EXKLUSIV-Interview Nationalspieler Matthias Ginter: „Ich pokere nicht!“ – so laufen die Verhandlungen mit Gladbach wirklich
Mönchengladbach. Nationalspieler Matthias Ginter (27) ist eine der tragenden Säulen und absoluter Leistungsträger bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Der Innenverteidiger hat sich vor der Partie der Fohlen-Elf am Samstag (18. September 2021) beim FC Augsburg (15.30 Uhr/GladbachLIVE-Ticker) unserer Redaktion zum exklusiven Interview gestellt. Ginter (Marktwert 30 Millionen Euro) spricht offen über seine Vertragsverhandlungen mit Manager Max Eberl (47), den DFB-Neustart unter Bundestrainer Hansi Flick (56), den Bayern-München-Gerüchten, seiner Coronaerkrankung trotz doppelter Impfung, die nahende Bundestagswahl, über die Kabinenstimmung rund den Abgang von Trainer Marco Rose (45) – und die Borussia-Zukunft unter Adi Hütter (51).
Gladbach: Nationalspieler Matthias Ginter im exklusiven GladbachLIVE-Interview
Herr Ginter, Sie sind trotz Impfung zuletzt an Corona erkrankt. Wie geht es Ihnen mittlerweile?
Als ich die Diagnose bekommen habe, ist das schon sehr überraschend für mich gewesen. Ich bin doppelt geimpft und hatte mich schon in gewisser Weise sicherer gefühlt. Ich habe zunächst gedacht, ich hätte eine Erkältung. Beim Spiel in Leverkusen ist es mir im Laufe der Partie dann aber nicht so gut gegangen. Wir haben am nächsten Tag einen Coronatest gemacht, der dann positiv ausgefallen ist. Das war schon ziemlich überraschend für mich.
Wie ging es dann weiter?
Ich hatte ungefähr zwei Tage lang schon stärkere Symptome. Der Sonntag und Montag nach dem Leverkusen-Spiel hatten es in sich. Das war schon krass. Damit hätte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte Fieber, Geschmacksverlust, war völlig fertig, allein der Weg vom Bett bis ins Badezimmer erwies sich als wahre Kraftanstrengung.
Trotz der Impfung?
Ja. Glücklicherweise haben die Symptome nur an diesen beiden Tagen angehalten. Die Impfung dürfte eine längere Leidenszeit verhindert haben. Fünf Tage später sind die Coronatests dann auch wieder negativ gewesen. So dass ich mich zu Hause auch wenigstens etwas wieder bewegen konnte.
Also hat die Impfung Sie letztendlich geschützt?
Das denke ich schon, dadurch haben die Symptome nur wenige Tage angehalten. Worüber ich dann auch sehr erleichtert gewesen bin, weil es mir, wie bereits erwähnt, vorübergehend gar nicht gutgegangen ist. Ich bin im Anschluss auch medizinisch durchgecheckt worden, alle Untersuchungen sind gut ausgefallen – sei es das Belastungs-EKG, die Lungenfunktionstests oder die Blutwerte.
Haben Sie eine Idee, wo und wie Sie sich infiziert haben könnten?
Überhaupt nicht. Im meinem ganzen Umfeld, in der Familie, ist niemand positiv getestet worden.
Wie ist das für Ihre Familie, für Ihre Frau und Ihren Sohn, gewesen?
Meine Frau ist auch doppelt geimpft, der Kleine darf noch nicht geimpft werden, also musste er in Quarantäne bleiben. Er durfte auch nicht das Haus verlassen – eine wirklich nicht einfache Situation für alle Beteiligten, aber den Beiden ging es gesundheitlich die ganze Zeit gut.
Wie haben Sie das mit der Quarantäne im eigenen Haus bewerkstelligt?
Ich durfte die beiden halt einige Tage nicht sehen, ich bin in einem Raum für mich geblieben.
Sie sind als junger Mensch nun geimpft und genesen. Benötigen Sie eigentlich noch eine dritte Impfung?
Ich bin untersucht worden. Ich habe jetzt eigentlich erstmal genügend Antikörper gebildet (lacht). Eine weitere Impfung steht bisher nicht im Raum.
Wie stehen Sie mit dieser Erfahrung inzwischen zu der ganzen Corona-Thematik?
Ich bin doppelt geimpft, hatte nun dieses Erlebnis und würde gerne nach eineinhalb Jahren Pandemie einen innerlichen Schlussstrich ziehen. Aber leider ist es ja so, dass man nicht genau weiß, wie lange dieses Thema uns noch begleiten wird.
Im Bundesliga-Duell gegen Arminia Bielefeld, 22 Tage nach den ersten Coronasymptomen, haben Sie für Borussia Mönchengladbach wieder auf dem Platz gestanden. Sie sagten im Anschluss, sie hätten pumpen müssen wie ein Maikäfer. Wie geht es dem Maikäfer jetzt?
(Lacht) Gut. Ich habe gut regeneriert. Natürlich ist es schon anstrengender gewesen, ich bin ja rund zehn Tage komplett raus gewesen. Ich war natürlich sehr froh darüber, dass es auf Anhieb mit einem Sieg geklappt hat. Und dass ich die Luft und den Atem hatte, um 90 Minuten durchzuhalten. Ich habe mich im Anschluss erholt und sollte für unser Spiel am Samstag in Augsburg bereit sein.
Sie haben wegen der Coronainfektion den Neustart der DFB-Elf unter Bundestrainer Hansi Flick verpasst. Sie gelten als sehr ehrgeizig. Wie sehr hat Sie das geärgert?
Klar, man will immer gerne dabei sein. Es gibt aber auch schlimmere Zeitpunkte für so eine Krankheit, beispielsweise vor einem großen Turnier. Entsprechend habe ich versucht, es in gewisser Weise auch positiv zu sehen und das zu beeinflussen, was in meiner Macht steht. Außerdem stehen in nächster Zeit ja noch einige Länderspiele an.
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Sie sind bei der vergangenen Fußball-Europameisterschaft Stammspieler in der DFB-Elf gewesen. Wie schätzen Sie Ihre Situation unter Flick nun ein?
Der Kontakt jetzt mit ihm war gut, er hat eine klare Vorstellung, welchen Fußball er spielen lassen möchte. Dass er aktiven Fußball fordert, Pressing fordert, dass er diese Kontrolle, die er auch bei Bayern München hat spielen lassen, in die Nationalmannschaft transportieren will. Ich kenne diese Anforderungen damals noch von Dortmund oder auch hier bei Borussia Mönchengladbach, durch die Umstellung des Systems seinerzeit unter Marco Rose. Es ist für alle, glaube ich, etwas ungewohnt, wenn nach so vielen Jahren ein neuer Bundestrainer da ist. Keiner von uns hat davor unter einem anderen Bundestrainer gespielt. Wir freuen uns jetzt darauf. Wir wollen die nächsten Schritte in der WM-Qualifikation machen. Und auch zu den anderen Nationen wieder aufschließen. Das nächste große Turnier ist ja bereits 2022.
Noch einmal nachgehakt: Wie sehen Sie ihre Perspektiven unter Hansi Flick? Sie haben sich in den vergangenen Jahren immerhin ein gewisses Standing in der Nationalmannschaft hart erarbeitet.
Es ist in den sieben Jahren, in denen ich in der Nationalmannschaft spiele, immer ein intensiver Konkurrenzkampf gewesen, so wird es auch jetzt wieder sein. Aber nicht nur auf der Innenverteidiger-Position. Schauen Sie sich doch mal im Mittelfeld oder offensiven Bereich um. Selbst auf der Torhüterposition. Es ist nicht selbstverständlich, so viele Jahre regelmäßig für Deutschland zu spielen. Da muss man sich schon immer wieder neu beweisen und auch Konstanz zeigen. Das ist das, was ich beeinflussen, was ich machen kann. Ich will diesen Weg, diese Entwicklung, weitergehen, das ist ganz klar. Natürlich wollen alle spielen, alle wollen dabei sein. Es geht im Endeffekt um den Erfolg der Mannschaft, ich sehe mich als Teamplayer und will deshalb einfach erfolgreich sein.
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Kommen wir zu Ihrer Situation in Gladbach. Bislang haben Sie Ihren 2022 auslaufenden Vertrag bei Borussia nicht verlängert. Wie geht es weiter mit Ihnen, wie laufen die Gespräche mit den Verantwortlichen des Klubs?
