Ohne Gladbach-Kapitän zur EM Darum fehlt Lars Stindl in Jogis DFB-Kader
Mönchengladbach - Gladbach-Kapitän Lars Stindl (32) ist der beste deutsche Torschütze der Bundesliga. 14 Tore schoss der Angreifer in der abgelaufenen Saison, zusätzlich gehen zehn Assists auf sein Konto. Trotzdem hat es nicht für ein Ticket von Joachim Löw (61) für die Europameisterschaft im Sommer gereicht.
- Gladbachs Lars Stindl ist in der abgelaufenen Saison der beste deutsche Torschütze der Bundesliga
- Trotzdem ist Stindl nicht im Kader für die EM im Sommer
- Warum hat der beste deutsche Angreifer der Liga kein Ticket ergattern können?
Länger schon hatte man den Eindruck, als stünde Lars Stindl nicht mehr auf dem Zettel des Nationaltrainers Joachim Löw. Schon für die EM- Qualifikationsspiele im März wurden aus dem Gladbach-Kader die Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (24) und Jonas Hofmann (28), sowie Abwehrmann Matthias Ginter (27) nominiert. Kein Lars Stindl.
Gladbach-Kapitän nicht auf Löws Zettel
Genauso sah es dann auch vergangenen Mittwoch (19. Mai 2021) aus, als Löw seinen endgültigen Kader für den Sommer bekannt gab. Die Fohlen Neuhaus, Hofmann und Ginter bekamen ihr Ticket für die EM. Lars Stindl fiel durchs Raster.
Obwohl der 32-Jährige mit 24 Scorerpunkten in der Bundesliga nachhaltig auf sich aufmerksam machte, wurde er nicht für die EM nominiert.
Stattdessen sollen Kevin Volland (28) und Timo Werner (25) für die deutsche Nationalmannschaft stürmen. Eine Position dahinter erhält Thomas Müller (31) eine zweite Chance im Nationalteam.
Zumindest Volland, der beim AS Monaco spielt, kann in der abgelaufenen Saison mit mehr Scorer-Punkten dienen als der Gladbach-Kapitän. 16 Tore und zehn Assists gehen auf das Konto des 28-Jährigen, der bisher zehn Mal für die Nationalmannschaft im Einsatz war.
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Timo Werners Statistiken hingegen belegen seine Nominierung zumindest Tor-technisch nicht unbedingt. Der Stürmer vom FC Chelsea kann in der Saison 2020/21 in der Liga mit sechs Toren und 12 Assists dienen. Zählt man die Treffer in der Champions League dazu, erhöht sich seine Ausbeute auf zehn Tore und 14 Assists.
Hinzu kommt allerdings die enorme Schnelligkeit des Mittelstürmers, auf die Löw regelmäßig setzt. Zudem steht der 25-Jährige mit seinem Team im Finale der Champions League (29. Mai 2021/21 Uhr) und kann sich weiter auf höchstem Niveau beweisen.
Stindls Alter Grund für seine Nicht-Nominierung?
Dass es der Gladbach-Kapitän nicht auf Löws Zettel geschafft hat, mag möglicherweise auch an seinem fortgeschrittenem Alter liegen. Statt den 32-jährigen Borussen mitzunehmen, setzt der Bundestrainer unter anderen auf den 18-Jährigen Jamal Musiala vom FC Bayern, der das Mittelfeld der deutschen Mannschaft verstärken soll.
Damit darf Musiala seine ersten Erfahrungen bei einem großen Turnier sammeln. Bisher hat der Mittelfeldspieler nur zwei Länderspiele auf dem Konto. Er stellt außerdem eine mögliche Option auf den Außenbahnen dar, auf denen Stindl nicht eingeplant wäre.
Ein weiterer Grund für Stindls Nicht-Nominierung mag auch die Rückkehr des erfahrenen Thomas Müller (31) sein. Eine der Identifikationsfiguren des FC Bayern München ist wieder in das Aufgebot des deutschen Teams gerückt und gehört zu einem ähnlichen Spielertypen wie Stindl.
Beide Persönlichkeiten gehen in ihren Teams voran, kommunizieren viel. Auch stilistisch gibt es Gemeinsamkeiten, weshalb Löw sich wohl zwischen Stindl und Müller entscheiden musste.
Elf Länderspiele für Lars Stindl unter Joachim Löw
Es scheint, als neige sich die Karriere in der deutschen Nationalmannschaft für Stindl nach insgesamt elf A-Länderspielen (vier Tore) dem Ende.
Am 6. Juni 2017 gab Stindl im Testspiel gegen Dänemark (1:1) sein Debüt, als er den Treffer von Joshua Kimmich (26) vorbereitete. Beim Confederations Cup 2017 in Russland war er Stammspieler, im Finale gegen die Chilenen markierte er den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg und bescherte damit dem deutschen Team den Titel.
Ein Jahr später, im April 2018, verletzte er sich im Bundesligaspiel der Gladbacher gegen den FC Schalke. Eine schwere Kapsel- und Bandverletzung mit Verletzung der Syndesmose im linken Sprunggelenk zwang ihn zur Pause, was seinen Traum von der WM in Russland platzen ließ.
Gehts für Stindl zu den olympischen Spielen nach Tokio?
Trotzdem: So ganz an den Nagel hängen, will Stindl das Trikot der deutschen Nationalmannschaft aber noch nicht.
„Ich stehe wie einige andere ältere Profis auf der Olympia-Liste. Die Überlegung, mich mitzunehmen, gibt es. Es ist ein tolles Ereignis, Olympia ist ein großes Ziel für mich“, sagte der Gladbach-Kapitän zuletzt.