Rose wird das gefallen Borussias neuer U23-Trainer steht auf Gewinnertypen
Mönchengladbach - Mit dem FC Basel besiegte er Manchester United in der Champions League, in der Jugend des FC Bayern hatte er die späteren Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Philipp Lahm in seiner Mannschaft. Nun hat Heiko Vogel (44) die Arbeit als Trainer der U23 von Borussia Mönchengladbach aufgenommen.
Die Mentalität, immer gewinnen zu wollen, trägt er nach insgesamt über 13 Dienstjahren bei den Bayern in sich. Und die möchte er auch den Borussia-Talenten mit auf den Weg geben.
Heiko Vogel: „Oben zählt nur das Gewinnen“
„Ich denke, dass man ein Umfeld kreieren kann, in dem Gewinnen eine Bedeutung hat“, sagt Vogel am Donnerstag nach seiner ersten Trainingseinheit im Borussia-Park. „Im gesamten Jugendbereich ist die Problematik, dass man etwas von dem Gedanken wegkommt. Aber oben zählt nur das Gewinnen. Wer gewinnt, ist oben. Wer verliert, geht runter“, erklärt Vogel.
Der gebürtige Bad Dürkheimer sammelte seine ersten Trainer-Erfahrungen im Jugendbereich, stand aber auch schon in der Königsklasse an der Seitenlinie. Er ist einer, zu dem die Talente aufschauen können. Vogel weiß, worauf es ankommt. Er weiß, welchen Weg die jungen Spieler gehen müssen, was sie mitbringen müssen, um den Sprung zu den Profis zu schaffen.
Der Plan, den Borussia mit Vogel hat, ist klar: Dauerhaft sollen es wieder mehr Talente in den Profibereich schaffen. Dass das umso schwieriger wird, je erfolgreicher die erste Mannschaft spielt, ist Vogel bewusst. Auch Nachwuchsdirektor Roland Virkus (51) würde die U23 in Zukunft gerne wieder als „eine der Quellen für die erste Mannschaft“ sehen.
Heiko Vogel besiegte Marco Rose im Pokalfinale
Dass Vogel nach seinen Stationen bei Sturm Graz, wo er im Pokalfinale RB Salzburg und Marco Rose (43) schlug, und beim KFC Uerdingen nun wieder eine Mannschaft übernimmt, die über wenig Erfahrung verfügt, stört ihn nicht. Borussias U23 wird in der kommenden Saison wohl als jüngste, die es beim VfL je gegeben hat, an den Start gehen.
„Wer es hier in Gladbach schaffen will, der ist ein Ausnahmetalent. Wenn ich den Weg der Spieler ein Stück begleiten darf, finde ich das super spannend. Damit kann ich mich identifizieren“, sagt Vogel. Ausnahmetalente hat er in seiner Karriere schon viele gesehen. Nicht nur in der Jugend.
Yann Sommer (31), Ex-Borusse Granit Xhaka (27) und die beiden Liverpool-Stars Xherdan Shaqiri (28) und Mohamed Salah (28) betreute er in den Anfangsjahren ihrer Karriere beim FC Basel. „Ich habe nie einen Spieler gesehen, der so schnell ist“, sagt Vogel über Salah. Einer, der ihn ebenfalls beeindruckt, ist Sergio Ramos von Real Madrid. „Der Körper, den er mit 34 Jahren hat, zeigt, was das für ein Typ ist.“
Jetzt hat ihn Borussia von der Aufgabe überzeugt, die Nachfolge von Arie van Lent (49) anzutreten. „Ich finde das super spannend. Da hätten andere kommen können, die hätten keine Chance gehabt“, sagt Vogel, der seine Spieler genau in der Phase trainiert, in der sich entscheidet, für wen es vielleicht bis in die Bundesliga reichen könnte - und für wen nicht. „Wer es schafft, der schafft es. Wer den Sprung nicht schafft, den spuckt das Geschäft aus. Fußball ist eine gnadenlose Leistungsgesellschaft“, so Vogel.
Heiko Vogel: „Das Spiel gibt dir alles zurück“
Genug Möglichkeiten, sich zu zeigen, werden Borussias Talente in der kommenden Saison haben. 40 Regionalliga-Partien sind angesetzt. Starten soll die Saison Anfang September. Viel Zeit für ausgiebiges Training bleibt dann nicht mehr. Deshalb will Vogel die Vorbereitung bestmöglich nutzen, setzt in seinen Einheiten auch auf Trainingsinhalte der Profis. Darüber habe er bereits mit Rose gesprochen.
„Wenn ein Spieler von unten hochkommt und sich erst mal damit auseinandersetzen muss, wie die Übung funktioniert, dann haben sie mit Sicherheit nicht den Kopf da, wo er sein müsste, um optimale Leistung abzurufen“, sagt er. Zu seiner ambitionierten Einstellung passt der Satz, den seine Spieler sich merken können: „Das Spiel gibt dir alles zurück. Eine lasche Einstellung wird bestraft. Die Einstellung eines Champions wird in der Regel belohnt.“