Mönchengladbach - Gladbachs Winter-Neuzugang Joe Scally (18) sammelt fleißig Einsatzminuten in Borussias Zweitvertretung. Bereits bei seinem Debüt für die U23 der Fohlen am 27. Februar 2021 brachte der 18-Jährige US-Amerikaner eine vielversprechende Leistung auf den Platz. Danach kam er in bisher allen folgenden Partien der Nachwuchs-Fohlen zum Einsatz. Dass das ohne Probleme möglich ist, verdankt er einer Sonderregelung.

• Gladbachs Joe Scally (18) sammelt derzeit in Borussias U23 Spielpraxis
• Sein Debüt gab er Ende Februar gegen Alemannia Aachen
• Dass er dort spielen darf, verdankt er einer Sonderregelung

Joe Scally kam im Winter nach Mönchengladbach

Joseph „Joe“ Scally (18) sammelt derzeit fleißig Spielpraxis. Allerdings nicht für die Profis der Gladbacher, sondern für deren Zweitvertretung in der Regionalliga West. Am 27. Februar 2021 absolvierte der 18-Jährige sein erstes Pflichtspiel für den Fohlen-Nachwuchs. Und das mit Bravour.

Nicht umsonst fand Trainer Heiko Vogel (45) nach der Partie nur lobende Worte für seinen Schützling – obwohl das Team gegen Alemannia Aachen eine Niederlage einstecken musste. „Er hat genau eine Trainingseinheit mit uns gehabt, ist in einem fremden Land, spricht eine andere Sprache, und hat dennoch überhaupt keine Probleme, sich hier so einzufügen. Das war schon sehr beachtlich“, sagte der Trainer begeistert. 

Das Besondere: Scally spielte gegen Aachen auf der Außenbahn vor einer Dreierkette, aber nicht auf seiner gewohnten rechten, sondern auf der linken Seite. Von nötiger Eingewöhnungszeit war nichts zu sehen. Der 18-Jährige übernahm Verantwortung und kommunizierte als wäre er seit Monaten fester Bestandteil des Teams. Und das obwohl er erst Anfang Januar vom New York City FC nach Gladbach kam. 

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Kein Wunder also, dass Coach Vogel auch in den kommenden Spielen auf den Amerikaner setzte: Und er auch in Köln (0:2), gegen Lotte (3:3), in Essen (0:4) und gegen Wiedenbrück (0:1) in der Startelf stand.

Gladbachs Scally darf Spielpraxis sammeln

Dass der US-Amerikaner allerdings überhaupt Spielerfahrung in Gladbachs U23 sammeln kann, hat er einer Sondererlaubnis des DFB zu verdanken. Nach dieser dürfen Nicht-Europäische Spieler aus Ländern wie Australien, Japan, Kanada, Neuseeland und den USA für die zweiten Mannschaften der Profiteams auflaufen. 

Heißt: Scally kann in Gladbach mit den Profis trainieren und seine Spielminuten und damit wichtige Erfahrungen auf dem Platz bei der U23 sammeln bis er irgendwann bereit für die Bundesliga ist.

Ein Dilemma wie Julio Villalba (22) droht Scally also nicht. Denn: Für das Herkunftsland (Paraguy) des 22-jährigen Villalba gilt diese Sonderregelung leider nicht. Bedeutet: Die Nicht-EU-Ausländerregelung verbietet, dass der Mittelstürmer Spielpraxis in Gladbachs zweiter Mannschaft sammeln darf. 

Die Spielerlaubnis für die 1. oder 2. Bundesliga ist für ihn kein Problem, da er dort zu den „hochqualifizierten Arbeitskräften“ zählt. In der Regionalliga West ist das allerdings nicht der Fall.

Seit 2017 in Gladbach: Nur zwei Pflichtspiel-Einsätze

Nur zwei Pflichtspiel-Einsätze hat der Paraguayer, der 2017 in Gladbach verpflichtet wurde, auf bislang verbucht. Aktuell ist auf der Suche nach einem Klub, bei dem er dauerhaft spielen kann. Nach Österreich war er schon ausgeliehen, das war arbeitsrechtlich kein Problem. 

Hintergrund der Regelung ist, dass dem eigenen Nachwuchs in den unteren Ligen keine Kaderplätze weggenommen werden sollen.
Zudem sollen Transferströme dadurch unterbunden werden. 

Joe Scally wird wohl noch eine Weile in der U23 zum Einsatz kommen. Dass ihm irgendwann jedoch auch der Durchbruch bei den Profis gelingen könnte, ist aufgrund seiner guten Leistungen allerdings nicht unwahrscheinlich.