Fehlstart-Alarm vor Derby in Köln Rose mit Hallo-Wach-Botschaft: „Letzte Saison ist vorbei!“
Mönchengladbach - Der Tag nach dem enttäuschenden Heim-Auftritt der Gladbacher Borussia gegen Union Berlin (1:1). Einige dutzend Anhänger waren zum Auslaufen der Profis in den Borussia-Park gekommen. Darunter ein Fan, der ein Plakat für Trainer Marco Rose (44) präsentierte – dafür gab es vom gebürtigen Leipziger nach der Einheit auch einige persönliche Worte samt Souvenir. Auf den ersten Blick ein entspanntes Szenario.
Gladbach kann nicht überzeugen
Doch nach zwei Bundesliga-Spielen ist bereits eine gewisse Anspannung im Borussia-Park aufgekommen. Der VfL läuft Gefahr, einen Fehlstart in die Liga hinzulegen. Sollten die Fohlen am nächsten Samstag (15.30 Uhr) beim Erzrivalen 1. FC Köln verlieren, wäre die Stimmung nach Spieltag drei wohl erst einmal im Keller.
Trainer Rose wirkte auf der Pressekonferenz nach dem Union-Remis bereits leicht gereizt, sagte deutlich: „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Du musst so ein Spiel einfach nach Hause bringen. Du merkst, es ist nicht dein bester Tag, dann musst du es nach Hause spielen und verteidigen.“
Keine Zweifel, Rose ist offenkundig mit der Liga-Auftakt-Performance seiner Fohlen nicht zufrieden. Kann er auch nicht sein, denn nahezu das gesamte Team ruft noch keine Top-Leistung ab. Power, Wucht, Spielfluss, Esprit, Stabilität, Automatismen – einige Dinge, die Gladbach vergangene Saison beim Sturmlauf bis in die Champions League ausgezeichnet haben, sind noch nicht in Gänze da.
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Und es ist die Art und Weise, wie Rose in diesem Kontext die Worte „letzte Saison ist vorbei“ ausspricht, die aufhorchen lassen sollte. Offenbar ist nicht nur in der Innenseite mancher Profi-Köpfe noch nicht vollends angekommen, dass ein Klub wie Borussia sich in jeder Saison alles aufs Neue hart erarbeiten muss.
„Das ist aber auch mal menschlich“, betont Rose zugleich. Stimmt, nur ist der Terminkalender in dieser Saison derart eng getaktet, dass die Gladbach-Profis sich allzu viele menschliche Auszeiten nicht mehr genehmigen sollten. Rose: „Die Jungs hatten sich viel vorgenommen, wollten unbedingt gewinnen. Manchmal kommen halt einige Dinge zusammen, ein guter Gegner, der eigene Kopf. Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, nicht auf den Platz bekommen. Fertig, aus.“
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Roses verlängerter Arm auf dem Spielfeld, Kapitän Lars Stindl (32), wählt, wie der Coach, ähnlich deutliche Worte: „Wir haben es am Ende gegen Union Berlin schlecht ausgespielt. Da haben wir uns falsch verhalten und falsche Entscheidungen in vielen Situationen getroffen. Das haben wir uns natürlich etwas anders vorgestellt nach den ersten beiden Spielen.“
Stindl peilt Borussen-Sieg in Köln an
Gladbach redet den Heim-Murks gegen Berlin wenigstens nicht schön. Stindl: „Jetzt kommt das Derby gegen den 1. FC Köln, wir werden schauen, dass wir das gewinnen können, um dann wieder zurück in die Spur zu kommen.“ Das hoffen sicherlich auch die Gladbach-Fans.