Hexenkessel Bochum Gladbach-Coach Farke warnt vor emotionaler, hitziger Atmosphäre im Ruhrgebiet
Am Dienstag (8. November 2022/20.30 Uhr) steht Borussia Mönchengladbach das letzte Bundesliga-Auswärtsspiel vor der Winterpause bevor. Beim VfL Bochum möchte die Elf vom Niederrhein endlich den ersten „Dreier“ auf fremden Terrain einfahren. Das Problem: Der Gastgeber aus der Ruhrgebietsstadt hat seine vergangenen beiden Heimspiele gegen starke Gegner (Frankfurt und Union Berlin) gewonnen.
Können die Fohlen in Bochum endlich ihren ersten Auswärtssieg feiern? Was braucht es dafür und was für ein Spiel erwartet Trainer Daniel Farke (46)? Darüber hat der Fohlen-Coach in der Pressekonferenz vor dem Duell am Montag (7. November) gesprochen.
Duelle zwischen Gladbach und Bochum zuletzt immer hitzig
Noch zwei Spiele hat Borussia Mönchengladbach vor der ungewöhnlich langen Winterpause vor der Brust. Bereits am Dienstag (8. November/20.30 Uhr) steht das letzte Auswärtsspiel im Jahr 2022 an. Beim VfL Bochum kämpfen die Fohlen dann um die nächsten wichtigen Bundesliga-Zähler.
Tabellarisch scheint die Favoritenrolle dabei auch klar auf die Fohlen zu fallen, die in 13 Spielen immerhin 19 Punkte holten und damit auf dem achten Platz rangieren. Bochum hingegen steht mit nur sieben Zählern auf Tabellenplatz 17 und muss sich vor der Winterpause mit akuten Abstiegssorgen beschäftigen.
Einfach wird es für die Fohlenelf am Dienstagabend im Ruhrgebiet deshalb jedoch keinesfalls, wie Trainer Daniel Farke am Montag in (7. November) der Pressekonferenz betonte.
„Kein Spiel auf Bundesliga-Level ist leicht. Wir wollen nach dem Heimerfolg über Stuttgart jetzt auswärts nachlegen, wissen aber auch, dass uns in Bochum eine schwierige Aufgabe erwartet. Wir müssen effektiv sein – sowohl in den Defensiv- als auch in den Offensivaktionen“, so die Forderung des Trainers.
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Das Problem: Nach 13 Bundesliga-Partien steht der VfL vom Niederrhein noch ohne Auswärtssieg da. Bochum hingehen zeigte in den vergangenen Wochen durchaus, dass man gerade vor heimischer Kulisse in der Lage ist, auch starke Gegner zu besiegen. So gab es am 9. Spieltag einen deutlichen 3:0-Sieg gegen Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt, am 11. Spieltag folgte zudem ein 2:1-Erfolg gegen den damaligen Spitzenreiter und Europa-League-Teilnehmer Union Berlin.
Eine Tatsache, die auch Fohlen-Coach Farke nicht entgangen ist. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die sehr erfahren ist und gestählt im Abstiegskampf. In Bochum weiß jeder, worum es geht. Sie wissen ihre Situation genau einzuschätzen und hatten einen schweren Start. Zuletzt haben sie sich aber stabilisiert, gerade in den Heimspielen. Dort haben sie aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte geholt und Eintracht Frankfurt sowie Union Berlin verdient geschlagen.“
Die Atmosphäre im Stadion an der Castoper Straße und das Publikum seien weitere Faktoren, die den Gastgebern am Dienstag in die Karten spielen könnten, erklärte der 46-Jährige. „Sie sind sehr heimstark, treten aggressiv auf uns haben ein emotionales Publikum in ihrem Rücken“, erklärte er auf den kommenden Gegner angesprochen.
Wie emotional das Publikum in Bochum ist, dürfte zahlreichen Spielern der Fohlenelf sowie den Fans der Gladbacher noch gut aus dem vergangenen Aufeinandertreffen im Ruhrpott bekannt sein. Damals wurde die äußerst hitzige Flutlicht-Partie am 18. März beim Stand von 2:0 für die Elf vom Niederrhein abgebrochen.
Grund war ein Becher, der Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann (39) am Kopf getroffen hatte. Mit einer Schädelprellung und einem Schleudertrauma war der 39-Jährige damals ins Krankenhaus gekommen.
Am grünen Tisch wurde die Partie später mit 2:0 für Borussia gewertet. Ein herber Schlag für die Bochumer, die trotz der Zwei-Tore-Führung der Gladbacher zuvor gut mitgehalten hatten.
Bochum-Coach Letsch: „Bin mir sicher, dass das Stadion brennen wird“
Dass die Partien zwischen Fohlen und Bochumern meist eine besondere Atmosphäre haben, sollte seit dem Relegationsspiel zwischen beiden Teams im Jahr 2011 ohnehin nicht überraschend sein. Damals hatte sich die Fohlenelf in ihrem Heimspiel knapp mit 1:0 durchgesetzt, in Bochum gab es ein 1:1-Remis, welches den Borussen letztlich zum Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse verhalf, die Bochumer jedoch in Liga zwei beförderte.
Kein Wunder also, dass die Trainer beider Klubs am Dienstagabend unter Flutlicht abermals mit einem heißen Tanz rechnen. So sagte Bochum-Coach Thomas Letsch (54) auf das kommende Duell angesprochen. „Es gibt nichts Schöneres, als im Vonovia Ruhrstadion unter Flutlicht zu spielen. Bisher stand ich hier zweimal bei Tageslicht an der Seitenlinie, da war die Atmosphäre schon fantastisch. Wir gehen das Heimspiel ähnlich an wie gegen Frankfurt und Union. Genauso erfolgreich wollen wir das Spiel bestreiten. Ich bin mir sicher, dass das Stadion brennen wird. Wir werden unseren Teil dazu beitragen und hoffentlich zusammen den nächsten Heimsieg feiern.“
Farke hingegen hat aufgrund einiger guter Auftritte seines Teams in der Fremde die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es diesmal endlich zum ersten Heim-Sieg der Saison reichen könnte. „Wir haben schon gute Auswärtsspiele wie in München oder Freiburg gezeigt. Uns hat dort aber der letzte Punch gefehlt, um eine knappe Führung über die Ziellinie zu bringen“, sagte er. „Gegen Bochum wollen wir das ändern. Wir müssen gut im Ballbesitz sein und so versuchen, ihre Aggressivität sowie die Emotionalität ihres Publikums herauszunehmen. Wir müssen leidenschaftlich sein und physisch dagegenhalten. Dann wird es wie immer um eine gute Balance in unserem Spiel gehen.“
Getroffen haben sich Farke und sein Bochumer Kollege bislang übrigens noch nicht. Ein Grund mehr für Letsch sich auf das anstehende Duell zu freuen. „Wir haben uns noch nie persönlich kennengelernt. Natürlich habe ich seine Arbeit bei Norwich City beobachtet, da hat er Super-Erfolge gefeiert. Man sieht eine klare Handschrift. Für Gladbach geht es eine gute Richtung, Daniel Farke ist ein interessanter Kollege. Ich freue mich, ihn kennenzulernen.“