Terminsuche wird zum Tauziehen Auch Polizei will Derby erst nach Karneval
Mönchengladbach - Es könnte alles ganz einfach sein. In der offiziellen Spielordnung steht: „Ausgefallene und abgebrochene Meisterschaftsspiele müssen grundsätzlich spätestens am folgenden spielfreien Dienstag oder Mittwoch angesetzt werden.“
Gegen die meisten anderen Gegner wäre also drei Tage nach dem abgesagten Spiel das Flutlicht im Borussia-Park angegangen – doch nicht nur die Sicherheitslage beim Derby gegen den 1. FC Köln macht die Terminsuche zum Tauziehen.
Polizei stark belastet an den Karnevalstagen
Alle Wochenenden scheiden sowieso aus, das einzige freie liegt in der Länderspielpause, wenn die Nationalspieler auf Reisen sind. Dienstag, 18. Februar haut nicht hin, weil der FC erst am Sonntag vorher die Bayern empfängt. Eine Woche später ist Veilchendienstagszug in Mönchengladbach, ein unüberwindbares Hindernis für das Nachhol-Derby. Ohnehin muss die Polizei im gesamten Rheinland an den Karnevalstagen an ihre Belastungsgrenze gehen, weshalb der 19. und 26. Februar, jeweils ein Mittwoch, genauso ungelegen kämen.
Den FC und seinen Sportchef dürfte das freuen. „Klar ist, dass wir uns gegen einen Termin im Februar aussprechen, weil das mit unseren Aktivitäten nicht ganz so vereinbar ist“, hatte Horst Heldt (50) am Sonntag gesagt.
Mönchengladbachs Polizeipräsident Mathis Wiesselmann stellt derweil klar: „Ich hoffe und erwarte, dass die Aspekte der Sicherheit für die Entscheidung der DFL führend sind. Die finanziellen Interessen der Liga müssen in diesem Licht gesehen werden.“ Soll heißen: Die Deutsche Fußball-Liga möge auf die Sicherheitskräfte Rücksicht nehmen, nicht einfach den aus ihrer Sicht nächstbesten Termin durchdrücken.
Auch DFB-Pokal ein Faktor bei der Terminsuche
Nach GladbachLIVE-Infos könnte bereits am Dienstag eine Entscheidung verkündet werden. Es riecht inzwischen nach einem Termin im März. Da dürfte es in der ersten Woche ebenfalls nicht hinhauen mit dem Derby. Am 3. und 4. März finden um 18.30 und 20.45 Uhr die Viertelfinal-Spiele im DFB-Pokal statt. Schon landet man in der Woche danach, zum Beispiel beim 11. März.
Ein positiver Aspekt für die Einsatzkräfte: Es wäre zumindest noch bis zum Anpfiff hell. Seit Jahren werden Hochrisiko-Derbys am Abend vermieden. In Köln wurde seit 2011 nicht mehr so spät angestoßen, in Gladbach seit 2007. Eine Polizeisprecherin sagt: „In der Dunkelheit ist es anspruchsvoller für uns, weil wir beim Derby besonders darauf achten, die Fanströme zu trennen.“
Einen Termin ohne Haken für alle Beteiligten – Vereine, Fans, Polizei und DFL – zu finden? Das dürfte unmöglich sein.