„Besser geht immer” Fohlen-Leader ist längst nicht satt
Mönchengladbach - Bei Jonas Hofmann (28) läuft es aktuell so richtig rund. Nationalelf-Debüt, Champions League, Top-Scorer. Im Frühherbst seiner fußballerischen Karriere blüht der Mittelfeldmann noch einmal auf und zeigt unerreichte Qualitäten.
Hofmann: Top-Scorer in Top-Laune
Auf und neben dem Platz tritt der gebürtige Heidelberger mittlerweile selbstbewusst als Führungsspieler auf. Hofmann strahlt die Zufriedenheit über seine Entwicklung allwöchentlich in die Video-Kameras der Sport-Sender. Nach Spielen der Borussia meldet er sich meist gut gelaunt als einer der Ersten zu Wort.
„Die erste Nominierung und das erste Länderspiel waren ein großartiges Erlebnis. Ich will jetzt natürlich auch dran- und dabeibleiben“, sagt Jonas Hofmann selbst im Interview mit dem „Kicker“.
Der Gladbacher hat lange gebraucht, um sich auf diesem Niveau einzuspielen. Als Jugend-Nationalspieler hoch gehandelt, schnappte der damals amtierende Deutsche Meister Borussia Dortmund den damals 18-Jährigen 2011 noch aus dem Nachwuchs-Team seines Jugendklubs Hoffenheim weg.
Beim BVB konnte sich Hofmann aufgrund der großen Konkurrenz allerdings nie so recht durchsetzen. Nach einer Ausleihe nach Mainz, wechselte er für vier Millionen Euro an den Niederrhein. Doch auch hier gelang nicht gleich der Durchbruch.
Hofmann ist Gladbachs Top-Scorer
„Am Anfang war der Weg steinig. Es hat eine Zeit gedauert, bis der Durchbruch kam und ich mich wie eine Stammkraft fühlen durfte“, so Hofmann. Das darf er seit diesem Jahr in jedem Fall. Mit 16 Torbeteiligungen war der Mittelfeldspieler 2020 bisher einer der wichtigsten Männer in der Fohlen-Offensive.
Für die Geduld der Fohlen-Macher ist Hofmann dankbar. „Man sieht es ja häufig, dass ein Spieler schnell wieder verkauft wird, wenn es auf Anhieb nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Borussia hat aber immer zu mir gehalten und mir den Rücken gestärkt“, meint der Gladbacher. „Ich bekam die Zeit, die für diese Entwicklung notwendig war.“
Hofmann wirkt am Ball mittlerweile extrem sicher und überlegt. Alles eine Frage der Erfahrung, sagt der Nationalspieler: „Man trifft häufiger intuitiv richtige Entscheidungen. Dinge laufen manchmal wie ein Automatismus ab, das Gespür für bestimmte Situationen wird feiner. Als junger Spieler habe ich mich da naiver auf dem Platz verhalten.“
Hofmann wirkt vor dem Tor sicherer
Diese Abgeklärtheit sieht man Hofmann in den letzten Wochen insbesondere vor dem Tor an. Noch in der abgelaufenen Rückrunde war Borussias Nummer 23 häufig als Chancen-Tod verschrien. In Eins-zu-eins-Situationen, wie beim Führungstreffer gegen Inter Mailand (2:2), hatte Hofmann häufig den Kürzeren gezogen.
Trotz des derzeitigen Höhenflugs bleibt der Fohlen-Antreiber ehrgeizig und will sich nicht auf dem aktuellen Erfolg ausruhen. „Ich erlebe gerade die beste und damit auch schönste Zeit meiner Karriere. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht noch besser werden könnte – besser geht immer“, so Hofmann: „Ich bin sehr ehrgeizig, und die Kurve soll auch in den nächsten Jahren noch weiter nach oben zeigen.“ Borussia und ihre Fans hätten sicherlich nichts dagegen.