Pokal-Zittern gegen Wolfsburg Fohlen verdient sich eine Eins! Die Gladbach-Noten nach dem Achtelfinal-Krimi
Der Borussia-Park bebt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt!
Borussia steht nach einem 120-Minuten-Krimi gegen Wolfsburg im Viertelfinale. Den einzigen Treffer erzielte Manu Koné (22) in letzter Minute. Das sind die Gladbach-Noten und die Einzelkritik nach der Partie im Achtelfinale des DFB-Pokals.
Gladbach gegen Wolfsburg im Pokal: Die Borussia-Profis in der Einzelkritik
Moritz Nicolas: Der gewohnt sichere Rückhalt! Wieder einmal war Verlass auf den Omlin-Ersatz, der die wenigen Wolfsburg-Abschlüsse souverän abwehrte. Am Ball zeigt er sich immer souveräner – und löst nun häufiger Aktionen mit präzisen Flachpässen. In der 90. Minute rettete er Borussia mit einer Glanzparade in die Verlängerung. Ohne Nicolas hätten die Fohlen wohl schon nach 90 Minuten die Segel streichen müssen. Note: 1,5
Joe Scally: In dieser Partie zog es Scally immer wieder auf die Außenbahn, sodass er jeweils der Spieler war, der aus einer Dreier- eine Viererkette machte. Mit dieser Rolle kommt der Youngster immer besser zurecht. War nur selten in gefährlichen Zweikämpfen gefordert, schaltete sich dafür aber offensiv immer wieder mit ein. Geriet in der Schlussphase wie seine Teamkollegen immer mehr unter Druck, blieb aber trotz seines jungen Alters beeindruckend stabil. Note: 2,5
Nico Elvedi: Machte eine überragende Partie! Mehr denn je musste er neben dem 18-jährigen Chiarodia und dem 20-jährigen Scally die Verantwortung übernehmen. Der Schweizer dirigierte, ordnete und ging selbst voran. So viele Tacklings in höchster Not hat Elvedi länger nicht mehr gezeigt. Note: 2
Ab 97. Minute Marvin Friedrich: Zum Einstand mit einem wichtigen gewonnenen Zweikampf, sonst wäre Tomas alleine auf Nicolas zugelaufen. Keine Note
Fabio Chiarodia: Dem Startelf-Debütanten war durchaus anzumerken, dass es eine besondere Situation für ihn war. Immer wieder versuchte er, das Spiel mit langen Bällen anzutreiben. Dabei kam es aber zu Missverständnissen, die zu Ballverlusten führten. Seoane war bemüht, ihm Zuspruch zu geben. Im Spiel gegen den Ball machte es der Teenager ordentlich. Leistete sich einen beinahe folgenschweren Fehler in der Nachspielzeit, den Wind eigentlich hätte bestrafen müssen. Note: 4
Franck Honorat: Mit Elvedi war er Borussias bester Feldspieler! Bei kühlen Temperaturen setzte er sich wie ein ICE in Bewegung und sprintete Maehle regelmäßig davon. Dass daraus nicht schon in der ersten Halbzeit mehr Ertrag herausgesprungen ist, lag daran, dass seine Mitspieler im Zentrum nicht schnell genug in den Strafraum sprinteten. In der Verlängerung war dann der Tank beim Franzosen merklich leer. Note: 2
Ab 97. Minute Florian Neuhaus: Durch seine Hereinnahme stellte Seoane auf ein Dreier-Mittelfeld um. Allerdings musste Neuhaus eigentlich seinen vollen Fokus auf die Defensive legen, kam spielerisch erst nicht zur Geltung. Seine Willensleistung und sein feines Füßchen in der 120. Minute sorgte aber für den entscheidenden Treffer in letzter Minute. Keine Note
Rocco Reitz: Durch die Weigl-Rückkehr hatte Reitz wieder mehr Freiheiten im Spiel nach vorne. Allerdings gelang es ihm nicht, mit so vielen Ideen zu glänzen wie in den vergangenen Wochen. Kämpferisch gewohnt vorbildlich. Musste noch vor Ende der 90 Minuten weichen, als Seoane im Mittelfeld auf einen Doppelwechsel setzte. Note: 3
Ab 81. Minute Manu Koné: Blieb überraschend blass! Als der Franzose in die Partie kam, geriet Borussia immer mehr in die Defensive. Da machte Koné seine Sache ordentlich, spielerisch lief über ihn lange wenig. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung drehte er in einigen Aktionen auf und war das gefährlichste Fohlen. Diese Leistungssteigerung krönte er mit dem erlösenden Treffer in letzter Minute. Note: 2,5
Christoph Kramer: Bei seinem ersten Startelf-Einsatz unter Seoane agierte der Routinier nicht auf der Sechserposition, sondern hatte auch offensiv die Möglichkeit, sich immer wieder einzuschalten. Allerdings schaffte es Kramer nicht, an die starken Kurzeinsätze der Vorwochen anzuknüpfen. Von ihm gingen nur wenige Impulse aus, eine Abschlusschance ließ er aus vielversprechender Position liegen. Im Duell mit Weigl ist es seinem Konkurrenten gelungen, mehr Pluspunkte zu sammeln. Note: 3,5
Ab 81. Minute Robin Hack: Tat sich in der Offensive schwer und war in vielen Situationen klar in Unterzahl. Seine Qualität brachte er erst in der 100. Minute mit einem Abschluss aus spitzem Winkel ein. Kein Abend für Hack, um zu glänzen. Note: 3,5
Julian Weigl: Zurück in der Startelf und wieder mit der Kapitänsbinde. Nach seiner Zerrung verhinderte der 28-Jährige wieder zahlreiche Wolfsburger Angriffe schon in der Entstehung. Offensiv hielt Weigl sich zurück, wurde im Laufe der Partie mit seiner Routine und seiner Führungsqualität immer wichtiger. Note: 2,5
Luca Netz: In den vergangenen Wochen zählte er eigentlich in jedem Spiel zu Borussias besten Spielern. Der U21-Nationalspieler war auch im Pokal ein stetiger Antreiber, stellte aber immer wieder fest, dass er in der Entscheidungsfindung im Offensivdrittel noch Luft nach oben hat. In der Verlängerung kämpfte der Youngster mit Krämpfen. In der Folge war ihm anzumerken, dass er nicht mehr voll bei Kräften war. Diesmal alles in allem schwächer als sein Gegenpart Honorat. Note: 2,5
Alassane Plea: Der Routinier mit neuem Nebenmann: Durch Cvancaras Startelf-Nominierung veränderte sich auch Pleas Rolle wieder. Er ließ sich immer wieder tief ins Mittelfeld fallen und schaffte so Räume für seine Teamkollegen. Dadurch kam er aber zunächst seltener als zuletzt in Abschlusspositionen. Nach der Einwechslung von Ngoumou deutlich offensiver, in der Verlängerung dann sogar Mittelstürmer. Da war Plea aber häufig allein gegen drei Gegenspieler. Note: 3
Tomas Cvancara: Es war nicht der Abend des Tomas Cvancara. Nach einer Stunde musste er wieder aufgrund von muskulären Problemen runter. Zuvor war er sehr bemüht, biss sich aber an den drei physisch starken Innenverteidigern der Gäste die Szene aus. Note: 4
Ab 61. Minute Nathan Ngoumou: Musste wieder als Aushilfs-Mittelstürmer ran, als bei Cvancara wieder muskuläre Probleme auftraten. Er absolvierte wieder sein Laufpensum, wurde gegen die Wolfsburg-Innenverteidiger aber nicht gefährlich. Der Matchwinner vom Hoffenheim-Spiel vier Tage später deutlich schwächer. Note: 3,5