Aktuell steht Flo Neuhaus (26) im Fokus – nun meldet sich auch ein Teamkollege zu Wort.

Borussia Mönchengladbach startete im vergangenen Sommer eine große Transfer-Offensive. Da viele Spieler, darunter auch Leistungsträger wie Marcus Thuram (26) und Jonas Hofmann (31) den Verein verließen, wurde neue Akteure verpflichtet.

Gladbach-Profi Kramer spricht über Neuhaus-Situation der vergangenen Jahre

Die Verantwortlichen der Fohlen betonten dabei stets, dass sie bei den Sommer-Zugängen Wert auf Identifikation mit Borussia legen. Der Wille, im Verein etwas bewegen zu wollen, müsse unbedingt entstehen. So würde die Mannschaft eine gefestigte Identität und somit die nötige Mentalität bekommen.

Der Gedanke ist durchaus aufgegangen. In dieser Saison besticht Borussia deutlich mehr durch seinen Einsatz und seinen Willen, als noch in den Jahren zuvor.

Doch trotzdem ist die bisherige Saison für die Fohlen ein Wechselbad der Gefühle. Neben zahlreichen Positiverlebnissen gab es auch solche, die weniger erfreulich und durchaus niederschmetternd gewesen sind.

Manchmal spielt eben auch der Kopf und das Selbstvertrauen eine Rolle, was sich auch auf Einzelleistungen niederschlagen kann. Im „Copa TS“-Podcast mit Tommi Schmitt (34) stellt Christoph Kramer (32) die Frage in den Raum: „Wann bewertest du einen Spieler?“

Der 32-Jährige macht dafür ein interessantes Beispiel, indem er seinen Mitspieler Florian Neuhaus (26) heranzieht. „Bewertest du den Spieler Florian Neuhaus mit Selbstvertrauen 100 unter Marco Rose, oder bewertest du den Spieler Florian Neuhaus mit Selbstvertrauen 0 bei Adi Hütter danach?“, erklärt Kramer.

Damit spielt Kramer bei Neuhaus auf die starken Saisons unter Marco Rose (47) an. Unter dem gebürtigen Leipziger hätte der 26-Jährige wohl die stärkste Phase seiner bisherigen Karriere, wurde in die Nationalmannschaft berufen und trumpfte in der Champions League auf.

Doch eine Saison später unter Adi Hütter (53) lief es für den kreativen Mittelfeldspieler nicht mehr so gut. Neuhaus verlor seinen Stammplatz und konnte seitdem nicht mehr an seine Bestform anknüpfen.

„Wenn du Neuhaus einmal spielen siehst, könntest du meinen, okay, der kann bei Real Madrid spielen. Wenn du den in der nächsten Saison siehst, denkst du, wenn der nochmal zu Rot-Weiss Essen wechselt, hat er schon viel richtig gemacht“, meint Kramer.

Das Fazit des langjährigen Gladbach-Profis lautet daher auch: „Selbstvertrauen und Selbstverständnis kannst du dir nicht einreden. Das spürst du durch die Hierarchie in der Mannschaft, durch den Trainer, durch die Fans, durch alles und du bist ein anderer Mensch, wenn du kein Selbstvertrauen hast.“

Aktuell zählt Neuhaus nicht zu den Gladbach-Stammspielern unter Gerardo Seoane (45) und geriet wegen der geringen Spielanteile zuletzt immer mehr in den Fokus. Selbst mit einem Winter-Abschid wurde er in Verbindung gebracht.