„Spüre null Komma null Vertrauen“ Verteidiger Friedrich „absolut unzufrieden“ in Gladbach
Verlässt Marvin Friedrich (27) im Sommer Borussia Mönchengladbach nach nur knapp einem Jahr wieder? Die jüngsten Aussagen des Verteidigers in einem Interview mit der „Sportbild“ (12. April 2023) jedenfalls lassen aufhorchen. Denn: Friedrich bringt dabei deutlich seine Unzufriedenheit zum Ausdruck.
Der Grund: Der Verteidiger kommt nur selten zum Einsatz.
Marvin Friedrich „absolut unzufrieden“ in Gladbach
Borussia Mönchengladbach feierte am Ostersonntag (9. April 2023) den ersten Sieg seit Februar. Mit einem 2:0 bezwangen die Fohlen an diesem Tag den VfL Wolfsburg.
Auch Verteidiger Marvin Friedrich kam an diesem Spieltag auf einen Einsatz – wenngleich es nur ein kurzer war. Es war erst der Zweite für ihn im Kalenderjahr 2023 gewesen. Zuvor hatte der 27-Jährige bei allen Spielen des VfL zumeist über die volle Distanz auf der Bank gesessen.
Grund genug für den Abwehrspieler, sich unzufrieden über seine derzeitige Situation zu zeigen. „Ich bin mit großen Ambitionen zur Borussia gewechselt. Mir wurde damals von Manager Max Eberl und Trainer Adi Hütter zugesichert, dass ich hier die Rolle des Führungsspielers übernehmen soll“, sagt er im Gespräch mit der „Sportbild“.
Der 27-Jährige war vor gut einem Jahr vom damaligen Sportchef und dem ehemaligen Trainer vom 1. FC Union Berlin, wo er Stammspieler war, verpflichtet worden. Unter dem aktuellen Trainer Daniel Farke (46) spielt Friedrich indes keine Rolle. „Ich gebe alles, biete mich an. Und trotzdem spiele ich überhaupt keine Rolle. Ich bin absolut unzufrieden mit der aktuellen Situation und spüre null Komma null Vertrauen“, so Friedrich.
Zuletzt war bekannt geworden, dass Friedrich bereits im Winter wechseln wollte, Borussia dies aber abgelehnt habe. Dennoch kam der frühere Unioner in diesem Jahr nur auf wenige Minuten Spielzeit. In der Innenverteidigung sind derzeit Ko Itakura (26) und Nico Elvedi (25) gesetzt. Friedrichs Vertrag am Niederrhein läuft noch bis 30. Juni 2026.
Mit Coach Farke und Manager Roland Virkus (56) habe Friedrich bereits das Gespräch gesucht. „Ich bin vor einigen Wochen zum Trainer und Manager gegangen und habe ihnen meine Unzufriedenheit beschrieben. Beide haben Verständnis gezeigt, doch für mich hat sich nichts geändert. Mir wurden gute Trainingsleistungen bescheinigt und gesagt, ich sei ein wichtiger Teil der Mannschaft – davon spüre ich leider nichts“, klagt Friedrich, der nun offenbar im Sommer wieder auf einen Transfer drängt: „Für mich muss sich was ändern. So kann es nicht weitergehen.“
Ob Friedrich seinen Wechsel aus der Hauptstadt an den Niederrhein bereits bereut? Seine Aussagen zumindest lassen das vermuten. „Ich hätte Union nicht für jeden Verein verlassen, doch ich hatte in Gladbach einfach das beste Gefühl. Nun aber geht es auch um meine Perspektive und um meine Zukunft!“
Das Interview des 27-Jährigen soll Borussia übrigens keinesfalls einfach so hingenommen haben. Laut Informationen der „Bild“ soll Friedrich für seine öffentliche Kritik an Trainer und Bossen eine saftige Geldstrafe bekommen, auch eine Abmahnung ist demnach möglich.