Titel-Vorlage aus München Borussia-Trainer spielt Meister-Nummer lässig mit
Mönchengladbach - Das Muster ist bekannt: Die Macher beim Rekordmeister FC Bayern loben gerne schon mal die Konkurrenten über den grünen Klee. Machen diese zu möglichen Titelkandidaten, erhöhen so clever den medialen Druck auf die Mitbewerber – um mit ihrem Starensemble schließlich, weil andere regelmäßig das große Nervenflattern bekommen, am Ende den Titel abzuräumen.
Bayern-Boss nennt die Bayern-Jäger
Vor dem nahenden Bundesliga-Start hat Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (64) die Vereine genannt, die dem Champions-League-Sieger in der kommenden Saison die Meisterschale abnehmen könnten. Dortmund, Leipzig, Leverkusen habe er auf dem Schirm, so Rummenigge. Und Gladbach. „Mönchengladbach darf man ebenfalls nicht unterschätzen.“
Die Borussia hat am Samstag (18.30 Uhr) den Auftakt-Kracher bei Vizemeister Dortmund vor der Brust. Heißt: Die Psychospielchen beginnen auch wieder. Und Gladbachs Trainer Marco Rose (44) macht die Rummenigge-Nummer mit, hält den zugespielten „Ball“ selbstbewusst hoch. Kein Kneifen. Mit Recht. Gladbach ist die letzte Mannschaft, welche die Super-Bayern schlagen konnte. Und so gut, wie Borussia in der Endphase der vergangenen Saison bei den Münchnern, trotz knapper Niederlage, aufgetreten ist – das haben andere Teams schon länger nicht hinbekommen.
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Rose sagt: „Ich gehe davon aus, dass Karl-Heinz Rummenigge das ernst meint. Das ist eine Form von Wertschätzung. Wir hören das gerne. Wir nehmen das auf.“ Rose legt nach: „Wir haben während der Vorbereitung, wenn wir Medientermine gehabt haben, immer wieder gesagt, dass wir eine tolle Mannschaft beisammen haben. Und wenn alle gesund sind, dann sehe ich uns tatsächlich in der Lage, gegen jeden Gegner in der Liga zu bestehen. Gegen jeden Gegner in der Liga zu punkten.“
Rose spricht allerdings zugleich Gladbachs aktuelles Problem an. Es sind halt nicht alle Top-Stars da, beziehungsweise Kandidaten für die Startelf beim BVB. Konkret: Zakaria, Plea, Thuram, Embolo und Lazaro.
Rose: „Wir haben jetzt am Wochenende die spezielle Situation, dass uns vier wichtige Spieler fehlen. Bei Thuram und Plea ist es so, dass sie dabei sind, aber nach ihren Verletzungen noch lange nicht einhundert Prozent sein können. Sondern die werden wir über Spiele nun langsam ranführen. Dazu fehlt uns noch Tino Lazaro. Das macht was mit der Mannschaft. Aber, wir haben nachgewiesen, dass wir auch in der Konstellation bestehen können.“ Und auch Nervenspielchen können – Stichwort rheinisches Sticheltheater um Leverkusens Rudi Völler (60) aus der Vorsaison. Nun das Meisterkandidaten-Lob-Spielchen Rummenigges.
Borussia robbt sich immer mehr ran
Letztendlich Indizien dafür, wie nahe sich der VfL an die Top-Teams der Liga, ohne Mäzen, Konzern, Scheich oder strategischen Partner im Rücken, aus eigener Kraft also, herangerobbt hat.
Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor dem Spiel in Dortmund: