Schweizer Super-Hirnli erfand ihn einst als Fohlen-Coach Überrumpelt Gladbach BVB mit altem Favre-Trick?
Mönchengladbach - Es ist eine Idee vom Schweizer Super-Hirnli persönlich gewesen. Im Oktober 2012 war sie im Kopf von Lucien Favre (62) gereift. Dieser coachte bekanntlich damals die Gladbacher Borussia (2011 bis 2015) von der Intensivstation zurück ins obere Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga – sogar bis nach Europa und in die Königsklasse.
Flaco neben Hanke oder de Camargo
Favre hatte zu besagter Zeit ausgetüftelt, aus Flügelflitzer Patrick Herrmann (29), Spitzname „Flaco“, kurzerhand einen Stürmer zu machen. Herrmann wuselte in Folge an der Seite von Igor de Camargo (37), oder Mike Hanke (36) oder Luuk de Jong (30) wiederholt ganz vorne für Borussia rum.
Das machte Borussias Eigengewächs so ordentlich, dass er insgesamt 14-mal in der damaligen Saison zur Sturm-Linie zählte. Im Jahr darauf war die Nummer allerdings wieder durch. Es könnte jedoch sein, dass die Favre-Idee in Sachen Herrmann nun wiederbelebt wird. Ins Leben zurückgerufen wird vom jetzigen Gladbach-Trainer Marco Rose (44). Samstag, 18.30 Uhr. Wenn Gladbach zum Bundesliga-Auftakt bei Vizemeister Dortmund gefordert ist.
Aus einem gewissen Personal-Engpass heraus. Zwar sind die Top-Stürmer Marcus Thuram (23) und Alassane Plea (27) nach ihren Verletzungen wahrscheinlich im Kader. Allerdings wohl eher noch keine Optionen für die Startelf. Dazu fällt Breel Embolo (23) definitiv aus. Zeit also für den alten Flaco-Trick? Setzt Rose ihn ausgerechnet gegen Favre, mittlerweile BVB-Trainer, ein?
Im Gespräch mit GladbachLIVE sagt Rose: „Klar ist, dass Marcus Thuram noch keine Kraft für 90 Minuten hat. Alassane Plea ist eine Option. Ob Flaco in Dortmund Mittelstürmer sein wird, muss man abwarten. Er hat sich zu einer Option gemacht.“
Rose spricht damit Herrmanns jüngste Vorstellungen an. Im Pokal, beim 8:0 gegen Oberneuland, hatte dieser ganz vorne drin einen Doppelpack hingelegt. Und zuvor im Test gegen den niederländischen Erstligisten VVV Venlo (4:0) auch getroffen – und überzeugt.
Rose: „Flaco macht das super da vorne drin. Er ist nicht der geborene Mittelstürmer. Im Moment können wir glauben, dass er es ist, vielleicht haben wir ihn auch jahrelang falsch aufgestellt.“ Heißt: Möglich, dass Rose in Dortmund einem alten Favre-Taktik-Trick neuen Geist einhaucht. Und Herrmann plötzlich als Stürmer, statt auf dem Flügel, von der Leine lässt.
Herrmann hat Selbstvertrauen im Tank
Dieser hat auf jeden Fall eine breite Brust. „Immer schön, wenn du als Stürmer Tore schießt. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Spiele.“ Also auch für den BVB.
Herrmann ergänzt: „Dortmund wird natürlich eine andere Hausnummer als das Pokalspiel. Wir werden uns dort aber reinbeißen – und hoffentlich auch etwas mitnehmen.“ Dank eines alten Favre-Taktik-Tricks dann womöglich.
Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor dem Spiel in Dortmund: