Gladbach-Manager bei Sky Max Eberl: „Champions League wäre für uns wie ein Meister-Titel“
Mönchengladbach - „Wir haben es selber in der Hand.“ Mit diesen Worten hat Gladbach-Trainer Marco Rose (43), der seine Fohlen-Elf eine „coole Truppe“ nennt, die Ausgangslage vor dem Bundesliga-Herzschlag-Finish am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hertha BSC beschrieben.
Gladbach träumt vom großen Wurf
Nach dem Dreier in Paderborn (3:1) hat Gladbach im Fernduell mit Leverkusen die Chance, aus eigener Kraft das Ticket für die Champions League klarzumachen. Ein Remis im eigenen Stadion dürfte dem VfL dafür wohl schon reichen. Königsklasse, mit den üppigen Millionen aus der großen UEFA-Kasse – Gladbach-Manager Max Eberl hat am Sonntag bei einem TV-Auftritt („Sky90“) klargemacht, wie wichtig das für den Klub vom linken Niederrhein wäre.
Eberl sagte: „Das wäre ein außergewöhnlicher sportlicher Erfolg, in dieser Aktualität, das würde uns in vielen Belangen helfen. Das wäre für uns wie eine deutsche Meisterschaft. Das habe sich schon einmal betont. Leider gibt es keinen Pokal oder Wimpel dafür, aber für mich wäre der Einzug in die Champions League gleichzusetzen mit einer Meisterschaft.“
Sicher hat Gladbach bereits das Ticket zur Europa League. Was einer Zusatzspritze zwischen sieben und zehn Millionen Euro gleichkommen dürfte. Königsklasse würde wiederum in Sachen Finanzen für Borussia einen rund drei Mal so hohen Zusatzbetrag bedeuten. Was Eberls Statement in Zeiten der Coronakrise unterfüttert.
Eberl muss keinen Spieler verkaufen
Der Fohlen-Macher sagte weiter: „Ich weiß nicht, was ich machen werde, wenn wir das schaffen. Vielleicht muss ich das alles dann erst einmal sacken lassen.“
Eberl äußerte, dass die Millionen-Verluste durch die Virus-Pandemie Borussia wehtun würden, beruhigte das Umfeld jedoch auch zugleich: „Keiner hat Corona erwarten können. Wir sind in einer Situation, in der wir sehr stabil sind. Wir müssen keinen verkaufen. Mit dem sportlichen Erfolg wollen wir versuchen, auf schlauen Wegen die Mannschaft irgendwie zu verstärken. Wie das dann aussieht, da müssen wir uns jetzt noch eine gewisse Kreativität offenlassen. Denn ich weiß nicht, ob es am Ende Champions League oder Europa League sein wird.“
Eberl deutete an, dass neben den Abgängen von Johnson und Strobl noch weitere Profis den Klub verlassen könnten. Namen nannte er nicht. Mögliche Kandidaten dürften eventuell sein: Raffael, Traoré, Villalba, Lang, Poulsen, Bennetts und Müsel.
Manager lobt Trainer Marco Rose
Dass Gladbach schon jetzt sieben Punkte mehr (62) als in der kompletten Vorsaison (55) hat, dafür lobte Eberl seinen Trainer. „Wir haben in einen herausragenden Trainer investiert.“
Dass der VfL Borussia, der sich seit 2011 sechs Mal für das internationale Geschäft qualifizieren konnte, in den kommenden Jahren zur einer Titelgefahr für die nationalen Großmächte FC Bayern und Dortmund werden könnte, dies schloss Eberl eher aus: „Wir haben die Coronakrise und wir in Gladbach haben gerade richtig zu rudern, wir können keinen Großangriff starten. Ich will keine Illusionen nehmen, aber es ist schon äußerst unwahrscheinlich, dass ein Verein wie Borussia Mönchengladbach in Sachen Meisterschaft mal an Bayern München vorbeizieht. Dann muss Bayern schon sehr stolpern.“
Aktuell wäre am Niederrhein die Teilnahme an der Königsklasse schon wie ein Titelgewinn. Friedhelm Funkel, Ex-Trainer von Fortuna Düsseldorf, würde das der Borussia gönnen. Der 66-Jährige schwärmte bei Sky: „Borussia ist ein Vorzeigeverein. Alle handelnden Personen sind überhaupt nich eitel, wollen nicht im Vordergrund stehen. Sie haben es verdient, in die Champions League zu kommen. Ich glaube, dass Borussia sich das nicht mehr nehmen lässt. Ich sage, Gladbach schafft es.“
Einladung an Friedhelm Funkel
Borussia hat gegen Hertha BSC die Möglichkeit, den Traum vom ganz großen Wurf real werden zu lassen. Eberl reagierte auf Funkels Aussagen prompt. „Du bist herzlich eingeladen, im nächsten Jahr bei einem internationalen Spiel bei uns dabei zu sein.“ Funkels Reaktion: „Darauf komme ich gerne zurück.“