedanken machen müssen. Denn alleine diese drei Spieler haben einen aktuellen Marktwert von 104 Millionen Euro.

Eberl hat jüngst bereits durchblicken lassen, dass Borussia es sich nicht leisten könne, bei solchen Spielern in ein mögliches letztes Vertragsjahr zu gehen und so Gefahr zu laufen, dass diese letztendlich ablösefrei ziehen zu lassen sind.

Zudem kommen die Gerüchte, dass sein Trainer Marco Rose (44/Vertrag 2022) im Sommer 2021 verloren gehen könnte. Das Interesse des Konkurrenten Dortmund soll mehr als nur gesponnenes Seemannsgarn sein. Nicht nur das: Alassane Plea (27/Vertrag 2023 ) und Marcus Thuram (23/Vertrag 2023) sollen nach unseren Informationen ebenfalls bereits ernsthafte Begehrlichkeiten von namhaften Interessenten geweckt haben. 

Und als wäre das noch nicht genug – Eberl hat all‘ das mitten in der Coronavirus-Krise zu managen, in einer Melange aus Planungsunsicherheit, ausbleibender Gelder und stetig wachsender Finanzlöcher. Eine Herausforderung, der sich Eberl nun selbstbewusst stellt.

Er sagt auf GladbachLIVE-Nachfrage: „Es ist so volatil, dass man nicht genau sagen kann, wo man steht. Natürlich ist es schon so, dass wir mit allen reden. In den Fällen, in denen es um was geht. Da, wo die Verträge auslaufen werden, in 2021, in 2022.“

Heißt: Der Vertragspoker im Borussia-Park ist eröffnet. Womöglich kommt auf Eberl, wegen der Coronakrise samt der Ungewissheit, wann dieser Ausnahmezustand ein Ende findet, die anstrengendste, intensivste und nervenaufreibendste Verhandlungs-Phase in seiner über zehnjährigen Amtszeit am Niederrhein zu.

Corona macht Job noch komplizierter 

Eberl hat während der Pandemie nicht nur die „Transfers vor der eigenen Haustüre“ zu stemmen. Sondern hat zudem, mit einem womöglich von Monat zu Monat schwankendem Budget in der Kriegskasse, auch mögliche Zugänge abzuklopfen. Eberl dürfte also, in seiner Funktion als Sportdirektor, in den kommenden Monaten auf Herz und Nieren geprüft werden. Kein einfacher Job, den der gebürtige Münchner da im Dienste Borussias zu leisten hat.