Es gibt da aus meiner Sicht nichts zu verheimlichen. Im Gegenteil. Ich versuche, tagtäglich alles zu geben, was ich für den Verein und die Mannschaft eben geben und tun kann. Die Konstellation ist so, wie sie ist. Es weiß jeder, dass ich mich auf der einen Seite wahnsinnig wohlfühle im Verein. Ich weiß auch die ganzen Vorteile hier bei Borussia zu schätzen. Auf der anderen Seite kennen wir die Situation des Vereins.
Die da wäre?
Dass der Verein in den vergangenen zwölf bis 14 Monaten bereits einige Ausgaben hatte mit den Verpflichtungen von Manu Koné, Hannes Wolf, dem Trainer Adi Hütter und Luca Netz, zusätzlich noch die eine oder andere Vertragsverlängerung. Dazu sind noch die Auswirkungen der Coronapandemie gekommen, durch die die Vereine wahnsinnige Millionen-Verluste haben. Hier bei Borussia hat es keine Verkäufe gegeben. Ohne das zu bewerten und die genaue wirtschaftliche Situation zu kennen, kann wohl jeder nachvollziehen, dass der Verein in einer speziellen Lage ist, was Kalkulation und Planung betrifft.
Was heißt das jetzt konkret in Ihrem Fall?
Dass es noch keine konkreten Gespräche wegen einer Verlängerung gegeben hat. Max Eberl hat ja schon betont, dass es noch kein Angebot für eine Verlängerung gegeben hat.
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Weil Sie zu viel Geld fordern?
Ich pokere nicht. Ohne Vertragsangebot gibt es nichts zu pokern, wir haben ehrlich gesagt auch noch nie über Zahlen gesprochen. Man wird sehen, was in den nächsten Monaten passiert. Es geht ja nicht nur Gladbach so, dass einige Verträge auslaufen. Das ist der Stand der Dinge.
Okay, dann gestatten Sie bitte diese Frage: Wenn es zu keiner Vertragsverlängerung in Mönchengladbach kommen sollte, würden Sie dann eher einen Wechsel ins Ausland vorziehen oder lieber in der Bundesliga bleiben?
(Lacht) Clevere Frage. Ich bin noch nie jemand gewesen, der gesagt hat, ich muss jetzt unbedingt ins Ausland, es muss unbedingt dieses Land und dieser Klub sein. Für mich waren und sind vielmehr gewisse Parameter in einem Verein wichtig. Natürlich an erster Stelle das Sportliche. Dass die Mannschaft Potenzial hat. Mit dem Trainerteam und den Fans, mit dem Umfeld insgesamt.
Beziehen Sie die Familie bei solchen Entscheidungen mit ein?
Natürlich, so etwas wird auch mit der Familie besprochen. Aber so weit ist es nicht.
Sie werden mit einem Wechsel zu Bayern München in Verbindung gebracht.
Es ist, meiner Meinung nach, etwas respektlos gegenüber dem aktuellen Verein, über solche Gerüchte und andere Vereine zu sprechen, das habe ich aus meiner Vergangenheit gelernt. Deswegen möchte ich das, vor dem Hintergrund, dass ich weiterhin bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stehe, unkommentiert lassen.
Dann fragen wir mal so: Sorgen darüber machen, dass Sie in der kommenden Saison ohne Verein dastehen könnten, müssen Sie sich aber nicht, oder?
(Lacht) Sicherlich nicht. Ich habe nicht vor, meine Karriere nach der Saison zu beenden.
Wäre es für Sie denkbar, im kommenden Winter noch zu wechseln? Durch die Corona-Auswirkungen hat sich das Geschehen auf dem Transfermarkt ja auch noch mal verändert?
Sagen wir es so: Damit habe ich mich bislang nicht auseinandergesetzt. Das ist für mich auch aktuell schwer vorstellbar.
Als Sie 2017 von Dortmund zu Borussia Mönchengladbach gekommen sind, haben Sie unserer Redaktion im Interview gesagt, dass Sie sich als Persönlichkeit, als Führungsspieler, weiterentwickeln wollen. Ist Ihnen das gelungen?
