Gladbachs „Fußballgott“ schon wieder draußen Jantschke: Von der Bank auf den Rasen auf die Couch
Bremen - Tony Jantschke (30) und Union Berlin – es soll wohl nicht sein. In der Hinrunde verpasste der Verteidiger Gladbachs Bundesliga-Debüt an der Alten Försterei (0:2) wegen einer Muskelverletzung. Nun scheint er das 0:0 bei Werder Bremen zwar gesund überstanden zu haben, handelte sich an der Weser aber die fünfte Gelbe Karte ein. Am Sonntag (15.30 Uhr) kommt Union erstmals in den Borussia-Park.
Jantschke in der Rückrunde selten von Beginn an
Nach zehn Startelfeinsätzen in der ersten Saisonhälfte hatte Jantschke in der Rückrunde bislang kaum gespielt. Zum Auftakt beim FC Schalke 04 vertrat er Nico Elvedi (23), gegen Borussia Dortmund kam er nach einer halben Stunde für den verletzten Denis Zakaria (23) rein. Das war schon das Längste der Gefühle.
Wenn Jantschke sich wieder einmal gedulden muss, dann liegt es in den seltensten Fällen an ihm. Borussia hat eine Innenverteidigung mit Elvedi und Matthias Ginter (26), die inzwischen abwechselnd – zumindest gerüchteweise – bei Top-Klubs aus Top-Ligen gehandelt wird.
Sind die beiden gesund und ausgeruht, spielen sie in der Regel auch. Und wenn Trainer Marco Rose (43) in Spielen gegen Spitzenteams eine Dreierkette bevorzugt (siehe Leipzig oder Dortmund), hat er meistens Zakaria zurückgezogen. Es war also durchaus der Rede wert, dass Jantschke in Bremen gemeinsam mit Elvedi und Ginter in der Startelf stand.
Jantschke hat den Rose-Stil adaptiert
Seit mehr als fünf Jahren wartet er auf ein Tor, doch wenn es um das Nutzen von Bewährungschancen geht, ist Borussias „Fußballgott“ effektiv wie kaum ein anderer. „Die Jungs wissen, dass in dieser Phase mit vielen Angeschlagenen und vielen Spielen jeder wichtig wird. Tony ist einer derjenigen, auf die man sich immer verlassen kann“, sagte Rose auf GladbachLIVE-Nachfrage nach dem Werder-Spiel.
Zu behaupten, dass sich Jantschke mit 30 Jahren noch einmal neu erfunden habe, wäre zu viel des Guten. Doch der Trainer nimmt wohlwollend wahr, dass der Defensivallrounder seine Anforderungen in den vergangenen Monaten immer besser adaptiert hat: „Beim Vorwärtsverteidigen hat Tony es auch schon in seinen letzten Spielen immer wieder sehr gut gemacht. Das war eine gute Leistung.“
Jantschke hätte gegen Union helfen können
Der Auftritt in Bremen endete nach 71 Minuten, dann kam Ramy Bensebaini (25). Nachdem sich Jantschke bei elf Startelf-Auftritten in dieser Saison zuvor fünfmal verletzt hatte, wollte Rose auch dahingehend kein Risiko gehen. Vor allem dürfte er aber darauf aus gewesen sein, die Gefahr eines Platzverweises in der Schlussphase zu minimieren.
Angesichts der Vorliebe Unions für lange Bälle und Kopfballduelle hätte sich Jantschke wohl gute Chancen ausrechnen dürfen. Doch am Sonntag hat er frei. Das bedeutet in Zeiten von Geisterspielen: Sofa statt Tribüne.