Bei Borussia war er noch der Bad Boy Diesem Bayern-Profi wünscht Marco Rose eine gute Karriere
Mönchengladbach - Dieses Mal sind die Fußball-Schuhe zugebunden gewesen. Als Michael Cuisance (20) im Trikot des FC Bayern München zum ersten Mal den Anpfiff einer Bundesliga-Partie in der Startelf der Roten erlebte, saß das Schuhwerk des Mittelfeld-Talentes tadellos. Und das beim Heimsieg (2:1) des Rekordmeisters gegen Borussia Mönchengladbach.
Cuisance streikte sich vom VfL weg
So kann es gehen. Cuisance hatte sich vergangenen Sommer trotz eines langfristigen Vertrages aus Gladbach weggestreikt, nahm demonstrativ mit nicht zugeschnürten Schuhen an den Einheiten teil. Am vergangenen Samstag erlebte er dann gegen seinen Ex-Klub die Startelf-Premiere im Star-Ensemble von der Säbener Straße. 62 Minuten lang durfte „Mika“ mitmischen, dabei war er an vier Torschüssen direkt beteiligt (zwei Schüsse, zwei Vorlagen) – Bestwert beim FCB.
Als das Duell in der Allianz-Arena gelaufen war, klatschte Cuisance zig Ex-Kumpels aus der Fohlen-Kabine lächelnd ab. Dass da mal einer auf unrühmliche Art und Weise den vorzeigen Abgang aus der VfL-Gemeinschaft provoziert hatte – offenbar vergeben und vergessen.
Rose gratuliert seinem Ex-Spieler
Sein Ex-Trainer, Marco Rose (43), sagte später zum Thema Cuisance: „Ich habe Mika nach dem Spiel noch gesehen und habe ihm gratuliert. Ich freue mich sehr für ihn, dass er nun sein Startelf-Debüt für die Bayern geben konnte. Dann auch noch ausgerechnet gegen uns, gegen seine alten Jungs.“ Gegen die Cuisance, der im Hinspiel im Borussia-Park nur auf der Bank geschmort hatte, einen weiteren Schritt mit dem FC Bayern Richtung 30. Meistertitel feiern konnte.
Rose sagte weiter: „Es ist natürlich etwas Besonderes beim FC Bayern zu spielen, für so einen jungen Spieler, er hat sich reingehauen, er hat versucht, seine Aufgaben zu erfüllen, er war fleißig, er ist viel gelaufen. Ich denke, es war ein ordentliches Startelf-Debüt. Ich wünsche dem Jungen alles Gute und hoffe, dass er gesund bleibt und eine gute Karriere hinlegt.“
Bekommt Cuisance weitere Chancen?
Sein jetziger Coach, Münchens Hansi Flick (55), hatte den Einsatz von Cuisance gegen Gladbach so begründet: „Den hatte er sich verdient, er hat sehr gut trainiert.“ Mit geschlossenen Schuhen – versteht sich. Möglich, dass Borussias Niederlage in München für Cuisance das Tor zu weiteren Einsätzen im Trikot des Rekordmeisters geöffnet hat.