„Das ist einfach eine Lüge!“ So reagiert Eberl auf die Plakate und Vorwürfe der Gladbach-Fans
Max Eberl (49), Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig, brauchte beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach am Samstag (11. März 2023) ein dickes Fell.
Zwar besiegte der Brauseklub zur Freude Eberls die Fohlen mit 0:3, während des Spiels äußerten die Gladbach-Fans ihren Unmut über den Eberl-Wechsel allerdings in Form von Plakaten, die dem 49-Jährigen nicht gefallen haben dürften.
Wie Eberl auf die ihm entgegengebrachte Kritik während des Spiels reagiert hat, hat er am Sonntag (12. März) in der „Sport1“-Talkrunde „Doppelpass“ verraten.
„Es ist einfach eine Lüge!“ Eberl bezieht Stellung zu Vorwürfen der Gladbach-Fans
Max Eberl, Ex-Manager der Fohlen und neuer Sportchef bei RB Leipzig wurde am Samstag (11. März) alles andere als herzlich von den Anhängern seines ehemaligen Arbeitgebers empfangen.
Wie erwartet machten die Gladbach-Fans ihrem Ärger über den Wechsel ihres ehemaligen Sportdirektors mit zahlreichen Plakaten Luft, unter anderem bezeichneten die VfL-Anhänger Eberl dabei erneut als „Schauspieler“.
Der Hintergrund: Eberl hatte die Fohlen im Januar 2022 nach 23 Jahren verlassen – aus gesundheitlichen Gründen, wie er selbst immer wieder betonte. Da der 49-Jährige jedoch im Dezember desselben Jahres seinen neuen Job bei Rasenballsport antrat, nahmen ihm viele Borussia-Fans mehr als übel. Hatte es zuvor doch immer wieder Gerüchte um ein Engagement bei den Sachsen gegeben, die Eberl stets verneint hatte.
Zudem hatte sich Eberl in der Vergangenheit in seiner Funktion als VfL-Sportdirektor stets kritisch gegenüber RB und dem Vereinsmodell des Brauseklubs geäußert. Ein weiterer Grund, der viele Gladbacher an der Glaubwürdigkeit des Ex-Managers zweifeln lässt.
Eberl, am Sonntag (12. März) in der Talkrunde „Doppelpass“ auf „Sport1“ zu Gast und hat sich dabei auch zu den Vorwürfen der Fohlen-Anhänger und den für Eberl unschönen Plakaten geäußert.
Der 49-Jährige stellte klar, dass die Vorwürfe ihn immer noch treffen, da diese unwahr sind. „Es ist einfach eine Lüge!“, so Eberl erbost. „Es ist einfach eine Lüge (...) jeder kann zum Wechsel und der Entscheidung, die ich dann gemacht habe, eine Meinung äußern, damit muss und werde ich auch leben. Das ist Teil unseres Geschäfts. Aber diese Verknüpfung, dass man sagt, ich hätte diesen Wechsel so herbeigeführt, das ist absurd.“
Er fuhr fort: „Und das ist das, was einen trifft, als Mensch. Jeder Mensch hat seine eigenen Tugenden, seine Moral und ich wurde gestern auf einem der Plakate gefragt, ob ich noch in den Spiegel schauen kann. Ja, ich kann jeden morgen in diesen Spiegel gucken, weil ich all das so gemacht habe, weil ich es machen musste. Das tut dann schon weh.“
Dass während des Bundesliga-Duells zwischen Leipzig und Borussia Mönchengladbach wieder gegen ihn geschossen werden würde, habe er erwartet, so Eberl. Dennoch habe er die Schmäh-Plakate während der Partie kaum gesehen. „Ich wusste ja ein stückweit, was kommen wird und habe ganz bewusst, weggeschaut und nicht großartig wahrgenommen.“
Für Eberl sei jetzt der Punkt erreicht, an dem er sich von dem Thema freimachen wolle. Dennoch betonte der Ex-Gladbach-Manager nochmal: „Ich möchte an dieser Stelle nochmal sagen: Das ist eine Lüge, ich war krank, bin gottseidank wieder gesund, worüber ich sehr, sehr froh bin und alles andere kann ich nur noch bedingt beeinflussen. Ich habe eine Entscheidung gefällt, zu der stehe ich auch zu einhundert Prozent. Aber das, was mir unterstellt wird, ist einfach eine Lüge.“
Und noch eine weitere Sache lag dem 49-jährigen Ex-Borussen am Herzen: Dass er die Gladbach-Fans im Vorfeld auf das Duell nicht schlechtgemacht habe.
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Hintergrund dieser Aussage war ein „Sky“-Interview gewesen, welches Eberl vor dem Bundesliga-Duell am Samstag gegeben hatte. Darin hatte er gesagt: „Die Thematik, wo es herkommt, ist bekannt. Ich habe keine Hehl daraus gemacht, dass ich krank war. Und wenn diese Thematik dann einfach negiert wird und nur als Wechsel von Gladbach nach Leipzig zusammengefasst wird, dann ist das einfach verkehrt. Und das von Menschen, die andere Menschen ins Fadenkreuz nehmen, die mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden – ich glaube da braucht es nicht mehr Kommentar zu.“
Später wurde Eberl das Zitat medial falsch ausgelegt und zum Teil auch falsch wiedergegeben. Aus diesem Grund stellte der 49-Jährige im „Doppelpass“ nochmals klar: „Das wurde mir ja gestern auch in den Mund gelegt, dass ich die Gladbach-Fans attackiert hätte. Jeder der das Interview auf „Sky“ gehört hat, weiß, wen ich gemeint habe. Ich habe nicht die Gladbach-Fans in Gänze gemeint, sondern einen kleinen Kreis.“
Übrigens: Auch Stefan Effenberg (54), selbst ehemaliger Borussia-Profi und für seinen Wechsel zum FC Bayern einst von den Fans verunglimpft, brach in der Talkrunde eine Lanze für Eberl.
Der 54-Jährige sagte auf das Thema angesprochen: „Er (Max Eberl, Anm.d.Red.) hat es ja jetzt klar und deutlich erklärt und ich glaube, jeder versteht das. Wenn du eine Krankheit hast und damit offensiv umgehst und das auch erklärst, auch im Detail zum Teil, ehrt ihn das. Ich glaube, dass bei den Gladbach-Fans noch irgendwas ganz tief sitzt – vielleicht, weil er eben nicht die Möglichkeit genommen hat, zu Gladbach zurückzukehren nach dieser Auszeit, sondern nach Leipzig gegangen ist.“
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Man müsse in diesem Fall das Sportliche und das Private unterscheiden, so Effenberg. „Wenn Max sagt: ‚Ich habe hier große Ziele und möchte Titel gewinnen‘, dann ist der Wechsel nach Leipzig absolut verständlich für mich. Und ich glaube, wenn wir das am Ende der Sendung abhaken, dann sollte das Thema auch erledigt sein.“
Ob das Thema Max Eberl damit allerdings für die Borussia-Fans wirklich erledigt ist, wird sich wohl erst in der Zukunft zeigen.