Neue Streikkultur in der Liga? Das sagt Gladbach-Manager zum Tohuwabohu in Mainz
Mönchengladbach - Tohuwabohu bei Borussias Bundesliga-Konkurrent Mainz 05. Bei den Rheinhessen haben sich in den vergangenen Tagen offenbar die Ereignisse überschlagen. Wie der TV-Sender „Sky“ berichtet, soll die Mannschaft angeblich gegen Entscheidungen des Klubs samt Trainer Achim Beierlorzer (52) auf die Barrikaden gegangen sein.
Ausnahmezustand in Mainz
Hintergründe sollen unter anderem sein: Eine Suspendierung des im Team beliebten Stürmers Adam Szalai (32). Dieser darf angeblich nicht mehr mit den Kollegen trainieren. Dazu sollen, wie „Sky“ aus Spielerkreisen erfahren haben will, womöglich auch finanzielle Dinge im Raum stehen. Angeblich hätten die Profis im Rahmen der Coronakrise auf Gehalt verzichtet, dieses sollte jedoch zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt werden. Doch das soll nun angeblich nicht mehr eingehalten werden können.
Folge: Am Mittwoch soll von den Profis das für 16 Uhr angesetzte Training bestreikt worden sein. Auch aus Solidarität zu Mitspieler Szalai. Der Ungar war am Montag von den Mainzern freigestellt worden. Aus sportlichen Gründen, heißt es vom Verein. Aus Spielerkreisen soll zu hören gewesen sein, dass Szalai sich intern für die Rückzahlung der einbehaltenen Gehaltsgelder stark gemacht haben soll.
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Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag teilten die Mainzer mit, dass alle Themen rund um das Thema Gehalt „intern“ bleiben würden. Sport-Vorstand Rouven Schröder (44): „Es ist gestern was passiert, was für uns alle, die Fußball lieben, eine sehr unangenehme Situation ist. Es ist uns bewusst, dass es einzigartig ist und zeigt die Dynamik. Es war eine Eskalations-Stufe, das müssen wir nicht beschönigen.“
Schröder weiter: „Das Thema Szalai hat nichts mit dem Gehalt zu tun, sondern allein sportliche Gründe.“ Nichtsdestotrotz: Dass Profis die Mitarbeit an einem kompletten Training, dazu in der Woche vor einem Bundesliga-Duell, verweigern – ist für die Bundesliga ein ungewöhnlicher Vorgang.
GladbachLIVE fragte daher Borussias Manager Max Eberl (47) am Donnerstag, wie er das wahrgenommen habe – und ob das auch eine Art Alarmsignal an andere Bundesligisten sein könnte. Eberl sagte: „Ich kann jetzt nicht das Geschehen von Mainz bewerten. Ich weiß nicht, was genau passiert ist, was da besprochen und gemacht wurde. Dass es jetzt sofort ein Thema für die Liga werden kann, dass wir Vereine jetzt aufpassen müssen, dass unsere Spieler jetzt anfangen zu drohen – das Gefühl habe ich null Komma null.“
Eberl ist überrascht gewesen
Eberl sagte weiter: „Ich bin wie alle überrascht gewesen, als das am Mittwoch öffentlich geworden ist. Ohne zu wissen, was der Hintergrund ist. Ich möchte mich da eigentlich auch gar nicht zu äußern. Ich schätze Mainz sehr. Ich schätze Rouven Schröder sehr. Dass, was da ist, das muss der Verein lösen und ich würde mich da gerne zurückhalten.“
Sehen Sie hier die komplette Pressekonfernz von Borussia Mönchengladbach vor dem Heimspiel gegen Union Berlin: