„Müssen der Realität ins Auge schauen...“ So schätzt Gladbach-Profi Kramer Borussias Saison-Chancen ein
Borussia Mönchengladbach befindet sich mitten im Umbruch. Die Elf vom Niederrhein startet mit einem neuen Trainer in die kommende Bundesliga-Saison und auch im Kader der Fohlen gibt es einige Veränderungen.
Weiterhin mit dabei ist Weltmeister Christoph Kramer (32), der erst im Januar 2023 seinen Vertrag beim VfL bis 2025 verlängert hat. Als Gast beim Pay-TV-Sender „Sky“ hat der Mittelfeldspieler nun über die kommende Spielzeit gesprochen – und dabei eine durchaus drastische Prognose gestellt.
Gladbach vor ungewisser Zukunft: Kramer wagt ersten Ausblick
Borussia Mönchengladbach steht eine interessante Saison bevor. In Gerardo Seoane (44) wurde ein neuer Trainer verpflichtet, im Kader gibt es zudem einige Veränderungen.
Aus dem Leihvertrag von Julian Weigl (27) wurde ein festes Engagement, zudem stoßen in Innenverteidiger Fabio Chiarodia (19), Linksaußen Robin Hack (24), Mittelstürmer Grant-Leon Ranos (19) und Linksverteidiger Lukas Ullrich (19) einige neue Spieler zur Fohlenelf dazu.
In Marcus Thuram (25/Inter Mailand), Ramy Bensebaini (28/Borussia Dortmund) und Kapitän Lars Stindl (34) haben im Gegenzug drei wichtige Gladbach-Profis den Klub ablösefrei verlassen.
Wie sich all diese Veränderungen auf Borussia auswirken, ist derzeit noch schwierig abzuschätzen. Das Team befindet sich aktuell noch in der Sommerpause, startet erst am Sonntag (9. Juli) in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit.
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Doch wie schätzen die Fohlen selbst ihre Chancen in der neuen Saison ein? Einer, der das durchaus beurteilen kann, ist Christoph Kramer. Der 32-Jährige, der abgesehen von kleineren Unterbrechungen bereits seit 2013 in Gladbach spielt, war am Montag (3. Juli 2023) beim Tennis-Turnier in Wimbledon zu Gast. Im Studio des Pay-TV-Senders „Sky“ sollte der Fußball-Weltmeister seine Expertise als Tennis-Experte unter Beweis stellen.
Allerdings kamen schnell auch die aktuellen Entwicklungen bei Borussia Mönchengladbach zur Sprache – zum Unmut Krames, der eigentlich gar nicht über dieses Thema sprechen wolle.
So sagte der 32-Jährige auf die Chancen seines Teams in der kommenden Bundesliga-Saison angesprochen: „Eigentlich beschäftige ich mich damit momentan überhaupt nicht. Elf Monate im Jahr denke ich nur an Fußball und an nichts anderes. Darüber bin ich froh, dass ich jetzt gerade so einen Monat habe, wo ich nicht daran denken muss.“
Die „Sky“-Reporter ließen allerdings nicht locker, sodass Kramer am Ende doch noch seine Einschätzung abgab. Und die kann durchaus als ernüchternd bezeichnet werden.
So verdeutlichte Kramer auf Nachfrage: „Wir müssen aber natürlich der Realität ins Auge schauen – das wird schon eine herausfordernde Saison. Wir haben in den letzten zwei Jahren 100 Millionen Euro an Marktwert ablösefrei verloren, wenn wir jetzt noch 100 Millionen auf dem Konto hätten, sähe es anders aus.“
Kramer spielt mit seiner Aussage darauf an, dass in Marcus Thuram, Ramy Bensebaini und auch zuvor bereits Matthias Ginter (29/SC Freiburg) einige hochkarätige Spieler die Fohlen ablösefreie verlassen haben. Die Einnahmen für diese Abgänge hätte Borussia allerdings gut gebrauchen können, um selbst erneut im oberen Regal auf dem Transfermarkt zuschlagen zu können.
Bis zu 100 Millionen Euro, nimmt man die höchsten Marktwerte der abgewanderten Spieler laut „transfermarkt.de“ zusammen, gingen den Fohlen somit in den letzten Jahren durch die Lappen. Beim Neuaufbau des VfL-Kaders sind den Borussia-Bossen somit die Hände gebunden, die Möglichkeiten begrenzt.
Dennoch haben die Fohlen bereits vier Neuzugänge für die neue Spielzeit präsentiert, allesamt allerdings eher jung und entwicklungsfähig als Bundesliga erfahren. Also, wie sieht Kramer die Chancen seiner Borussia in der neuen Spielzeit?
Der Mittelfeldspieler dämpft erneut die Erwartungshaltung. Zwar merkt er an: „Wir sind noch mitten im Transferfenster, das ist jetzt schwer zu bewerten.“ Betont dann aber auch: „Ich glaube, dass wir mit mehr Demut an die ganze Nummer rangehen sollten. Das schließt ja nicht aus, dass wir den Ehrgeiz verlieren – wir sind maximal ehrgeizig. Aber man muss realistisch sein und auch sehen, dass wir nicht mehr den Kader haben, den wir mal hatten.“
Ob Kramer mit seiner Einschätzung recht behält, bleibt abzuwarten. Das erste Pflichtspiel bestreiten die Fohlen Anfang August (11. August/18 Uhr) in der ersten DFB-Pokal-Runde beim TuS Bersenbrück.
Gladbach: Bundesliga-Saison startet Mitte August
Eine Woche später (19. oder 20. August) beginnt die Bundesliga-Saison für die Fohlen mit einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg.