GladbachLIVE-Kommentar Erneut heimlicher Held: Borussia sollte Ginter unbedingt halten
Mönchengladbach - Alle 23 Pflichtspiele (Bundesliga, Pokal, Champions League) der Gladbacher Borussia in dieser Saison hat Matthias Ginter (26) in der Startelf gestanden. Er verpasste beim Champions-League-Achtelfinalisten nicht eine Spielminute (2.070). Zudem stand der Innenverteidiger und Weltmeister von 2014 bei Bundestrainer Joachim Löw (60) und der DFB-Elf seinen Mann.
Gladbach: Nationalspieler Ginter gegen Bayern ganz stark
Kurzum: Ginter, Abwehrchef der Fohlen-Elf, ist seit Monaten in einer Top-Verfassung. Respekt! Wer sich Gladbachs irren Aufholjagd-Sieg (3:2) gegen die Bayern, die derzeit wohl immer noch beste Vereinsmannschaft, genau angeschaut hat, dürfte erkannt haben, dass Ginter auf höchstem Niveau eine nahezu perfekte Innenverteidiger-Performance gelungen war. Dafür bedarf es auch nicht der üblichen 08/15-Statistiken.
Zunächst: Ja, nach einer Ginter-Spieleröffnung war es zum zwischenzeitlichen 2:0 für die Bayern gekommen. Allerdings: Hatte zuvor Torschütze Goretzka beim Herunterpflücken des Balles wirklich kein Handspiel begangen? Zig Experten, wie der ehemalige Bayern-Spieler Sandro Wagner (33), hatten da ihre Zweifel. Und Goretzka hätte im Anschluss spätestens von Ginters Flügelmann Nico Elvedi (24) ausgebremst werden müssen.
Weshalb wir guten Gewissens zur Ausgangsthese des nahezu perfekten Innenverteidigerspiels Ginters zurückkehren können. Dieser kochte nicht nur Weltfußballer Robert Lewandowski (32) wiederholt fokussiert und sachlich ab. Keine Spur mehr von einer Ausnahme-Stürmer-Phobie bei Borussia – Stichwort Benzema und Lukaku.
Ginter hat darüber hinaus gegen die Bayern entscheidend dazu beigetragen, dass Gladbach den Rekordmeister besiegen konnte. Erinnert sei an seine Kopfrettung gegen Sanes fulminanten Schuss. Ginter nahm dafür in Kauf, wie ein Boxer nach einem Volltreffer benommen zu Boden zu gehen. Dennoch war er wenige Sekunden vor dem Abpfiff bei einem Kopfball von Bayern-Verteidiger Niklas Süle zur Stelle, klärte vor der Linie und bewahrte Gladbach vor einem weiteren Nachspielzeit-Trauma.
Gladbach: Bosse sollten Ginter am Niederrhein möglichst halten
Dass Ginter so abliefert, obwohl seine Zukunft in Gladbach über den Sommer hinaus offen zu sein scheint, spricht für sich. Borussias Bestreben sollte es sein, diesem Nationalspieler, der so professionell für den VfL liefert, eine Vertragsverlängerung über 2022 hinaus schmackhaft zu machen.
Und Ginter sollte zugleich, basierend auf den Erfahrungen mit Ex-Arbeitgeber Dortmund, bei diesen Verhandlungen im Hinterkopf haben, was er an Gladbach, wo er seit 2017 unter Vertrag steht, hat. Borussia und Ginter – das scheint auf jeden Fall zu passen! Längst ist der gebürtige Freiburger am Niederrhein zu einer Identifikationsfigur geworden.