Plötzlich Anführer Christoph Kramer überzeugt in der Vorbereitung nicht nur spielerisch
Christoph Kramer hat mit seinen 31 Jahren das beste Fußballeralter inzwischen überschritten. Das behaupteten zumindest so einige Nutzer in den sozialen Medien und selbsternannte Experten nach der abgelaufenen Saison 2021/22.
Mit Ko Itakura (25) wurde auch prompt ein polyvalenter Defensiv-Kandidat im offenen Transferfenster verpflichtet und Kramer hinter vorgehaltener Hand die Rolle des Backups zugeordnet.
Kramer Führungsspieler – auf und neben dem Platz
Daher staunten die rund 1.500 Interessierten beim 5:2-Testspielsieg der Borussia gegen Viktoria Köln am Mittwoch (13. Juli 2022) nicht schlecht, dass Kramer als Kapitän der Fohlenelf (in Vertretung für Lars Stindl und Yann Sommer) auflief und die 90 Minuten durchspielte – und dies eindrucksvoll auf verschiedenen Positionen.
45 Minuten lang auf der Sechs und 45 Minuten lang in der Innenverteidigung lieferte Kramer im Stile eines Führungsspielers eine tadellose Leistung ab.
Das lobte auch Trainer Daniel Farke (45) anerkennend: „Wir sind absolut zufrieden mit Chris Kramer. Er ist auch ein Spieler, der es verinnerlicht hat, was es bedeutet, die Raute zu präsentieren. Er ist der Einzige, der die 90 Minuten heute durchgespielt hat auf zwei unterschiedlichen Positionen. Das ist auch kein Zufall und das hat er auch zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt.“
Von einer Garantie, volle 90 Minuten in Pflichtspielen bestreiten zu dürfen, wollte Farke noch nicht reden, dennoch steht die starke Saison-Vorbereitung von Kramer sinnbildlich für einen Großteil des Gladbacher Kaders.
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Teile der Mannschaft wirken wie ausgewechselt und versprühen wieder eine Freude am Zusammenspiel, die deutlich sichtbar ist. Und auch Kramer, nie um eine Einschätzung der Lage bei Borussia verlegen, stellte im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee fest: „Wir haben jetzt alle wieder das Gefühl, neu angreifen zu wollen. Und dieser Stimmungsumschwung war aus meiner Sicht für den gesamten Verein sehr, sehr wichtig.“
Dass eine Saisonvorbereitung noch lange nicht als Gradmesser für den Erfolg eines Trainerwechsels genommen werden kann steht außer Frage. Dennoch sind bereits nach wenigen Wochen erkennbare Unterschiede auszumachen, wie auch das Beispiel deutlich Kramer zeigt.