Mönchengladbach - Der historische Achtelfinal-Einzug ist geschafft – und zwar zu Recht. Chapeau, Borussia! Der Klub vom linken Niederrhein hat entgegen aller Erwartungen die Hammergruppe B mit Real Madrid, Inter Mailand und Schachtar Donezk überstanden. Eine Riesenleistung der Fohlenelf, zu der am Ende auch ein wenig Glück gehört hat. 

Borussia hat das Glück verdient

Allerdings das Glück des Tüchtigen. Denn selten zuvor dürfte in der Champions-League-Historie ein Underdog, ein Team aus Lostopf vier wohlgemerkt, die Vorrunde in einer solchen Todesgruppe so hochverdient überstanden haben. Das kann auch nicht der maue Auftritt am letzten Spieltag auf dem Rasen des „Alfredo di Stefano“ von Real Madrid trüben. Gladbach ist ein verdienter Achtelfinal-Teilnehmer. 

Weiter durch ein torloses Remis im Parallel-Spiel – ganz schön viel Glück. Wer so argumentiert, hat diese Borussia in den vergangenen Wochen und Monaten nicht auf internationalem Parkett agieren sehen. Größtenteils furios, was der VfL da gezeigt hat. Zumal: Mehr als einmal hat eine starke Borussia in den vorangegangenen fünf Königsklassen-Spielen auch schlichtweg Pech gehabt: Gegen Inter und Real sind jeweils Sensations-Siege kurz vor Schluss verloren gegangen. Etwas mehr Fortune – und Borussia wäre bereits nach vier Spielen sicher im Achtelfinale gewesen.

Gegen Schachtar – das für die Favoriten längst keine Laufkundschaft war – hat Borussia zweimal brilliert. Im Rückspiel gegen Inter hat Gladbach eine Aufholjagd mit einem 3:3-Ausgleich gekrönt, den der niederländische Referee nach Video-Revision höchst zweifelhaft einkassiert hat.

Alles keine schreienden Ungerechtigkeiten. Aber: Ein Gladbacher Glücksritt durch die Gruppenphase war das mit Sicherheit nicht. Dass nun am Ende auch das berühmte Quäntchen Glück hinzugekommen ist, schmälert die Leistung der Fohlen keinesfalls.

Borussia ist zu Recht im Achtelfinale

Borussia ist mit dem Glück des Tüchtigen, als couragierter Außenseiter, bis ins Achtelfinale der Königsklasse gestürmt. Ein Klub wohlgemerkt, der 2011 noch in letzter Sekunde im Relegationskrimi gegen Bochum dem Abstiegs-GAU von der Schippe gesprungen ist. 2021 wird Gladbach im Kreis der 16 besten Mannschaften in Europas wichtigstem und lukrativsten Wettbewerb auf Vereinsebene sein. Diese Borussia macht so eine ganze Region am Niederrhein mächtig stolz.

Und wer hat behauptet, dass für ein Europapokal-Wunder wie das der Fohlen-Elf am Ende nicht auch mal ein kleines bisschen Glück im Spiel sein darf?