„Das ist mir etwas Heiliges“ Rose spricht offen über Weihnachten und seinen Glauben
Mönchengladbach - Der Liga-Alltag ruht für einige Tage. Borussias Cheftrainer Marco Rose nutzt die Weihnachtszeit, wie seine Spieler, um von seinem Job etwas Abstand zu bekommen. Der 43-Jährige ist nach Leipzig gereist, zu seiner Familie, zu seiner Lebensgefährtin Nikola Pietzsch und Tochter Maria.
„Ich freue mich riesig auf meine Familie – so wie wohl alle“, sagt Rose, „da darf man dann auch mal ein paar Tage die Seele baumeln lassen.“ Nicht nur das, für Rose stellt als bekennender Christ das Fest der Geburt Jesu ein zentrales Element im Leben dar.
Heiligabend will Marco Rose bei der Familie sein
Das hat er im Interview-Buch „Was macht dich stark?“ von David Kadel (52) verraten. Rose sagt: „Weihnachten ist für mich als Christ etwas ganz Elementares. Das feiere ich auch bewusst im Kreis meiner Familie.“ Das werde sich auch nie ändern: „Da haben mich immer wieder mal Freunde eingeladen, zusammen mit ihnen in den Urlaub zu fahren, aber Heiligabend will ich bei meiner Familie sein. Das ist mir tatsächlich etwas Heiliges.“
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Der Glaube an Gott gebe ihm Ruhe und Kraft, betont Rose, der ganz offen über seine Gefühle spricht: „Leider nehme ich mir viel zu selten Zeit dafür, aber am Ende spüre ich immer, wenn ich in Gedanken bei Gott bin, dass es mir guttut. Deswegen glaube ich auch an Gottes Liebe, weil ich sie spüren kann.“ Wenn er bete und mit Gott rede, sei dies „immer Jesus Christus und nie ein alter Mann mit einem Bart“.
Rose, der auch die betenden Hände von Albrecht Dürer auf seinem Oberarm tätowiert hat (hier lesen Sie mehr), betont weiter: „Grundsätzlich bin ich fasziniert von der Stärke, die Jesus ausstrahlt, und davon, wie viel er in seinem Leben für uns auf sich genommen hat. Die Kraft, die Jesus selbst bei seiner Kreuzigung noch ausstrahlte, und seine Stärke zu verzeihen, das ist für mich etwas Großartiges und daran glaube ich.“
Das fasziniert Marco Rose an Gott
Seine Liebe zu Gott hat Rose als erwachsener Mensch entdeckt. Während seiner Zeit als Fußballprofi beim FSV Mainz 05. In seiner Heimat – Rose wurde 1976 in Leipzig geboren und wuchs in der ehemaligen DDR auf – sei Religion kein Thema gewesen.
Rose bezeichnet es als faszinierend, „dass du als Mensch bei Gott fehlbar sein darfst und trotzdem immer zu Gott kommen kannst, weil Jesus deine Schuld auf sich nimmt und versucht, dich wieder in die richtige Richtung zu lenken“.
Borussias Trainer hat im Fußball wie in der gesamten Gesellschaft eine zunehmende „Verrohung der Sitten ausgemacht, die ihn störe. „Uns allen ginge es doch im Alltag viel besser, wenn man einfach wieder eine grundsätzliche Freundlichkeit und Dankbarkeit an den Tag legen und sich wieder neu bewusst machen würde, welche Werte für das Miteinander gelten sollten, die wir uns alle wünschen.“
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Und was kann man vom Fußball für das Leben lernen? „Zusammenhalt und Verlässlichkeit. Bestimmte Grundwerte sind da schon übertragbar.“ So verlange er auch von seinen Spielern bestimmte Regeln im Umgang miteinander, etwa „Respekt – und zwar für jeden und alles im Verein, ob es jetzt Menschen sind oder Trainingsutensilien“. Auch Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und ein offener Umgang miteinander seien ihm wichtig.
Dass sich Fußball-Promis wie Rose öffentlich zu ihrem Glauben bekennen, hat es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben. Weitere Beispiele sind da Heiko Herrlich (48), Jürgen Klopp (52) oder David Alaba (27).