Emotionale Geste Team-Kollegen bereiten Gladbach-Profi ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk
Mönchengladbach - Das Tor zum 5:0 in Borussias DFB-Pokal-Spiel bei der SV Elversberg (5:0) war auf den ersten Blick ein ganz normales Elfmeter-Tor. Der Torschütze überraschte in diesem Spiel allerdings.
Ausgerechnet Julio Villalba (22) war es nämlich, der in einem souveränen Match seines Teams den Schlusspunkt setzte und sich damit zum letzten Torschützen der Fohlen im Jahr 2020 machte.
Bereits seine Kader-Nominierung für das Pokalspiel war für den einen oder anderen etwas überraschend gewesen, gehörte Villaba doch in den zuvor 20 Pflichtspielen der Gladbacher kein einziges Mal zum Aufgebot von Cheftrainer Marco Rose (44).
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Doch durch die Ausfälle von Borussias Top-Stürmern Alassane Plea (27, Zerrung) und Marcus Thuram (23, Rot-Sperre) rückte der Paraguayer endlich ins Team, war in Elversberg sogar der einzige echte Stürmer auf der Borussen-Bank.
In der 78. Spielminute war es für Villalba dann endlich so weit: Für Christoph Kramer (29) kam er in die Partie und verbuchte somit endlich den zweiten Pflichtspiel-Einsatz für die Fohlenelf – seit seinem Wechsel an den Niederrhein im Jahr 2017 wohlgemerkt. Und es kam noch besser.
Kurz nach seiner Einwechslung gab es nach einem Foul an Teamkollege Patrick Herrmann (29) einen Elfmeter für die Fohlen. Eigentlich wollte Florian Neuhaus (23) diesen übernehmen, doch dann entschied das Team, dass Villalba schießen soll. Eine besondere Geste der Mannschaft, die zeigt, wie gut die Chemie bei der Elf am Niederrhein ist. Das Team machte Villalba damit ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.
Rose: „Schön, dass er sich mit einem Tor belohnen konnte“
Denn: Der Angreifer nutzte seine Chance, verwandelte sicher vom Punkt und belohnte sich damit mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer für den VfL. Das freute auch Fohlen-Trainer Rose. „Julio hatte in der Vergangenheit immer wieder mit kleinen Verletzungen zu kämpfen. Es ist sehr schön, dass er diesmal auflaufen und sich mit einem Tor belohnen konnte“, so der VfL-Coach.
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Für Villalba selbst dürfte der Treffer aber noch eine ganz andere Bedeutung haben. Hatte er im Kader der Fohlen bislang kaum eine Rolle gespielt, ließ er in Elversberg endlich einmal ein Stück seiner Qualität durchblicken. Vielleicht ruft das ja auch den ein oder anderen Interessenten auf den Plan?
Immerhin dürften trotz des verwandelten Elfmeters die Einsatzchancen bei den Fohlen weiterhin insgesamt eher gering bleiben. Ein erneutes Leihgeschäft, wie zuletzt zum österreichischen SCR Altach, könnte schon im Winter für Villalba von Interesse sein, um mehr Spielpraxis zu erlangen. Möglich, dass der Paraguayer nun bei dem ein oder anderen Klub zumindest ein kleines Ausrufezeichen hinterlassen hat.
Villalbas Vertrag bei den Fohlen läuft nur noch bis 2022
Villalba war 2017 vom paraguayischen Klub Cerro Poteno zu Borussia Mönchengladbach gewechselt, kam vor dem Pokal-Match am Dienstag jedoch nur in einem einzigen Pflichtspiel für wenige Minuten zum Einsatz. In der U23 der Fohlen ist der 22-Jährige nicht spielberechtigt, weshalb er auch dort keine Spielpraxis sammeln konnte. 2022 läuft sein Vertrag bei den Fohlen aus.