Erstes Duell mit dem Ex-Boss „Was geht hier ab?“ – so erlebte Gladbachs „Fußballgott“ den Eberl-Schock
Am Samstag (11. März 2023, 15.30 Uhr) trifft Borussias Fußballgott erstmals auf den Mann, der ihn vor mittlerweile 17 Jahren an den Niederrhein lotste!
Zum ersten Mal seit dem 17. Mai 1997 trifft Max Eberl (49) am Samstag (11. März) in einem Pflichtspiel auf Borussia Mönchengladbach!
Gladbach-Ikone Tony Jantschke: So erlebte er den Eberl-Abschied
Damals war Eberl als 23 Jahre alter Profi des VfL Bochum zu Gast auf dem Bökelberg. Fast 26 Jahre später ist Eberl der sportlich Verantwortliche bei RB Leipzig, einem Verein, der erst zwölf Jahre nach besagter Bökelberg-Begegnung gegründet wurde.
Für alle Beteiligten wird es sicherlich kein alltägliches Spiel. Zwei Fohlen-Spieler sind aber ganz besonders verwurzelt mit Eberls Zeit als Entscheider bei Borussia: Patrick Herrmann (32) und Tony Jantschke (32).
Beide lotste Eberl noch als Jugenddirektor nach Gladbach – Herrmann 2008 aus Saarbrücken, Jantschke bereits 2006 aus Dresden. Mittlerweile sind beide zu Borussia-Größen gereift.
Wie erlebte Jantschke seine gemeinsame Zeit mit Max Eberl und besonders den Abschied seines ehemaligen Chefs? Immerhin arbeiteten Gladbachs „Fußballgott“ 16 der ersten 32 Lebensjahre mit Eberl zusammen.
„Max Eberl geht in einer Situation, die eh schon nicht einfach war. Er war quasi die Ikone hier, die in den letzten 10, 15 Jahren hier alles aufgebaut hat und dann auf einmal geht. Das kann den Verein ja schon ins Wanken bringen“, sagt Jantschke im Podcast „Fussballgötter“ über den Eberl-Abgang im Januar 2022. „Ich habe Max so kennengelernt, dass Max diesen Verein mit jeder Faser geliebt hat. (...) Er hat es immer mit absolutem Herzblut gemacht.“
Tony Jantschke: Gladbach-Verträge immer mit Max Eberl
Seit 2008 ist Jantschke Profi bei Borussia, spielte zuvor zwei Jahre im Nachwuchs der Fohlen. Stets dabei war Max Eberl: „Ich habe unter ihm meinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben, ich habe bis heute all meine Profi-Verträge unter ihm unterschrieben. Es war jetzt nicht so, dass wir regelmäßig viel miteinander geredet haben. Wir hatten aber trotzdem das Gefühl, dass wir uns gegenseitig aufeinander verlassen können.“
„Das war einfach ein gutes Gefühl, wenn du weißt, du kannst dich auf den Boss verlassen“, erklärt Jantschke vor dem ersten Aufeinandertreffen mit seinem langjährigen Vorgesetzten, der seit vergangenem Winter bei RB Leipzig tätig ist. „Dass sowas dann mal wegbricht, ist schon ein Schlag.“
Durch seine Erfahrung hat kaum ein Spieler hat ein so gutes Gespür für den Zustand des Vereins wie Jantschke. Wie erging es Borussia, nachdem Eberl mitten in der Saison seinen Rücktritt erklärte?
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„Es war für alle nicht zu greifen. Wo geht es gerade hin mit Borussia? Weder für die Fans noch für uns als Mannschaft oder im Verein, da war so eine Leere. Es muss ja eine Richtung da sein. Es gab so ein Vakuum. Keiner wusste, wo wir hinwollen“, beschreibt der Verteidiger die interne Ratlosigkeit nach der Entscheidung des langjährigen Entscheiders.
Jantschke weiter: „Das war ein Punkt, in dem wir alle im Niemandsland standen - wir als Mannschaft dachten: Was geht hier ab? Unser Sportdirektor geht nach Ewigkeiten, das hat keiner so richtig erwartet. Die Ergebnisse gehen hoch und runter. Keiner konnte es so richtig greifen.“
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Mittlerweile sind 13 Monate seit Eberls Borussia-Abschied vergangen. Drei Wochen später wurde Roland Virkus (56) zu Eberls Manager-Nachfolger ernannt, ihn kennt Jantschke ebenfalls schon seit seiner Zeit im Fohlenstall.
Für die beiden langjährigen Vertrauten Eberls ist es das erste Duell mit dem ehemaligen Boss in ihrer langen Zeit bei Borussia.
Sportlich geht es für die Fohlen darum, beim Highlight-Spiel in Leipzig zu punkten. Gelingt das, bleibt Borussia in Reichweite zum siebten Tabellenplatz, der voraussichtlich zur Europapokal-Qualifikation genügt.
Jantschke kann dabei aber nicht mitwirken. Er wurde zuletzt wegen eines im Februar erlittenen Meniskusrisses operiert und wird Borussia noch über einige Wochen verletzungsbedingt fehlen.