Gladbachs Netz vor Berlin-Rückkehr „Glaube, da werden mich einige ausbuhen“
Mönchengladbach. Wenn Borussia Mönchengladbach am Samstagabend (23. Oktober 2021/18.30 Uhr) das Top-Spiel bei Hertha BSC bestreitet, ist es für einen Spieler der Fohlenelf ein besonderes Match. Youngster Luca Netz (18) spielte seit 2010 für den Hauptstadtklub, durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften und wechselte erst im Sommer 2021 an den Niederrhein. Der 18-Jährige hat im Vorfeld über seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gesprochen und durchblicken lassen: Er erwartet keinen besonders freudigen Empfang.
Gladbach-Neuzugang Luca Netz vor Rückkehr in die alte Heimat
Für Luca Netz wird die Partie bei Hertha BSC am Samstag (23. Oktober) eine ganz besondere. Über zehn Jahre schnürte der heute 18-Jährige, der 2003 in der Hauptstadt geboren wurde, seine Fußballschuhe für die „alte Dame“. Erst im Sommer dieses Jahres entschloss sich Netz zu einem Wechsel nach Mönchengladbach.
„Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen von Borussia. Mich hat das gesamte Paket, die Perspektive und der sportliche Plan, überzeugt“, begründete Netz schließlich seine Entscheidung für die Fohlen gegenüber der GladbachLIVE-Redaktion im Interview Ende August.
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In Berlin allerdings nahmen viele dem Talent den Wechsel an den Niederrhein übel, warfen ihm sogar Geldgier vor. Einen Vorwurf, den VfL-Manager Max Eberl (48) in mehreren Statements zu entkräften wusste: „Dass wir Luca für uns überzeugen konnten, hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit reiner sportlicher Perspektive, die der Junge bei uns hat. Die er vielleicht bei seinem Heimatverein, wo er elf Jahre tätig gewesen ist, nicht mehr gesehen hat.“
Und: Auch Netz bekräftigte noch mehrmals, dass es ihm bei seinem Wechsel keinesfalls um die Finanzen ging. Erklärte er doch, sogar ein Angebot von Manchester City ausgeschlagen zu haben. „Weil ich finde, dass es Quatsch ist, in so jungen Jahren zu City zu wechseln. Auch, wenn ich jetzt noch einmal ein Angebot bekommen würde, würde ich ablehnen. Ich habe einen klaren Plan und da ist es aktuell für die Premier League einfach viel zu früh. Es ist für mich erst einmal wichtig, bei Borussia zu spielen, meine Erfahrung zu sammeln und mich stetig zu entwickeln. Dann wird man weitersehen, was in ein paar Jahren passiert“, so Netz.
Dennoch: Einige Hertha-Fans dürften dem 18-Jährigen wegen seiner Entscheidung noch immer nicht besonders wohlgesonnen sein. Aus diesem Grund sieht Netz der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte am Samstag auch mit gemischten Gefühlen entgegen: „Ich freue mich schon, aber ich glaube, da werden mich auch einige ausbuhen“, ließ er im Gespräch mit „FohlenTV“ verlauten.
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Unterstützung wird es dafür von den mitgereisten Gladbach-Fans geben, zudem hat sich der U21-Nationalspieler 25 Tickets für Freunde und Familie gesichert.
Wichtiger als seine eigene Geschichte ist für den Youngster ohnehin der Erfolg der Mannschaft: „Ich denke, dass wir die nächsten Punkte in Berlin holen“, so Netz selbstbewusst.
Ob Netz bei seiner Rückkehr nach Berlin allerdings überhaupt in der Startelf stehen wird, ist aktuell noch gar nicht klar. Fohlen-Trainer Adi Hütter (51) ließ in der Pressekonferenz der Fohlen am Donnerstag (21. Oktober) durchblicken, dass auch Ramy Bensebaini (26) nach seiner Rückkehr wieder eine Option für einen Startelfeinsatz sein könnte.
Startelf-Einsatz von Netz in Berlin steht noch nicht fest
Zudem gab er zu bedenken: „Manchmal gibt es Situationen, wo Spieler dann wirklich gegen ihren Ex-Verein eine richtig gute Partie machen. Manchmal geht der Schuss komplett nach hinten los.“
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Der Österreicher weiter: „Er hat zuletzt eine ordentliche Figur gemacht, auch wenn er noch nicht so weit ist, wie er sich das selbst wünscht. Aber er ist auch erst 18 Jahre alt. In dem Alter sind Leistungsschwankungen ganz normal. Luca hat diese Woche sehr konzentriert trainiert und wird sicherlich voller Freude nach Berlin reisen.“
Respekt hat man in der Hauptstadt in jedem Fall vor dem einstigen „Wunderkind“ aus den eigenen Reihen. Denn: Sollte Netz spielen, hofft Herthas Sportdirektor Arne Friedrich (42), „dass er jetzt am Wochenende seine Füße stillhält.“.