Nicht immer nur „von Spiel zu Spiel gucken“ Gladbach-Trainer feilt am Fohlen-Mantra
Mönchengladbach - „Wir denken von Spiel zu Spiel“ – diese Marschroute hat Lucien Favre (62) im tiefsten Abstiegskampf vor vielen Jahren geprägt. Längst könnten die Gladbacher den Satz auf ein Banner drucken und unters Stadiondach im Borussia-Park hängen, so oft ist er zitiert worden.
Marco Rose: „Wollen jedes Spiel gewinnen“
Favres Nach-Nach-Nachfolger Marco Rose will das Fohlen-Mantra nun aber weiterentwickeln, ohne vollkommen davon abzuweichen: „Ich glaube, dass es keinen Sinn macht, plakative Ziele rauszuknallen“, sagte der 43-Jährige im Interview mit „Zeit Online“. „Ich finde es aber auch nicht motivierend, immer nur zu sagen: Wir gucken nur von Spiel zu Spiel.“
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Roses Ansatz: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, unabhängig vom Gegner. Das klingt vielleicht auch erstmal langweilig. Aber wir wollen uns das zutrauen: immer auf Sieg zu spielen, sehr aktiv, egal ob gegen den Tabellenletzten oder den Tabellenersten.“
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Das hat in der Hinrunde so gut hingehauen mit 14 Siegen in 25 Pflichtspielen, dass Borussia auch deshalb noch gegen keinen Spitzenreiter antreten musste, weil sie selbst oft genug ganz oben stand. Trotzdem will Rose auf dem Boden bleiben.
Marco Rose nimmt die Gladbach-Fans mit ins Boot
Sich große Ziele zu setzen sei wichtig. „Aber genauso wichtig ist, dass wir die Situation nicht verkennen: Vorne mit dabei zu sein, ist eine außergewöhnliche Leistung“, betont er. „Aber wir haben sie uns auch zugetraut. Genauso muss man aber akzeptieren, wenn uns die Sachen auch mal nicht so leicht von der Hand gehen. Auch das gehört dazu – Aus im DFB-Pokal, Aus in der Europa League.“
Im nächsten Entwicklungsschritt möchte Rose seiner Mannschaft die Überzeugung, „90 Minuten maximal auf Sieg“ zu spielen, in jedem Spiel einimpfen. Seine beiden wichtigsten Schlagworte lauten dabei „Konsequenz und Überzeugung“.
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Im Interview nimmt der gebürtige Leipziger auf diesem Weg auch die Fohlen-Fans mit ins Boot: „Es gab hier große, aber auch schwierige Zeiten. Und die Fankultur zeichnet aus, dass wir in beiden Situationen füreinander da sind. Das bedeutet: Euphorie und große Ziele – gerne. Aber auch: Bodenständigkeit, Demut und Realismus.“