Doch noch ein Happy-End für Borussia? Trainer lobt Ex-Gladbacher in den höchsten Tönen
Mönchengladbach - Bei Borussia galt er lange als "Problem-Spieler" und auch nach seinem Wechsel vom Niederrhein zum FC Bayern München machte Ex-Fohlen Michaël Cuisance (21) eher durch fragwürdige Aktionen, wie das Vergessen seiner Fußballschuhe, auf sich aufmerksam als durch seine fußballerischen Fähigkeiten. Doch nun scheint sich das Blatt für den jungen Franzosen doch noch zu wenden.
Am Deadline-Day wechselte Cuisance nämlich per Last-Minute-Leihe noch zu Olympique Marseille, nachdem ein Verkauf an Premier-League-Klub Leeds United angeblich wegen eines nicht bestandenen Medizinchecks gescheitert war (GladbachLIVE berichtete). In seinem Heimatland scheint Cuisance nun tatsächlich richtig aufzublühen und endlich sein fußballerisches Potenzial abzurufen.
Ganz zur Freude von Trainer André Villas-Boas (43), der darauf hofft, den 21-Jährigen auch nach der Saison in Marseille halten zu können. „Ich bin sehr zufrieden mit Cuisance“, lobte der Portugiese am Donnerstag auf einer Pressekonferenz und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass wir am Ende seiner Leihe die Kaufoption ziehen können.“
Gibt es also doch noch ein Happy-End für die Fohlen im Fall Cuisance? Eine feste Verpflichtung des Franzosen durch Olympique könnte sich im nämlich finanziell auch für die Gladbacher lohnen. Denn: Borussia soll nach Informationen unserer Redaktion 2019 eine Weiterverkaufs-Klausel mit den Bayern ausgehandelt haben. Bei einem Transfer würde Borussia damit im besten Fall bis zu zehn Prozent der Ablösesumme kassieren (GladbachLIVE berichtete). Es dürfte also nicht nur in fußballerischer Hinsicht im Sinne von Borussia sein, dass Cuisance endlich sein Glück und eine neue fußballerische Heimat findet.
Cuisance und die drei M's: Mönchengladbach, München, Marseille
Cuisance war 2019 aus dem Fohlen-Stall an die Säbener Straße in München gewechselt. Der 21-Jährige hatte seinerzeit über seinen Berater in Gladbach eine Spiele-Garantie von Trainer Marco Rose (44) und Manager Max Eberl (47) eingefordert. Die gab es aber nicht, im Anschluss streikte sich Cuisance mit einigen zweifelhaften Aktionen weg vom VfL. So trainierte er demonstrativ mit offenen Fußballschuhen und fand schließlich mit den Bayern einen neuen Arbeitgeber.
In seiner ersten Saison bei Bayern hatte der junge Franzose aber nicht den großen Durchbruch geschafft, mischte zunächst bei der zweiten Mannschaft in der 3. Liga mit. Dort soll er neben guten Leistungen auch dadurch aufgefallen sein, dass er mal seine Fußballschuhe vergessen hatte.
In Marseille avanciert Cuisance endlich zum Stammspieler – und tankt Selbstbewusstsein
Insgesamt tat sich der 21-Jährige beim Triple-Sieger über weite Strecken der letzten Saison schwer, kam nur auf elf Pflichtspiel-Einsätze (ein Tor, ein Assist). Aus diesem Grund soll der zentrale Mittelfeldspieler auch in München zuletzt wieder mehr Spielzeit eingefordert haben, die ihm Trainer Hansi Flick (55) nicht zusichern konnte, weshalb Cuisance den Rekordmeister nach nur einer Saison wieder verließ.
In Marseille kam er seit seiner Leihe in fünf Partien (zwei Liga- und drei Champions-League-Partien) zum Einsatz, wodurch er reichlich Selbstvertrauen sammelte, was er auch gerne in den sozialen Netzwerken zeigt.
Von seinem Trainer ist Cuisance übrigens auch begeistert und ließ unlängst verlauten: „Ich habe gerade zwei Spielzeiten hinter mir, in denen ich nicht unbedingt viel gespielt habe, aber der Trainer managt mich gut und ich vertraue ihm zu hundert Prozent. Ich fühle mich hier wohl, ich bin in sehr guter Verfassung. Was meine Leistungen betrifft, weiß ich, wozu ich fähig bin. Ich spiele gut, aber ich bin in der Lage, noch besser zu spielen.“