Gladbacher Schwachpunkt aufgedeckt? Vor Hertha-Duell: Rose hat Borussias Baustellen im Blick
Mönchengladbach - Marco Rose (44) sieht trotz Einzug ins Champions-League-Achtelfinale durchaus Steigerungs-Potenzial bei seinem Team. Gladbachs 0:2-Niederlage bei einem haushoch überlegenen Real Madrid bietet wenig Grundlage für selbstzufriedenes Zurücklehnen.
Marco Rose vor Hertha: Wir bekommen zu viele Gegentore
Vor dem Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr) liegen die Baustellen bei den Fohlen offen wie selten in letzter Zeit. „Die Spieler haben heute selber im Dialog festgestellt, dass wir im Moment zu viele Gegentore bekommen“, benannte Rose das offensichtliche Problem.
Nicht nur Reals Weltklasse-Knipser Karim Benzema (32) wurde es zuletzt viel zu leicht gemacht, gegen Gladbach zu treffen. Auch beim SC Freiburg (2:2) und gegen Inter Mailand (2:3) fielen einfache Gegentore.
Die Schwäche nur auf die Abwehr zu beschränken, widerspricht aber dem Fußballverständnis des Trainers. „Es ist grundsätzlich immer an vielen anderen Stellen auch zu verhindern. Das ist ein mannschaftstaktisches Thema“, meint Rose.
Heißt: Zappelt die Kugel im eigenen Netzt, liegt die Schuld nicht unbedingt bei Abwehrspielern oder Torwart. Die Fehlerkette beginnt in der Regel viel früher. Daran will der Trainer weiter arbeiten.
„Wir müssen, um dranzubleiben, um erfolgreich zu sein, wieder mehr an den Ketten ziehen“, fordert Rose. „Wir müssen wieder mehr investieren“.
Hertha, Frankfurt, Hoffenheim: Borussia trifft auf Europa-Konkurrenz
Gerade das Programm in den kommenden Wochen hat es dabei in sich: Mit Hertha, Frankfurt (Dienstag, 18.30 Uhr) und Hoffenheim (Samstag, 19. Dezember, 15.30 Uhr) trifft die Fohlenelf in den kommenden Wochen auf die Teams, von denen sie sich in der Tabelle unbedingt absetzen will.
Eine Schwächephase kann sich Borussia vor Weihnachten deshalb nicht erlauben. Auch wenn mit dem internationalen Überwintern ein großes Ziel erreicht ist, soll die Spannung jetzt gehalten werden.
„Es ist wichtig, dass wir die Energie aus dem Erfolg mitnehmen und trotzdem nicht darauf vertrauen und hoffen, dass die Dinge in die richtige Richtung laufen“, mahnt der Gladbacher Coach im Hinblick auf zunehmende Nachlässigkeiten in der Defensive.
Insbesondere bei Standards wirkte die Fohlen-Abwehr in den vergangenen Spielen orientierungslos. Ecken führten fast zwangsläufig zu brenzligen Situationen – egal, ob der Gegner SC Freiburg hieß oder Real Madrid.
Bruno Labbadia will Borussia mit Standards schlagen
Hertha-Coach Bruno Labbadia (54) setzte das Thema just in dieser Woche ganz oben auf die Prioritätenliste. Sein Team hatte im bisherigen Saisonverlauf wenig Gefahr bei Standardsituationen ausgestrahlt – nach Ecken steht noch kein Tor zu Buche.
„Wir wollen da mehr Erfolg erzielen – hoffentlich schon am Samstag“, kündigte Labbadia an. Das kann durchaus auch als Drohung an Roses Defensiv-Abteilung verstanden werden.