Auf jeden Fall. Ich bin jetzt in der fünften Saison hier im Verein. Wenn man mich aktuell mit dem Matthias Ginter von damals vergleicht, dann sind da schon große Unterschiede. Gerade, was das Thema Persönlichkeit angeht. Ich habe hier einiges gelernt, auch mit Widerständen zu kämpfen gehabt. In meiner ersten Saison sind wir Neunter geworden. Wir mussten uns als Mannschaft immer wieder aufs Neue aus Dingen herauskämpfen, immer wieder pushen. Ich habe versucht, jeden einzelnen Tag mich einfach ans Maximum zu treiben und dabei auch die anderen mitzunehmen, auch zu fordern. Das ist etwas, was ich auch als meine Aufgabe gesehen habe und weiterhin sehe. Dieses Standing, das ich heute bei Mönchengladbach habe, wurde mir nicht geschenkt, sondern war harte Arbeit. Es ist heute auch so, dass ich meine Erfahrungen weitergebe.
Haben Sie ein Beispiel?
Schauen Sie, im letzten Spiel gegen Bielefeld hatten wir die beiden 18-Jährigen (Scally und Netz, Anm. d. Red.) auf den beiden Außenbahnen. Ich habe natürlich versucht, den beiden zu sagen, macht euer Spiel, und wenn ihr nicht wisst wohin, dann spielt mich an. Sie sollten sich nicht verrückt machen lassen. Ich würde sagen, das hätte ich noch vor fünf Jahren nicht unbedingt so gemacht. Es hat also auf jeden Fall schon einige Schritte von mir in diese Richtung gegeben.
Sehen Sie hier den Instagram-Account von Matthias Ginter:
Sie haben bei Ihrem Heimatklub SC Freiburg ein enges Verhältnis zu Trainer Christian Streich gepflegt. Sind Sie noch in Kontakt? Ist er beispielsweise jemand, der Ihnen eine Nachricht schreibt, wenn Sie in Corona-Quarantäne sind und sich erkundigt, wie es Ihnen geht?
Ja, na klar. Er verfolgt meinen Weg seit Jugendtagen. Wir haben öfter Kontakt. Darüber freue ich mich sehr. Aber ich habe eigentlich zu allen Ex-Trainern noch mehr oder weniger Kontakt, übrigens auch zu Marco Rose, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe. Das zeigt auch, was für Persönlichkeiten und Menschen meine bisherigen Trainer sind und wie sie zu einem stehen, wenn man dann mal nicht mehr unter ihnen trainiert und arbeitet.
Sie wünschen Marco Rose in Dortmund alles Gute?
Ja, natürlich in erster Linie aus persönlichen und privaten Gründen, weil wir einen engen Draht hatten. Von den zwei Jahren, in denen er da war, hatten wir eineinhalb Jahre Erfolg. Dann kam die schwierige Situation mit der Ankündigung des Wechsels, der Art und Weise, wie das dann alles zustande kam. Aber natürlich wünscht man ihm, dass es beim neuen Klub gut läuft.
Ist denn der Mannschaft etwas abhandengekommen, als Marco Rose am 15. Februar 2021 verkündet hat, dass er zum 1. Juli zu Dortmund wechseln wird?
Das muss man wohl so sehen und ist nicht komplett von der Hand zu weisen, wenn man sich die Ergebnisse anschaut. Wir waren ein ziemlich eingeschworener Haufen. Mit allem und allen. Mit der Mannschaft, mit dem Trainerteam. Ich glaube schon, dass bei dem einen oder anderen, nicht bei allen, so ein paar Prozentpunkte dann gefehlt haben. Es dürfte sich vielleicht mancher gefragt haben, warum er diesen eingeschworenen Haufen aufbricht. So könnte ich es mir erklären. Vielleicht war es am Ende mit ein Punkt, warum wir die entscheidenden Spiele oder Situationen nicht mehr auf unsere Seite gezogen haben. Uns diese Kompaktheit abhandengekommen ist und wir Punkte auch verschenkt haben, die wir davor für uns gewinnen konnten.
Sind das Dinge, die dann im Unterbewusstsein ablaufen?
Ja, ich denke schon. Das macht ja niemand mit Absicht. Es trainieren ja weiterhin alle hart und geben alles. Aber wenn lediglich bei beispielsweise zwei Spielern nur wenige Prozentpunkte fehlen, dann springt in entscheidenden Situationen der Ball halt mal eher an den Pfosten, beim Gegner aber geht der Ball ins Tor. Und dann fängt der Kopf an zu rattern. Das sind Dinge, die eine Rolle spielen können.
Sie haben in der vergangenen Saison 46 Pflichtspiele für Gladbach abgeliefert. Sie haben nicht eine Sekunde verpasst. Champions League, Pokal, Bundesliga. Nur Corona hatte Sie jüngst ausbremsen können. Was ist Ihr Fitness-Geheimnis?
Ich habe einen klaren Plan. Für alle 24 Stunden des Tages. Es ist alles durchgetaktet. Von der Ernährung bis zum Schlaf, natürlich das Training im Verein. Zusätzlich arbeite ich mit einem Fitnesstrainer und einem Physio zusammen. Es freut mich, dass mein Körper es mit Gesundheit belohnt. Ich versuche wirklich jeden Tag das Maximum aus meinen Fähigkeiten herauszuholen.
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Die Bundestagswahl naht. Sind Sie jemand, der wählen geht?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe mich dieses Mal für die Briefwahl entschieden. Es ist aus meiner Sicht wichtig, zu wählen. Es ist Sinn einer Demokratie, dass jeder seine Stimme hat, frei wählen und so seinen Teil, durch seine Stimme, einbringen kann. Ich finde es nicht so gut, wenn man nicht zur Wahl geht, sich im Anschluss aber über gewisse Dinge beschwert.
Ihre Frau Christina und Sie setzen sich gemeinsam seit Jahren mit der „Matthias Ginter Stiftung“ nachhaltig für benachteiligte junge Menschen, für Kinder ein. Warum ist das für Sie beide zu einer solchen Herzensangelegenheit geworden?
Deutschland ist im Vergleich mit anderen Ländern ein sehr reiches Land. Aber es gibt hier auch sehr viele Problembereiche, die auf den ersten Blick vielleicht nicht direkt ins Auge stechen. Es ist uns einfach wahnsinnig wichtig, Kinder in unserer Heimat, denen es nicht so gut geht, zu unterstützen. Und dies eben nicht nur mit einer Aktion, sondern gewisse Projekte auch zu begleiten, über mehrere Jahre hinweg. Uns ist es wichtig, Kinder so zu unterstützen, dass sie eine gute Kindheit haben können. Das ist unser Ansporn und bereitet uns auch wahnsinnig viel Freude. Die Stiftung existiert seit mittlerweile dreieinhalb Jahren. Wir haben schon einiges bewegen können und wollen da auf jeden Fall dran bleiben.
Abschließend: Borussia ist gegen Bielefeld am 4. Bundesliga-Spieltag der erste Sieg gelungen. Es ist jedoch nicht zu übersehen gewesen, dass die Fohlen-Elf auch noch Probleme hat, den neuen Stil von Cheftrainer Adi Hütter in Gänze auf den Platz zu bringen. Was können Sie den Fans und Beobachtern rund um Borussia sagen, die womöglich bereits etwas in Sorge geraten sind?
Es braucht noch etwas Zeit, bis wir uns gegenseitig komplett abgestimmt haben. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Beim Start von Marco Rose war auch einiges an Sand im Getriebe. Da kann ich mich noch an Spiele erinnern, ob in der Europa League oder in der Bundesliga, die wir, gefühlt zumindest, hergeschenkt haben, weil wir zu Beginn noch nicht so eingestimmt waren. Aus meiner Sicht ist im Moment Geduld gefragt. Logisch, es braucht positive Ergebnisse in der Bundesliga. Gegen Bayern und Bielefeld hatten wir diese zwei Mal, gegen Leverkusen und Union Berlin nicht. Das Ziel ist, dass wir uns über Ergebnisse wieder das Selbstvertrauen, diese Eingestimmtheit, zurückerarbeiten und zu der Mannschaft werden, die wir auch sein können. Weil wir wissen, welches Potenzial wir in dieser Mannschaft haben. Ich glaube schon, dass wir die nächsten Wochen nutzen werden, um uns noch besser einzuspielen.